In der Dorfhalle gab es nur noch wenige freie Sitzplätze, als Bürgermeister Matthias Klement die Bürgerversammlung eröffnete. Auch der Marktgemeinderat war wie üblich beschlussfähig, um zu erfahren, wo die Einwohner des Ortsteils der Schuh drückt.
Allzu viel war es nicht, was sie zu hören bekamen. Nur eine halbe Stunde lang dauerte die Diskussion. Vor allem der Waldtausch war dabei ein wichtiges Thema. Zuvor ging der Bürgermeister etwa eineinhalb Stunden lang auf die Lage und Entwicklung der Marktgemeinde ein.
Neues Baugebiet Weichtungen
In Weichtungen ist das neue Baugebiet fertig, die ersten Häuser werden gebaut. Pro Quadratmeter verlangt die Gemeinde 55 Euro. Die Nachfrage sei groß. Hier sei das erste Erdhügelhaus im Landkreis geplant: „Ich bin gespannt wie das aussieht“, so der Bürgermeister.
Auch in Weichtungen war der Tante-Enso-Markt in Poppenlauer, der im ersten Quartal nächsten Jahres bezugsfertig sein soll, für den Bürgermeister ein Thema. Hier könne man zwar sieben Tage pro Woche 24 Stunden lang einkaufen, aber aus gesetzlichen Gründen nicht auf der ganzen Fläche. Er zeigte sich enttäuscht, dass die von mehreren 1000 Bürgern unterschriebene Petition, die acht Bürgermeister initiiert hatten, bei der Verabschiedung des Ladenschlussgesetzes in München nicht beachtet wurde.
Der Bürgermeister erläuterte, dass man nun im Rathaus sein Geld auch bargeldlos loswerden kann, „das ist ganz neu“. Er beklagte sich darüber, dass manche Bürgerinnen und Bürger sich an den Hundebeutel-Spendern üppig bedienen und statt ein oder zwei Beuteln für einen Spaziergang mit ihrem Hund gleich ein Dutzend Beutel oder mehr mitnehmen. „Wir geben dafür 1000 Euro im Jahr aus“, rechnete er vor.
Jubiläum in Weichtungen
Der Ortsteil Weichtungen feierte dieses Jahr seine 1200-jährige Geschichte. „Einfach Wahnsinn, was ihr da auf die Beine gestellt habt, echt super. Es war sehr, sehr, sehr, sehr schön“ lobte Klement.
In der Diskussionsrunde wollte ein Bürger wissen, wann der Waldtausch endlich abgeschlossen wird. Das sei ein Personalproblem, sagte der Bürgermeister. Der Bürger, den Waldtausch organisiert, sei gestorben und im Notariat habe es Engpässe gegeben. Aber er versprach, dass es bald einen Termin gebe und der Tausch dann so schnell wie möglich abgeschlossen werden kann.
Eine Bürgerin beklagte sich, dass beim Giftmobil des Landkreises keine Farbeimer mit noch flüssigen Farben abgenommen werden, und der Bauhof nehme sie auch nicht. Aus der Runde der Anwesenden bekam sie den Tipp „Deckel aufmachen und die Farbe in dem Eimer trocknen lassen“.
Beleuchtung und Renaturierung
Ein Bürger beklagte sich, dass eine Lampe im Münnerstädter Weg fehlt. Das sei schon 2024 angesprochen worden und man habe sich darauf verständigt, dass keine Lampe angebracht werde, sagte Matthias Klement dazu.
Angesprochen wurde auch die Renaturierung des Ransbachs. Das sei eine Ausgleichsmaßnahme für den Gewerbepark Poppenlauer, so der Bürgermeister.
Hausärztliche Versorgung
Die Marktgemeinde müsse dafür sorgen, dass wieder ein Arzt in die Nähe kommt, verlangte eine Bürgerin. Das sei eigentlich im geplanten Gebäude in Maßbach (Marktplatz 2) geplant, aber die Gemeinde könne sich den Bau zur Zeit nicht leisten, erklärte dazu Matthias Klement.
Deshalb seien die Verträge mit allen Architekten und Planung gekündigt worden. „Wir bleiben dran“, versicherte er trotzdem und „wir denken dabei auch an die Altersstruktur der Ärzte in unserer Marktgemeinde“. Eine barrierefreie Arztpraxis und die Sicherung der hausärztlichen Versorgung im Markt hätten auch weiterhin für den Marktgemeinderat Priorität.
Detailierte Bevölkerungsentwicklung
Ausführlich beleuchtet Bürgermeister Matthias Klement stets die Bevölkerungsentwicklung. Die Einwohnerzahl des Marktes hat um 19 Personen abgenommen, vor allem weil die Sterbefälle die Geburten überwiegen. In den einzelnen Ortsteilen sieht es folgendermaßen aus: In Maßbach gab es 18 Geburten und 29 Sterbefälle, 148 Zuzüge und 139 Wegzüge, was einen Bevölkerungsrückgang um zwei Personen bedeutet.
In Poppenlauer wurden 13 Geburten und 21 Sterbefälle, 77 Zuzüge und 58 Wegzüge registriert. Der Ortsteil ist also um elf Personen gewachsen. In Weichtungen gab es fünf Geburten und acht Sterbefälle, zwölf Zuzüge und 17 Wegzüge, Also einen Einwohnerverlust von acht Personen. In Volkershausen schließlich wurden zwei Geburten und vier Sterbefälle, 28 Zuzüge und 18 Wegzüge registriert. Damit hat Volkershausen also einen Bevölkerungszuwachs von acht Personen.









