Riedenberg
Kreativ und praxisnah
Der Biosphären-Kindergarten Kothen wurde rezertifiziert. Jeden Monat steht dort ein anderes „Projekttier“ im Mittelpunkt, von Schaf und Regenwurm bis zu Schmetterling und Hase.
Der Biosphären-Kindergarten Kothen wurde rezertifiziert. Jeden Monat steht dort ein anderes „Projekttier“ im Mittelpunkt, von Schaf und Regenwurm bis zu Schmetterling und Hase. // Sandra Heine
Riedenberg

Im Unesco-Biosphärenreservat Rhön wird Nachhaltigkeit aktiv gelebt. Mehrere Bildungseinrichtungen in der Bayerischen Rhön haben in diesem Jahr ihre Zertifizierung oder Rezertifizierung als Biosphären-Schule beziehungsweise -Kita erfolgreich abgeschlossen. Die Auszeichnungen zeigen, wie kreativ und praxisnah Bildung in nachhaltiger Entwicklung umgesetzt wird – von Umweltprojekten über bewusste Ernährung bis hin zu sozialem Engagement, heißt es in eine Pressemitteilung.

Der Kindergarten „Schönauer Wald- und Wiesenkinder“ (Landkreis Rhön-Grabfeld) wurde nach seiner Erstzertifizierung 2022 nun rezertifiziert. Neu hinzugekommen ist der Bereich „Soziales und Kooperation“. Die Kinder helfen bei der Kartoffelernte, erleben Lebenszyklen von Tieren, engagieren sich bei Müll- und Survivalwochen und kooperieren mit dem benachbarten Flüchtlingsheim. Auch ein Suppentag für Senioren und ein Dorfflohmarkt gehören zu den Aktionen.

Süßigkeitenautomat deinstalliert

Die Staatliche Wirtschaftsschule Bad Neustadt wurde 2025 rezertifiziert und erstmals für den Bereich „Ernährung“ ausgezeichnet. Der Süßigkeitenautomat wurde entfernt, stattdessen gibt es einen Trinkwasserspender. Unterrichtsmodule zu gesunder Ernährung und Landwirtschaft ergänzen das Angebot. Weitere Schwerpunkte sind Energieeinsparung, Streitschlichterprogramme und nachhaltiger Konsum, etwa durch eine Handysammelstation.

Der Kindergarten „Haus für Kinder unterm Regenbogen“ in Windshausen erhielt 2025 seine Erstzertifizierung in allen fünf Bereichen. Die Kita kocht frisch mit eigener Köchin, verarbeitet selbst angebautes Obst und Gemüse und bietet regelmäßig vegetarische Gerichte an. Ein eigener Kita-Wald, Hochbeete und ein naturnahes Außengelände fördern die ökologische Bildung. Die Kinder gestalten das Programm aktiv mit, und die Kita ist fest im Dorfleben verankert.

Die Grundschule Nordheim vor der Rhön wurde neu zertifiziert in den Bereichen Ernährung, Ökologie, Konsum und bauliche Maßnahmen. Die Schule hält eigene Hühner, pflegt eine Streuobstwiese und setzt auf Energieeffizienz durch Hackschnitzelheizung und LED-Beleuchtung. Ressourcenschonung und Recyclingpapier sind im Schulalltag verankert.

Jeden Monat ein neues „Projekttier“

Die Gemeinde Fuchsstadt hat ihre beiden Einrichtungen zusammengeführt: Der Kindergarten „Kleine Füchse“ und der neue Waldkindergarten „Waldwichtel“ bilden nun eine große, moderne Einrichtung, die als Biosphärenkindergarten neu zertifiziert wurde – und das gleich in allen fünf Kategorien. Auf rund 100 Hektar Wald erleben die Kinder Natur hautnah.

Der Biosphären-Kindergarten Kothen wurde erst vergangenen November rezertifiziert. Neben den Bereichen Ernährung, Ökologie und Konsum kamen Soziales und Kooperation hinzu. Jeden Monat steht ein anderes „Projekttier“ im Mittelpunkt, von Schaf und Regenwurm bis zu Schmetterling und Hase. Kräuterkunde und vielfältige Umweltbildungsprojekte runden das Angebot ab.

Die Biosphären-Schule Riedenberg erhielt ebenso im November ihre Rezertifizierung, und zwar in den Bereichen Ernährung, Ökologie, Soziales und Kooperation sowie Konsum. Die kleine Schule mitten im Ort ist bekannt für ihre engagierten Projekte: Von der Gemüseakademie über das Schulfruchtprogramm bis hin zur Integration von Kindern aus der Sprachheilschule und der Zusammenarbeit mit dem SOS-Kinderdorf. Aufgrund des Alters des Gebäudes konnten keine neuen baulichen Maßnahmen umgesetzt werden. red

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