Keine besonderen Vorkommnisse
Der Wahlleiter der Stadt Münnerstadt, Peter Reuß, sagt, dass es keine besonderen Vorkommnisse in Bezug auf die Wahl im Stadtgebiet gegeben habe. Etwa 2300 Briefwahlunterlagen seien verschickt worden. Zehn Anträge von Auslandsdeutschen habe es gegeben. Mit rund 45 Prozent lag die Briefwahlbeteiligung etwas höher als sonst, wie Reuß sagt.
Eines steht schon fest: Der neue Bundestag wird kleiner
Wie der nächste Bundestag zusammengesetzt ist, wird erst in der Nacht zum Montag feststehen. Doch schon jetzt ist klar: Er wird kleiner sein als das alte Parlament. Das bewirkt das neue Wahlrecht.
Wie wählt man jetzt?
So wie bisher auch. Die Wahlberechtigten können weiterhin zwei Stimmen vergeben – die Erststimme, mit der sie einen Kandidaten direkt wählen können, die Zweitstimme, die sie an eine Partei vergeben. Es bleibt auch bei der Aufteilung des Bundesgebietes in 299 Wahlkreise. Und es bleibt bei der Fünf-Prozent-Sperrklausel: Für den Einzug in den Bundestag muss eine Partei mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen erringen – oder aber mindestens drei Direktmandate.
Wie groß wird der nächste Bundestag?
In den vergangenen Jahren wurde der Bundestag von Wahl zu Wahl größer. Die Sollgröße lag eigentlich bei 598 Abgeordneten. Doch bei der Bundestagswahl 2013 zogen 631 Abgeordnete ins Parlament ein, 2017 waren es schon 709 und 2021 dann 736 Abgeordnete. Durch die Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition wird die Größe des Bundestages auf 630 Abgeordnete begrenzt.
Welche Folgen hat das neue Wahlrecht für die Bewerber?
Mit der Reform wird die Zweitstimme wichtiger als bisher. Denn um ein errungenes Direktmandat sicher zu erhalten, muss dieses jetzt durch das Zweitstimmenergebnis gedeckt sein. Bisher war es so, dass derjenige, der ein Direktmandat gewann, seinen Sitz im Bundestag sicher hatte. Dies ist jetzt nicht mehr zwangsläufig der Fall. Das Bundesverfassungsgericht hat diese Änderung des Wahlrechts bestätigt.
Was bringt die Verkleinerung des Bundestages finanziell?
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat gerade ausgerechnet, dass die Kosten für den Bundestag durch die Schrumpfkur jährlich um 125 Millionen Euro sinken werden.
Bleibt das Wahlrecht jetzt dauerhaft so?
Unklar. Die Union drängt darauf, es nach einem Wahlsieg wieder zu ändern. In ihrem Wahlprogramm gibt es den Punkt «Ampel-Wahlrecht abschaffen». Allerdings kämen CDU und CSU in schwere Erklärungsnöte, wenn die Zahl der Abgeordneten wieder zunehmen würde. In Koalitionsverhandlungen dürfte dies ein schwieriger Punkt werden.
(dpa)
Wahlbeteiligung auf hohem Niveau
In der Georgi-Halle in Bad Brückenau war die Wahlbetreiligung über den Tag verteilt ebenfalls sehr rege. Bis circa 16.30 Uhr hatten 65 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt. Zusammen mit den Briefwählern dürften es insgesamt 80 Prozent gewesen sein.
So sieht es in der Region aus
Ihr wollt wissen, wie die Wahl in der gesamten Region läuft? Kein Problem: Schaut bei den Kolleginnen und Kollegen von Fränkischer Tag vorbei!
Ab 16 Uhr wurde es ruhiger
Im Wahlbezirk 004 in der Mittelschule Römershag (Bad Brückenau) standen die ersten 30 Wähler schon kurz nach acht Uhr vor der Tür. Die Wahlbeteiligung war sehr gut. Bis zum Mittag hatten 100 Wählerinnen und Wähler ihr Kreuzchen gemacht. Am Nachmittag kamen nochmsl so viel hinzu. Ab 16 Uhr wurde es dann im Wahllokal ruhiger. Foto und Text: Steffen Standke
Eine kleine Umfrage zur Wahl
Noch 1 Stunde
Die Wahllokale sind noch 1 Stunde geöffnet. Wir sind auf der Zielgeraden.
Nach Schließung der Wahllokale beginnen die Helferinnen und Helfer in den Wahllokalen direkt mit der Auszählung. Erste Hochrechnungen und später Ergebnisse folgen.
Sie haben noch nicht gewählt – und wissen auch nicht, wem Sie ihre beiden Stimmen geben sollen? Hilfe bekommen Sie beim Wahl-O-Maten der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Fränkischen Tag.
Der Wahlzettel bei der Bundestagswahl ist zwar keine Wissenschaft. Aber einiges gibt es zu beachten. Hier erklärt die Kreiswahlleiterin aus Kulmach, wie man den Wahlzettel richtig ausfüllt. Gilt auch bei uns!
