Rückschau und Dank 100. Schiedsrichter-Jubiläum in Eltmann Die ausgezeichneten Schiedsrichter mit (vorne von links) Moritz Meisel, Gert Koch, Hans Bühl, Michael Peter, Robert Schnös, Heinrich Rambacher, Rudolf Wagner sowie Obmann Christian Wetz (rechts) und Schirmherr Alexander Bergmann (links); dahinter die Ehrengäste. // Günther Geiling von Günther Geiling TEILEN  02.11.2023 Eltmann – Anpfiff zum nächsten Jahrhundert: Die Schiedsrichtergruppe Haßberge hatte einen Festabend in der Stadthalle Eltmann und zeigte Herz für einen kranken Buben. Seit einem Jahrhundert sorgen sie dafür, dass Woche für Woche auf den Fußballplätzen Jugendliche und Senioren dem runden Leder nachsausen können. Dies wäre ohne sie als Schiedsrichter und wichtigstem Mann nicht möglich. 100 Jahre feierte die „Schiedsrichtergruppe Haßberge“ mit einem Festabend in der Stadthalle Eltmann. Dabei erinnerte man an die „Gründungsväter“, hob aktuelle Spitzenschiedsrichter hervor und zeigte Herz für einen Buben, der mit einem schweren Schicksalsschlag durchs Leben gehen muss. Klaus Karl-Kraus frotzelt gegen den FC Bayern Den schwungvollen Auftakt gab das Showteam der „DDC-Factory“ Schweinfurt mit Breakdance, Hip-Hop-Style und Luftakrobatik; Kabarettist Klaus Karl-Kraus bewährte sich als kompetenter Moderator, voller Liebe zum 1. FC Nürnberg und der Spielvereinigung Greuther Fürth und humorvollen Seitenhieben auf FC-Bayern-Fans. Schirmherr Alexander Bergmann erinnerte an das Krisenjahr der Weimarer Republik 1923 und die Gründer, „große Idealisten“. Ludwig Hofmann, Edmund Kessler und Theo Sponsel riefen die SR-Gruppe Haßfurt ins Leben und lösten sich damit von der damaligen SR-Vereinigung Schweinfurt. „Im Nachhinein eine echte Erfolgsgeschichte! Anschließend sorgten elf Obleute für die stetige Weiterentwicklung, verloren Tradition und Kameradschaft aber nie aus den Augen.“ Schiedsrichter und Funktionäre sind Persönlichkeiten Aus der Fülle der vielen, fleißigen Schiedsrichter und Funktionäre hob Bergmann Persönlichkeiten hervor: Richard Schlegelmilch (von 1980 bis 1985 Obmann, viele Jahre Verbandsbeobachter); Josef Raab (fast 30 Jahre Vorsitzender); Walter Moritz (Lehrwart, Schiedsrichter bis zur Bayernliga und sogar Verbandsschiedsrichterobmann und damit „Eichel-Ober“ der bayerischen Schiedsrichter). Bergmann sprach auch die SR-Gruppe Hofheim als Teil der Geschichte an; sie feierte 2009 ihr 60. Jubiläum. Ihr letzter Obmann Walter Krug verstarb ausgerechnet am Rande eines Fußballspiels als Zuschauer viel zu früh. 2010 wurde aus den damaligen Gruppen Haßfurt und Hofheim die neue SR-Gruppe Haßberge. „Aus Konkurrenten sind Freunde geworden“ bei der Gründung der Gruppe Haßberge „Was damals in Hinterzimmern entschieden wurde, ist heute längst Geschichte, und aus Konkurrenten sind Freunde geworden. Die Vereinigung ist gelungen“, betonte Bergmann. Er erinnerte an starke Spitzenschiedsrichter: Allen voran nannte er den früheren Bundesliga-Schiedsrichter Peter Drescher sowie die Aushängeschilder Walter Moritz in der Bayernliga und aktuell Marcel Geus. Bei der Überreichung der Urkunde zum „Ehrenmitglied der Schiedsrichtergruppe Haßberge“ erhielt Walter Moritz (rechts) aus der Hand von SRO Christian Wetz // Günther Geiling „Mein Dank gilt aber auch Obmann Christian Wetz für sein Herzblut, das er einbringt mit seinem ganzen Team und den 119 aktiven Schiedsrichtern.