Altenkunstadt
Mit Wolfgang Schnabel geht ein einflussreicher Pädagoge
„Sing uns ein Lied, du Piano-Mann“, sangen Lehrerinnen und Lehrer für ihren Kollegen Wolfgang Schnabel, der 32 Jahre lang an der Altenkunstadter Mittelschule junge Menschen auf den Ernst des Lebens vorbereitete. Stefan Sniehotta (mit Gitarre) hatt...
„Sing uns ein Lied, du Piano-Mann“, sangen Lehrerinnen und Lehrer für ihren Kollegen Wolfgang Schnabel, der 32 Jahre lang an der Altenkunstadter Mittelschule junge Menschen auf den Ernst des Lebens vorbereitete. Stefan Sniehotta (mit Gitarre) hatte dafür einen Song von Billy Joel mit einem neuen Text versehen. // Bernd Kleinert
Signet des Fränkischen Tags von Bernd Kleinert
Altenkunstadt

Mit großer Kompetenz, Leidenschaft und auch einer gehörigen Portion Humor bereitete Lehrer Wolfgang Schnabel 32 Jahre lang Schülerinnen und Schüler der Altenkunstadter Mittelschule auf den Ernst des Lebens vor.

Von seinem Hobby, der Musik, profitierte auch die Bildungseinrichtung. Bei einer Feier in der Aula wurde der beliebte Pädagoge in den Ruhestand verabschiedet.

Unter den Gästen waren neben ehemaligen Weggefährten auch der frühere Schulleiter Manfred Heinbuch sowie Schulrat Bernd Schick, der einst in Altenkunstadt als Konrektor tätig war. Mit humorvollen Worten schilderte Schulamtsdirektorin Stefanie Mayr-Leidnecker den beruflichen Werdegang von Wolfgang Schnabel, der von 1978 bis 1985 an der Universität Bayreuth sein Studium absolvierte. Die ersten Dienstjahre hätten den jungen Pädagogen an die Verbandsschule Unterstei-nach-Kupferberg, die Max-Hundt-Volksschule in Kulmbach und an die Volksschule Pfaffenhausen in Schwaben geführt. „Schon dabei wurde deutlich, was für seine gesamte Dienstzeit charakteristisch blieb: Lehrer Wolfgang Schnabel widmet sich seinen Dienstaufgaben mit hohem Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein“. 1993 sei der Pädagoge an die Hauptschule Altenkunstadt versetzt worden, wo er bis zu seinem Ruhestand unterrichtete. In einer dienstlichen Beurteilung besonders gelobt wurden der Schulrätin zufolge Schnabels „große berufliche Einsatzfreude bei personellen Engpässen und bei der Übernahme von Sonderaufgaben sowie seine Aufgeschlossenheit gegenüber jedem guten Rat“. „Für diese Geduld, für diese Mühen gilt es heute namens der Regierung von Oberfranken und des Schulamts Lichtenfels Dank zu sagen“, so Mayr-Leidnecker. Sie wünschte dem scheidenden Pädagogen für den Ruhestand Gesundheit, damit er möglichst lange und ohne Einschränkungen und äußere Zwänge, wie Ferientermine, das freie Entscheiden genießen könne.

„Mit Wolfgang Schnabel verabschieden wir heute einen Menschen, der die Mittelschule Altenkunstadt über viele Jahre hinweg geprägt und bereichert hat“, sagte Bürgermeister Robert Hümmer in seiner Funktion als Vize-Vorsitzender des Schulverbands Altenkunstadt/Burgkunstadt/Weismain.

Für Generationen von Schülerinnen und Schülern sei der Pädagoge nicht nur Lehrer gewesen, sondern auch ein Wegbegleiter, Zuhörer, Mutmacher und manchmal auch ein väterlicher Freund: „Dein Engagement, deine Geduld und deine Leidenschaft für den Lehrerberuf haben diese Schule mit Leben gefüllt.“ Schnabel habe nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Werte vorgelebt wie Respekt, Verantwortungsbewusstsein, Toleranz und Zusammenhalt: „Du hast junge Menschen ermutigt, an sich zu glauben, ihre Stärken zu entdecken und ihren eigenen Weg zu gehen.“ Namens des Schulverbands dankte Hümmer dem Pädagogen für die sehr gute Zusammenarbeit während seiner langen Dienstzeit.

Ramona Vogel sagt adieu

Abschied nahm auch die Vorsitzende des Elternbeirats, Ramona Vogel, die nach sechsjähriger Mitarbeit im Vorstand das Gremium verlässt. Als letzte Amtshandlung dankte sie Wolfgang Schnabel für seinen wertvollen Dienst an jungen Menschen und überreichte ein Geschenk. Dank sagte Vogel auch der Sekretärin Nadine Schreiber, die die Mittelschule ebenfalls verlässt. „Unser Wolfgang hat Schüler und Lehrer gleichermaßen positiv beeinflusst“, erklärte Lehrerin Rita Hetzelt, die ihren Kollegen namens der großen „Schulfamilie“ verabschiedete. Mit seinem musikalischen Talent habe er viele Veranstaltungen der Schule bereichert.

Im Ruhestand wolle Wolfgang Schnabel E-Gitarre lernen. „Auch für meinen Ruhestand gibt es einen Stundenplan“, erklärte Wolfgang Schnabel, der sich über die schöne Abschiedsfeier freute. So wolle er nicht nur E-Gitarre, sondern auch Italienisch lernen, in Altenheimen Musik machen und soziale Kontakte pflegen. Er sei dankbar, dass er seinen Beruf lange und gut an dieser Schule ausüben konnte und einen zuverlässigen Arbeitgeber gehabt zu haben.

Musik durfte bei der Abschiedsfeier nicht fehlen. Stefan Sniehotta, der an der Mittelschule als Ganztageskoordinator tätig ist, hatte dafür einen Song des amerikanischen Komponisten und Pianisten Billy Joel für Wolfgang Schnabel umgetextet: „Sing uns ein Lied, du Piano-Mann“. Ein Chor von Lehrerinnen und Lehrern sang das Lied und erhielt dafür viel Applaus. „Bleib immer cool“ und „Ich sag´ der Mittelschule good-bye“ hießen die beiden Lieder, die Wolfgang Schnabel geschrieben hat und die er mit Stefan Sniehotta sang. In den Songs machte der scheidende Pädagoge deutlich, dass die Mittelschule für ihn immer ein zweites Zuhause war. Bernd Kleinert

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