Einschätzung aus Hammelburg
In Hammelburg ist das Wahllokal (Grundschule am Mönchsturm) in zwei Bezirke (Wahlräume 1 und 2) unterteilt. Diese sind wie bei den vergangenen Wahlen nach Straßen angelegt: Wahlraum 1 A – J und Wahlraum 2 K – Z.
Die Beteiligung und das Interesse an der Wahl ist laut den Wahlhelfern vor Ort extrem hoch. Foto: Milena Meder
Zweitstimme wichtiger denn je - Wahlkreissieger nicht mehr sicher drin
Der neue Bundestag wird nach einem neuen Wahlrecht gewählt – für die Bürger ändert sich bei der Stimmabgabe jedoch nichts. Sie können weiterhin zwei Stimmen vergeben – die Erststimme, mit der sie einen Kandidaten direkt wählen, die Zweitstimme, die sie an eine Partei vergeben. Erst bei der Umrechnung der Stimmen in Mandate greifen die neuen Regeln.
Diese sehen eine Begrenzung der Abgeordnetenzahl auf 630 vor - 2021 waren noch 736 Abgeordnete in den Bundestag eingezogen. Bislang entstanden sogenannte Überhangmandate, wenn eine Partei über die Erststimmen mehr Direktmandate holte als ihr nach ihrem Zweitstimmenergebnis Sitze zustanden. Diese Mandate durfte sie behalten. Die anderen Parteien erhielten dafür Ausgleichsmandate. Bei der Bundestagswahl 2021 fielen 34 Überhang- und 104 Ausgleichsmandate an.
Mit der Reform wird die Zweitstimme noch wichtiger als bisher. Denn um ein errungenes Direktmandat sicher zu erhalten, muss dieses jetzt durch das Zweitstimmenergebnis gedeckt sein. Direktkandidaten (die ihren Wahlkreis gewonnen haben) mit den schlechtesten Erststimmenergebnissen gehen nun leer aus, wenn ihre Partei nicht ausreichend Zweitstimmen bekommen hat. Bisher war es so, dass derjenige, der ein Direktmandat gewann, seinen Sitz im Bundestag sicher hatte.
Neben den ernsten Themen wollte die Saale-Zeitung auch wissen, wie die Kandidierenden auf nicht ganz so ernste Themen reagiert. Vor allem ging’s beim Fragenstrudel darum, schnelle Antworten zu geben. Schaut gerne mal rein!
Noch 2 Stunden
Die Wahllokale in Deutschland sind noch genau 2 Stunden lang geöffnet.
Wer noch nicht gewählt hat, kann es also noch locker schaffen!
Der Bürgermeister als Lieferant
In Bad Brückenau sind, wie in all den anderen Kommunen im Wahlkreis und in ganz Deutschland, viele Helferinnen und Helfer in den Wahllokalen. Sie sorgen dafür, dass die Wahl überhaupt stattfinden kann.
Bürgermeister Jan Marberg hat für sie Süßigkeiten und Knabbereien in die Wahllokale gebracht. Foto: Stadt Bad Brückenau
Übrigens...
Bei Bundestagswahlen ist von einer hohen Wahlbeteiligung auszugehen. Bei der Wahl 2021 lag sie bei 81,4 Prozent.
Und dieses Jahr?
Nach aktuellen Hochrechnungen lag die Wahlbeteiligung an der Urne um 14 Uhr bei 48 Prozent, heißt es vom Landeswahlleiter Bayerns. Die Gesamtbeteiligung schätzt der Wahlleiter auf rund 69 Prozent.
Wo feiern die Kandidierenden?
Traditionell werden am Abend einer Wahl Wahlpartys veranstaltet – so zum Teil auch im Wahlkreis Bad Kissingen.
Hier feiern (oder trauern) die Kandidierenden:
- Sabine Dittmar (SPD): Theaterstube Maßbach
- Dorothee Bär (CSU): feiert in Berlin
- Frank Helmerich (FW): ist voraussichtlich mit einigen Lehrerkollegen sowie Schülerinnen und Schülern am Gymnasium Bad Königshofen
- Christian Ruser (Grüne): ist im Grünen-Büro in Haßfurt
- Karl Graf Stauffenberg (FDP): veranstaltet keine Wahlparty
- Florian Beck (Linke): veranstaltet keine Party
- zu den weiteren Kandidierenden gibt es keine Informationen
„Ein wichtiges Recht“
Die Märchenerzählerin Heidi Adriessens aus Bad Kissingen findet es gut und wichtig, wählen zu gehen. „Das ist in anderen Ländern ja oft anders. Es ist ein wichtiges Recht, das wir wahrnehmen müssen.“
Die 83-Jährige wünscht sich von der neuen Regierung, dass die Verantwortlichen offen miteinander reden und Wirtschaft und Digitalisierung vorantreiben. Foto und Text: Angelika Despang