Im Erlanger Markgrafentheater sind am Freitagabend die Max-und-Moritz-Preise vergeben worden. Der Preis, von der Stadt Erlangen im Rahmen des alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Comic-Salons verliehen, gilt laut Pressemitteilung der Stadt als wichtigste Auszeichnung für Comic-Kunst und grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Im Vorfeld der Preisverleihung war eine Liste mit 25 von der Jury nominierten Titeln bekanntgegeben worden. Der Preis für den besten Sachcomic geht an „United Queerdom“ von Kate Charlesworth (Übersetzung: Hanna Reininger, Carlsen). Als bester deutschsprachiger Comic wird „Fürchten lernen“ von Nando von Arb (Edition Moderne) ausgezeichnet.
Der beste internationale Comic ist „Hör nur, schöne Márcia“ von Marcello Quintanilha (Übersetzung: Lea Hübner, Reprodukt). Mit besonderer Spannung wurde erwartet, wer bester deutschsprachiger Comic-Künstler (dotiert mit 10.000 Euro) wird. In dieser Kategorie wurde Anna Sommer (aktuell: „Tinte“, Edition Moderne) ausgezeichnet. Der Preis für den besten Comic für Kinder geht in diesem Jahr an „Boris, Babette und lauter Skelette“ von Tanja Esch (Kibitz), der Preis für das beste deutschsprachige Comic-Debüt an „Der Letzte löscht das Licht“ von Tobias Aeschbacher (Helvetiq). Zum achten Mal wurde in diesem Jahr ein Publikumspreis ausgelobt, für den im Internet nominiert und abgestimmt werden konnte.
Oberbürgermeister Florian Janik überreicht Max-und Moritz-Preise 2024 des Comic-Salons in Erlangen
Sieger in dieser Kategorie ist „Nichtlustig. Cartoons 2022-2024" von Joscha Sauer (Nichtlustig-Verlag). Mit dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk wurde – wie schon im Vorfeld der Preisverleihung bekanntgegeben – der französische Künstler Joann Sfar geehrt. Den Spezialpreis der Jury erhielt die Münchner Zeichnerin Barbara Yelin für ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Verfolgung, Krieg, Flucht und Gewalt sowie ihr Engagement gegen Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit. Die Max-und-Moritz-Gala wurde vom Schweizer Journalisten und Comic-Experten Christian Gasser moderiert. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, überreichte die Auszeichnungen in den verschiedenen Kategorien.
Die Katze des Rabbiners: Ausstellung zu Werken von Joann Sfar bis September im Stadtmuseum Erlangen zu sehen
Der Jury für den Max-und-Moritz-Preis gehörten in diesem Jahr an: Christian Gasser (Kulturwissenschaftler und Autor, Luzern), Andrea Heinze (Journalistin, Berlin), Andreas C. Knigge (Journalist und Publizist, Hamburg), Katinka Kornacker (Geschäftsführerin „Comix“, Comicbuchhandlung Hannover), Isabel Kreitz (Comic-Zeichnerin, Hamburg), Christine Vogt (Leiterin der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen) und Bodo Birk (Leiter des internationalen Comic-Salons Erlangen).
Die erste Joann Sfar gewidmete Werkschau in Deutschland „Die Katze des Rabbiners. Joann Sfar - Zeichnen und Leben“, präsentiert der Internationale Comic-Salon gemeinsam mit dem Stadtmuseum Erlangen im Stadtmuseum noch bis 1. September. Die beiden Ausstellungen im Kunstmuseum „Katzenjammer Kids - Der älteste Comic der Welt“ und „Fangirl Fantasy - Olivia Viewegs Comicwelten“ laufen bis 7. Juli. Im Aktions- und Schauraum des Comicmuseum Erlangen sowie im El Artelier ist „Von Dragic Master bis Scarecrow - Manga aus Deutschland, Österreich und der Schweiz von 2000 bis heute“ bis 27. Juli zu sehen.
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