Bei sonnigem Wetter und frühlingshaften Temperaturen starteten rund zwanzig Wanderfreunde*innen und Naturliebhaber*innen auf Einladung des Steigerwaldklub-Wiesentheid unter Führung von Förster Klaus Behr zu einer "Märzenbecherwanderung" . Der rund vier Kilometer lange Rundweg führte südlich entlang des wildromantischen Schirnbaches nach Westen Richtung Kleinlangheim und wieder zurück nach Wiesentheid.
Schon nach kurzer Wegstrecke entdeckten die Wanderer die ersten Frühlingsblüher, auch Geophyten oder Erdpflanzen genannt, wie den Aronstab, den hohlen Lerchensporn oder den Waldgelbstern. Gemeinsam ist all diesen Arten, dass sie die meiste Zeit des Jahres in Knollen, Zwiebeln, Wurzelstöcken oder Rhizomen unter der Erde verbringen. In den sommergrünen Laubwäldern nutzen sie die sehr kurze Zeit bis zum Blattaustrieb der Bäume und Sträucher zur Blüte und zur Samenbildung.
Das Sonnenlicht gelangt in dieser Zeit noch ungehindert auf den Waldboden, wird dort von den dunklen Blättern am Boden absorbiert und erwärmt diesen oberflächlich auf bis zu 40°C. Dadurch werden die Reservestoffe in den unterirdischen Speicherorganen wie in einer Starterbatterie aktiviert. Die darüber hinaus noch erforderliche Wachstumsenergie für die Frühjahrswaldpflanzen liefern die humosen, nährstoffreichen und tiefgründigen Böden der Bachauen.
So fanden sich schon bald die ersten kleineren Bestände des Märzenbecher. Weiter nach Westen hin säumten die Märzenbecher dann örtlich flächendeckend den Schirnbach.
Aber auch sonst begeisterte der naturbelassene, stark mäandrierende und mit Roterlen, Eschen und Pappeln bewachsene Schirnbach die Wanderer. So hatten die Biber vielerorts Bäume gefällt oder die Spechte in den oftmals faulen Bäumen Höhlen angelegt. Die Entdeckung einer seltenen Flatterulme, Charakterbaumart der bachbegleitenden Auewälder, war ein besondere Highlight.
Zu Abschluss der Frühlingswanderung traf sich die Wandergruppe noch zu einer Brotzeit in gemütlicher Runde im Gasthof "Zum Grünen Baum" in Prichsenstadt.
Von: Klaus Behr (1. Vorsitzender, Steigerwaldklub Wiesentheid)