“ Nach seinen zahlreichen Ehrungen bis hin zur Ehrenmitgliedschaft des bayerischen Fußballverbandes wurde Walter Moritz nun zum Ehrenmitglied der Schiedsrichtergruppe Haßberge ernannt. Den „Schiedsrichter des Jahres 2023“ Christian Kessler präsentieren hier Alexander Bergmann (links) und SRO Christian Wetz (rechts). // Günther Geiling Mit der „Goldenen Pfeife“ ausgezeichnet und zum „Schiedsrichter des Jahres 2023“ ernannt wurde Christian Kessler. Er leitete schon als 15-Jähriger das Spiel TSV Prappach – FC Sand II, wurde durch Corona etwas gestoppt, stieg aber mit 17 Jahren in die Bezirksliga und mit 18 in die Landesliga auf – „ein absoluter Wahnsinn und nun im Verband im Nachwuchsleistungszentrum“. Es wurden Schiedsrichter für ihre langjährige Tätigkeit ausgezeichnet. Für 40 Jahre erhielten die Medaille in Silber: Heinrich Rambacher, Rudolf Wagner; für 25 Jahre die Bezirksehrung: Robert Schnös; für 20 Jahre Silber: Hans Bühl und Michael Peter; für zehn Jahre (SR-Gruppe): Moritz Meisel und Gert Koch. Bei der Übergabe der Spendenaktion für Marlon Schramm (von links) Moritz Meisel, SRO Christian Wetz, Dominik und Manuela Schramm mit ihren Kindern Mia und Marlon, Schirmherr Alexander Bergmann und BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau. // Günther Geiling Eine Spende von 515 Euro überreichten Ludwig Bühl und Rudi Hluchnik namens geehrter Referees und ebenso aus der Schiedsrichtergruppe Haßberge 2850 Euro an den jungen Marlon Schramm, der seit seiner Geburt ständige Hilfe benötigt. Außerdem übergab BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau 5000 Euro aus der Sozialstiftung des Bayerischen Fußballverbandes an die Eltern Dominik und Manuela Schramm. In der „Talkrunde“ (von links) MdL Steffen Vogel, Moderator Klaus Karl-Kraus, Bundesligaschiedsrichterin Davina Lutz sowie Verbandsschiedsrichterobmann Sven Laumer. // Günther Geiling Mit zwei Talkrunden erhielten die vielen Gäste einen Einblick in das Leben der Schiedsrichtergruppe und den Sport. Dabei war die 28-jährige Davina Lutz vom TSV Poppenhausen, die künftig Spiele in der Ersten Frauen-Bundesliga leiten darf und auch international schon pfiff. Sie erzählte von frühem Beginn im Fußball, Unzufriedenheit mit Schiedsrichtern und ihrem Perspektivwechsel: „Die Tätigkeit als Schiedsrichter bringt so viel Positives mit, obwohl er manchmal zum Buhmann wird. Viel mehr sollte man positive Signale setzen und Leute für dieses Amt begeistern.“ Klaus Karl-Kraus: Mir ist es wurst, gegen wen Bayern verliert Humorvolles gab es am Rande: Moderator Klaus Karl-Kraus mit grüner Krawatte „im Herzen Club, aber heute auch mit Fürth dabei“, meinte spontan dazu „mir ist es wurst, gegen wen Bayern verliert. Aber als Nürnberger kann es dir schon passieren, dass du vom Urlaub heimkommst und bist in der Regionalliga“. Eine Comedyeinlage boten „Lubber & Babbo“ (alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer) aus Oberschwappach, bevor der Abend gemütlich ausklang. 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