Firmen wie Unimatic in Grub sind es, die beispielhaft für die Wirtschaftstruktur des Landkreises Coburg stehen: inhabergeführt, verwurzelt in der Heimat und doch erfolgreich in hart umkämpften internationalen Märkten. „Leidenschaft für intelligente Lösungen“ hat sich das Unternehmen selbst als Motto gegeben. Hergestellt werden so Sondermaschinen, die nicht nur in der Automobilbranche, sondern auch in vielen anderen Sparten zum Einsatz kommen. Davon konnte sich Landrat Sebastian Straubel bei seinem jüngsten Unternehmerdialog überzeugen, über den nun das Landratsamt informierte.
Vor 45 Jahren in einer Grüber Garage gegründet, ist die Firma inzwischen weltweit tätig. Hauptsächlich als Sonder-Maschinenbauer für Kfz-Zulieferer, wie Vertriebsleiter Jürgen Kierst berichtete: „In jedem vierten Auto auf der Welt ist ein Bauteil, bei dem wir unsere Finger im Spiel hatten.“ Knapp über 100 Mitarbeiter hat Unimatic derzeit – mit drei großen Standorten in Grub, China und Tschechien, zudem Vertriebsverbindungen fast überall in die Welt. Damit ist Unimatic, wie Dritter Bürgermeister Günter Peinelt bestätigte, „einer der bedeutenden Gewerbesteuerzahler in unserer Gemeinde“.
Internationale Ausrichtung sicherte Erfolg
Landkreis-Wirtschaftsförderer Martin Schmitz kennt das Familienunternehmen schon lange und wusste deshalb: „Unimatic war einer jener Mittelständler im Landkreis, die sich sehr frühzeitig international ausgerichtet haben.“ Für Geschäftsführer Alexander Raps hat sich diese mutige Entscheidung absolut als richtig erwiesen. „Ohne unsere frühzeitige und konsequente Ausrichtung auf die internationalen Märkte“, sagt der in Coburg ausgebildete Maschinenbau-Ingenieur, „würde es unsere Firma heute wohl nicht mehr geben.“
Damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt, denken sie bei Unimatic nicht nur geografisch, sondern auch in der Produktpalette weitläufig. Spezialmaschinen aus Grub am Forst können nicht nur Arbeitsverfahren beschleunigen und komplexe technische Prozesse optimieren, sondern auch mit Dampf schmackhafte Gerichte zubereiten oder servierfertiges Spaghetti-Eis produzieren – alles vollautomatisch, versteht sich. „Die Automatisation ist gerade in der Gastronomie ein großes Thema“, berichtete Alexander Raps.
Neuestes Angebot: Feurewehrzubehör
Ergänzt wird die Unimatic-Produktpalette seit kurzem von maßgefertigten Rollcontainern, die in Logistik-Fahrzeugen für Feuerwehren zum Einsatz kommen. Die sind Landrat Sebastian Straubel bereits beim Informationsabend der Feuerwehren positiv aufgefallen: „Bei der Ausstattung unserer Feuerwehren sind Qualität und Innovationsgeist gefragt. Zwei Kriterien, die für Unimatic eine Selbstverständlichkeit sind.“
Gut jeder zweite Mitarbeiter des Unternehmens ist im Bereich Konstruktion und Entwicklung tätig. Nah dran am Produkt und mit hoher Verantwortung für die individuelle Kundenlösung – „ein schöner Job“ sei das, sagt Alexander Raps. Deshalb ist man bei Unimatic stolz auf das gute Betriebsklima. Dieses sei ihm enorm wichtig, versicherte der Geschäftsführer: „Wir leben von Know-how und den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter.“
Zu viel Aufwand drum herum
Beim Gespräch über die Herausforderungen der Zukunft warnte Alexander Raps davor, dass Deutschland mehr als ohnehin jetzt schon Probleme im internationalen Wettbewerb bekommen werde. Die Personalkosten seien dabei nicht der alles entscheidende Faktor, berichtete Alexander Raps. Vermeintliche „Kleinigkeiten“ wie der hohe Prüfaufwand bei elektrischen Anlagen, zu viele erforderliche Zertifikate, teure Gutachten und übertrieben umfangreiche Dokumentationspflichten sind für den Unimatic-Geschäftsführer nicht minder problematisch.
Immerhin: Hier konnte Sebastian Straubel Hoffnung auf bessere Zeiten machen. Zwar habe sich in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten ein Berg an nicht immer sinnvollen Vorgaben aufgebaut, doch die Entbürokratisierungs-Offensive auf bayerischer Ebene entfalte spürbar ihre Wirkung, sagte der Landrat: „Wir merken, dass die ersten Erleichterungen greifen. Setzt sich dieser erfreuliche Trend fort, wird das auch unseren Unternehmen im weltweiten Wettbewerb helfen.“









