Konzert
White Christmas : Ein Abend voller Klang und Glanz
So sieht wahres Entertainment aus: Tim Freyer, Carrie Brunner und Alexander Grasser.
So sieht wahres Entertainment aus: Tim Freyer, Carrie Brunner und Alexander Grasser. // Nicole Julien-Mann
Kronach

Nicole Julien-Mann Kronach Erneut war die Metropol Philharmonic Big Band unter der Leitung von Tim Freyer zu Gast im Kronacher Kreiskulturraum. Eingeladen hatte der Caritasverband des Landkreises zum White-Christmas-Charity-Konzert – einem Format, das Musikgenuss und Solidarität auf besondere Weise verbindet.

Denn für jedes regulär gekaufte Ticket wird eine weitere Eintrittskarte an Menschen vergeben, deren Budget kulturelle Veranstaltungen dieser Art sonst nicht zuließe. Eine Geste, die Caritas-Leiterin Cornelia Thron sichtlich bewegte.

Auftakt mit einem Medley

Der Abend begann denkbar leise: ein einzelner Ton, kaum mehr als ein Hauch, der langsam im Raum schwebte. Nach und nach setzten die Register ein, bis sich aus dem Nichts eine Spannung formte, die das Eintreten von Dirigent Tim Freyer perfekt umrahmte. Mit einem schwungvollen Weihnachtsmedley eröffnete er ein Programm, das von Beginn an versprach, groß zu werden – im Klang, im Format und im Gefühl.

Die Metropol Philharmonic Big Band ist Frankens größte Crossover-Formation. 2018 mit nur fünf Streichern gegründet, füllt sie heute mit 82 Musikern sowie Sängern mühelos große Bühnen. Moderatorin Ulrike Freyer erinnerte augenzwinkernd daran, dass all dies aus dem Traum eines Einzelnen entstanden sei – einem Traum, der sich an diesem Abend eindrucksvoll materialisierte: Streicher neben Bläsern, E-Gitarren neben Kontrabässen, Chor und Solostimmen – eine Klanglandschaft, die von Pop über Klassik bis zu volkstümlichen Melodien reichte und genauso selbstverständlich amerikanische Christmas-Songs einschloss. Zwischen den musikalischen Höhepunkten führte Ulrike Freyer elegant, charmant durch den Abend. Ihre Gedanken zur Adventszeit, zu Ruhe und Sehnsucht fügten dem Konzert eine leise, poetische Ebene hinzu – eine Erinnerung an das, was Menschen sich von dieser Jahreszeit erträumen, auch wenn der Alltag selten so besinnlich ist. Für diesen Abend jedoch schien vieles möglich: Duftete es nicht irgendwo nach Plätzchen, Punsch, knisterte nicht ein Kaminfeuer, rieselte nicht der Schnee?

Gala bleibt Gala, und so glänzte und glitzerte es musikalisch in allen Facetten. Tim Freyer, als Dirigent wie Entertainer präsent, hielt die große Formation mit sichtbarer Freude und Hang zum Slapstick zusammen. Die Big Band zeigte sich kraftvoll, exakt und zugleich spielerisch – strahlende Bläser, melodisches Holz, satt besetzte Streicher, erdende Gitarren, pulsierende Schlagwerker. Die Solisten boten markante Konturen: Carrie Brunner mit kraftvoller Rockröhre, Alexander Grasser als Gentleman-Singer mit lässiger Eleganz. Der Chor setzte von hinten wirkungsvolle Akzente.

Farbig, opulent, mitreißend

So wurde der Abend zu einem großen musikalischen Weihnachtstableau – farbig, opulent, mitreißend, aber immer getragen von jenem Gedanken, der das Konzert erst möglich machte: Menschen zusammenzubringen.

Am Ende erfüllte sich das Versprechen, das zu Beginn ausgesprochen worden war: Niemand verließ den Saal ohne ein Stück Weihnachtsstimmung.

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