Mit den Einschätzungen zur Saison des Höchstadter EC endet der Play-off-Blog. Alles über die schönsten fünf Tage des Eishockey-Jahres bleibt bestehen.
Kein neues Play-off-Märchen, aber eine weitere erfolgreiche Saison. Wie der Höchstadter EC die Saison 2021/22 bewertet, was Daniel Tratz im Sommer vorhat und warum Benjamin Dirksen Spiel 3 verpasste, zeigt unser Saisonfazit.
Herm: "In jedem Spiel gab es Knackpunkte"
HEC-Angreifer Jannik Herm stand in Spiel 3 oft im Fokus. Er bereitete ein Tor vor, warf sich in die Zweikämpfe und setzte im Kampf mit Giovanni Vogelaar ein Zeichen. Der Stürmer hat einen Faktor ausgemacht, der die Serie kennzeichnete: "Wir haben oft die ersten 20, 25 Minuten mitgehalten. Aber dann kamen die Knackpunkte."
Kurze Phasen, in denen Höchstadt den Überblick verlor und die Trappers mehrmals zuschlugen, hätten vor allem die beiden Partien in Tilburg zugunsten der Hausherren entschieden. "Wir haben ordentliche Leistungen gebracht, es waren wunderschöne Spiele hier. Tilburg war die bessere Mannschaft", erklärte Herm fair.
Comebacker Jentsch führt Deggendorf zum Sieg
Während für den Höchstadter EC die Play-off-Zeit am Dienstagabend endete, durfte ein ehemaliger Alligator einen wichtigen Sieg feiern. Niklas Jentsch, im vergangenen Sommer aus Höchstadt nach Deggendorf gewechselt, ging im Achtelfinale mit dem DSC durch einen 2:1-Sieg bei den Hannover Indians in der Achtelfinalserie mit 2:1 in Führung.
Flügelstürmer Jentsch gab am Dienstag sein Play-off-Debüt für Deggendorf, nachdem er aufgrund einer Corona-Infektion in den ersten beiden Play-off-Spielen passen musste. Und am Pferdeturm führte sich der 22-Jährige stark ein: Nach drei Minuten traf er im Powerplay zum 1:0 für den DSC.
Nach zwischenzeitlichem Ausgleich der Indians durch ein weiteres Powerplay-Tor von Thomas Pielmeier (49. Minute) den Sieg mit nach Hause nahm.
Im Video: HEC feiert im Biergarten
Es sind tolle Szenen, die der Supportersclub Tilburg auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht: Nachdem das Achtelfinal-Aus der Alligators am Dienstagabend besiegelt war, zog es die Mannschaft des HEC in den Biergarten des Ijssportcentrums. Gemeinsam mit Fans beider Teams und ein paar Kaltgetränken wurde auf eine umkämpfte, aber faire Play-off-Serie angestoßen.
Die Enttäuschung über das Aus wich schnell dem Stolz auf eine erfolgreiche Saison.
Wie Höchstadts Fans ihr Team aufbauen
Schon unmittelbar nach Spielende reagierten die Fans des Höchstadter EC auf das Ausscheiden. Auf der Facebook-Seite der Alligators sprachen die Anhänger der Mannschaft ihren Dank aus.
Und das tun sie zurecht: Trotz des bitteren Endes spielten die Alligators ihre zweitbeste Saison der Vereinsgeschichte, trafen aber auf einen Gegner, der in allen Belangen überlegen ist.
Die warmen Worte, der Dank für ehrliches Eishockey und den gezeigten Einsatz dürfte manchem HEC-Spieler am Morgen trotz der Enttäuschung ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben.
Trappers-Coach: "Höchstadt es uns schwer gemacht"
Nach drei Siegen in drei umkämpften Spielen stehen die Tilburg Trappers im Play-off-Viertelfinale. Für die unterlegenen Alligators fand Trappers-Coach Dave Livingston anerkennende Worte: "Ich weiß, dass wir dreimal gewonnen haben. Aber Höchstadt hat es uns schwer gemacht, sie haben zwei starke Reihen. Ihnen hat ihr Goalie gefehlt, der sehr gut ist."
Bei ausgeglichenem Spielstand habe sein Team die Ruhe bewahrt. "Die Jungs wollten kein weiteres Mal in den Bus steigen und nach Höchstadt fahren", ergänzte der US-Amerikaner.
Nemirovsky: "Haben unser Bestes gegeben"
Enttäuscht, aber keineswegs entmutigt fahren die Alligators nach dem Ausscheiden im Achtelfinale nach Hause. "Uns hat hinten raus einfach die Kraft gefehlt. Ich bin stolz auf die Jungs, wir haben unser Bestes gegeben. Das bessere Team hat gewonnen", sagte HEC-Coach nach Spielende im Interview.
Es hat nicht gereicht: Der Höchstadter EC verliert auch Spiel gegen die Tilburg Trappers. Die Entscheidung fällt in einem vogelwilden zweiten Drittel. Alles zum Spiel gibt's im Spielbericht.
Los geht's!
Kann Höchstadt die Trappers überraschen und das vierte Spiel erzwingen? Der Aischgrund blickt gespannt nach Tilburg, wo der Höchstadter EC um seine Saison spielt.
Um den Sieg zu ziehen, hat sich HEC-Coach Mikhail Nemirovsky etwas überlegt: Anton Seewald und Jari Neugebauer, die beiden Hauptrundentopscorer der Mittelfranken, spielen zusammen in der ersten Reihe.