Großeinsatz auf der Lagarde-Baustelle: Mehrere Löschfahrzeuge der Feuerwehren, die Polizei, das Sprengstoffkommando aus Nürnberg, Notärzte und Rettungswagen sind am Donnerstagnachmittag (1. Juni) zu einem Großeinsatz in die Zollnerstraße gerufen worden.
Laut Stadtbrandinspektor Ewald Pfänder wurden im Zuge der Bauarbeiten auf der ehemaligen Lagarde-Kaserne mehrere Tonflaschen mit Bromaceton gefunden - wohl aus alten Armeebeständen. Eine davon wurde beschädigt und die Flüssigkeit trat aus. Bromaceton wurde früher als Augenreizstoff in Tränengas verwendet. Später teilt die Stadt mit, dass es das Kampfmittel vermutlich aus Zeiten des Ersten Weltkriegs stammt.
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Bromaceton ausgetreten - früher in Tränengas verwendet
Gefahr besteht laut Pfänder entsprechend vor allem in Haut- und Augenreizungen bis zu einem Umkreis von 100 Metern. "Die Brandgefährdung ist gering, für das Grundwasser ist die Gefahr gleich null", erklärt der Feuerwehrmann. Insgesamt bewertet Pfänder die Einsatzsituation als "entspannter, als zunächst gedacht": Zu Beginn des Einsatzes war nur von Gasflaschen und einem unbekannten Mittel die Rede. "Und man weiß ja nicht, was auf dem alten Armeegelände so alles im Boden ist".
Auch Stadtsprecher Michael Memmel bestätigt später in einer Mitteilung, dass für Leib und Leben zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden hat. "Es hat sich hier wieder bewährt, dass wir seitens der Stadt Bamberg darauf bestehen, dass bei allen Erdarbeiten auf der Lagarde ein Feuerwerker anwesend sein muss", erklärte Tobias Schenk, der Leiter des Umweltamts, der sich vor Ort selbst ein Bild von der Lage machte. Die speziell ausgebildete Fachkraft reagierte laut Memmel schnell und richtig: Die Arbeiten auf der Baustelle wurden eingestellt und sowohl die Feuerwehr als auch das Sprengstoff-Räumkommando aus Nürnberg informiert.
Die Polizei hat die Zollnerstraße zwischen Weißenburgstraße und Berliner Ring ab etwa 15.30 Uhr gesperrt. Der Abtransport der Tonflaschen erfolgte über das Räumkommando Nürnberg und die Spezialfirma Tauber noch am Donnerstag. Im Einsatz auf und um den Lagarde-Campus waren 70 Feuerwehrleute mit dem Gefahrgutzug der Feuerwehr Bamberg sowie Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes. Bis zum Abtransport der Kampfstoffe wurde die Sperrung der Zollnerstraße in diesem Bereich aufrechterhalten.



































