Fasching
Prunksitzung mit Promiauflauf
So glänzt der Fasching in Röttenbach.
So glänzt der Fasching in Röttenbach.
Frank Türpitz
F-Signet von Pascale Ferry und Frank Türpitz Fränkischer Tag
Röttenbach – Die Prunksitzung des Karneval-Clubs in Röttenbach brilliert mit großen Tanzeinlagen und Comedy einer närrischen Putzfrau

Ganze zwei Stunden und 37 Minuten – so lange dauerte es, bis die über 500 Plätze für die Besenbinder-Gala-Prunksitzung restlos ausverkauft waren. Aus gutem Grund: der Karnevals-Club Röttenbach (KCR) betreibt Tanzsport auf höchsten Niveau, hat viele Deutsche Meister hervorgebracht und ist regelmäßiger Gast bei „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim. Wie sehr der KCR dort geschätzt wird, zeigte sich bei den Büttenrednern: Stars aus Veitshöchheim gaben sich am Samstag in der vollbesetzten, rot-weiß dekorierten Schulturnhalle in Röttenbach die Klinke in die Hand.

Große fußstapfen

Daran dürfte auch der ehemalige Vizepräsident des Fastnacht-Verbandes Franken und neuer Sitzungspräsident des KCR Michael Ank nicht ganz unschuldig sein. Ank an seinen Vorgänger Thorsten Ott, der sich 2022 nach 28 Jahren aus dem Amt verabschiedete: „Ich kann nicht in Deine Fußstapfen treten – sie sind bis oben hin mit Konfetti gefüllt!“ Die über fünfstündige Prunksitzung unter Anks Leitung bot dem größtenteils verkleidetem Publikum hochkarätige Schautänze, wie etwa „Artgerecht“ (wenn Tiere Menschen „artgerecht“ halten) oder „Braucht ein Zirkus noch Tiere?“.

In der Kinderbütt standen Julia und Franziska Götz. Die Zwillinge forderten eine Jugendprunksitzung, denn: „Schaut Sie euch doch an, die Elfer, denen muss man ja schon aus den Stühlen helfe!“ Auch Röttenbachs Bürgermeister Ludwig Wahl musste in die Bütt, nachdem er die Wette bei der Schlüsselübergabe am Rathaus verloren hatte. Bianca Dürrbeck, zweifache Deutsche Meisterin, und Carina Mayer, mit 30 Jahren eine der am längsten aktiven Mariechen im süddeutschen Raum, gaben ihren Bühnenabschied. Mayer ist am 20. Februar im Bayrischen Rundfunk in „Mein Job – Dein Job“ zu sehen – das Tanzmariechen durfte den Cheerleader-Alltag in Kalifornien kennenlernen.

Comedy mit großen Namen

Thomas Klug und Matthias Schmelzer, begeisterten als Handwerker Lubbo und Bappo. Lubbo erläuterte die goldenen Regeln des Handwerks: „Regel Nummer eins: wenn Du das erste Mal beim Kunden die Klinke in der Hand hast, sagst Du: „Oh – oh - oh, das wird teuer!“ Viele Lacher konnte Ines Procter, bekannt als „Die närrische Putzfraa“, für sich verbuchen. In einer Glitzer-Kittelschürze referierte sie über die Pandemie - „Wir sind durch schwierige Zeiten gegangen, es waren ja nicht nur wir Frauen dahaam…“ - und ihre Jugend, ein „Leben am Limit“: Kügelchen aus Tintenpatronen sammeln und mit einem Kaugummi eine ganze Woche lang auskommen.

Ein besonderes Highlight des Abends war der Auftritt der Altneihauser Feierwehrkapell’n. Norbert Neugirg überzog die Franken, den „hochwohlversoffenen Elferrat“ und die Ehrengäste, Bürgermeister, Landrat und MdB Martina Stamm-Fibich, rund 40 Minuten lang mit Spott, Häme und Verachtung. So sollte etwa Tritthart ihm beim Vorglühen an der Tankstelle fünfzig Euro für die namentliche Erwähnung in seiner Rede geboten haben. Dem kam die Kappell’n nach: „Gelobt sei Tritthart und gepriesen!“ nach und stimmten „God save the King“ auf ihren Instrumenten an.

Der Abend endete mit dem Auftritt von Christoph Maul, seit letztem Jahr neuer Sitzungspräsident von „Fastnacht in Franken“: „Es ist halb eins, ihr dürft abstimmen, was ihr in den nächsten drei Stunden hören wollt!“ Man darf gespannt sein, was die nächsten Jahre für den KCR bringen. Vielleicht wird „Fastnacht in Franken“ zukünftig aus Röttenbach gesendet?

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