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Ausbildung
Mit Geschmack und Können
Ein Drei-Gänge-Menü für sechs Personen stand für Isaam Haij von der KissSalis Therme auf dem Programm.
Ein Drei-Gänge-Menü für sechs Personen stand für Isaam Haij von der KissSalis Therme auf dem Programm. // Klaus Werner
Bad Kissingen – Perfekter Service trifft perfektes Menü: Prüfungs-Marathon der Gastronomie-Talente in der Berufsschule Bad Kissingen.

Kichererbsen zur Vorspeise, Schweinebäckchen und Spanferkelkaree mit Gemüse als Hauptgang sowie ein Dessert mit Erdbeeren und Mascarpone – das waren die ausgewählten Bestandteile des Prüfungs-Menüs, das die Köchinnen und Köche zubereiten und die Restaurantfachkräfte servieren mussten.

Dies alles geschah unter den wachsamen Augen von 17 Prüferinnen und Prüfern bei den IHK-Abschlussprüfungen im Gastronomiegewerbe an der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen. Während die Prüfer die einzelnen Prüfungsteile in den jeweiligen Ausbildungsberufen bewerteten, konnten die geladenen Gäste sich an einem perfekten Service und einem schmackhaften Essen erfreuen.

Die gastgewerblichen Berufe – Koch/Köchin, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, Hotelfachmann/-frau und Kaufmann/-frau für Hotelmanagement – wurden im Jahre 2022 neu geordnet und überarbeitet.

Neue Inhalte und Herausforderungen

Integriert sind auch die beruflichen Abschlüsse zur „Fachkraft Küche“ und „Fachkraft für Gastronomie“ mit einer zweijährigen Ausbildung. Dies führte auch dazu, dass die theoretischen und praktischen Prüfungsanforderungen an die neuen Inhalte und Herausforderungen angepasst wurden. Der diesjährige Prüfungsjahrgang erlebte somit die Premiere der neugestalteten „gestreckten“ Abschlussprüfung, weil nunmehr Ergebnisse der ehemaligen Zwischenprüfung als „Abschlussprüfung Teil 1“ mit 25 Prozent in das Gesamtergebnis einfließen.

Für die zeitliche und personelle Planung der Prüfung bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand, und deshalb bedankte sich Maresa Brückner, zuständig bei der IHK Mainfranken für das Prüfungswesen, bei den Prüfungskommissionen für die Vorbereitung und Durchführung der praktischen Herausforderungen. Doch bevor Jürgen Bode, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Mainfranken, und Maresa Brückner die geladenen Gäste begrüßen und diese sich im Lehrrestaurant der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen das Essen munden lassen konnten, waren erst einmal die Prüflinge gefordert.

Zwei Warenkörbe als Grundlage

Für die Köchinnen und Köche begann die praktische Prüfung bereits vor einiger Zeit, denn Grundlage ihrer Prüfung sind zwei Warenkörbe, aus denen sie jeweils einen Menüvorschlag mit entsprechenden Materialanforderungen erarbeiten müssen. Welcher der beiden Warenkörbe dann verwendet wird, ist eine Entscheidung des Prüfungsausschusses.

Am Prüfungstag müssen sie dann einen Ablaufplan für das Drei-Gänge-Menü erstellen, ein aufgabenbezogenes Fachgespräch absolvieren, und erst dann haben sie vier Stunden Zeit, um die Speisen für sechs Personen vorzubereiten und die Teller herzurichten – einer davon geht an den Prüfungsausschuss zur Bewertung.

Dazu steht ihnen in der Berufsschule eine Kochnische mit allen Gerätschaften zur Verfügung, wobei nicht nur das fertige Gericht bewertet wird, sondern auch der Umgang mit den Lebensmitteln, das Zeitmanagement oder die Sauberkeit am Arbeitsplatz. Bei den Fachkräften für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie werden einerseits die Planung und Kalkulation einer Veranstaltung sowie das fachgerechte Eindecken oder der Service bewertet, andererseits sind die Gesprächsführung mit Auftraggebern bzw. im Team Teil der Prüfungsleistungen.

2500 Azubis machten ihren Abschluss

Bei den Hotelkaufleuten werden die Aufgaben am Empfang, der Umgang mit Reklamationen oder das Entwickeln und Erläutern einer verkaufsfördernden Maßnahme abgeprüft. Hierfür stehen den Auszubildenden die entsprechenden Einrichtungen wie ein Restaurant oder eine Hotelrezeption zur Verfügung.

Im Rahmen des abschließenden Prüfungstages mit insgesamt 14 Prüflingen erläuterte Maresa Brückner nicht nur den Aufbau der praktischen Prüfungsteile, sondern informierte auch über die aktuelle Ausbildungssituation im Bereich der Industrie- und Handelskammer Mainfranken. Insgesamt absolvierten rund 2500 Auszubildende ihre Abschlussprüfungen, darunter 226 in gastgewerblichen Berufen.

Im Prüfungsbereich Bad Kissingen waren es fünf Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie, 13 Hotelfachleute, 26 Köchinnen/Köche und außerdem 18 Fachkräfte für Gastronomie und fünf Fachkräfte Küche. Außerdem wurden fünf Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie sowie 17 Köche/Köchinnen in diesem Prüfungszyklus der „Abschlussprüfung Teil 1“ unterzogen.

Zehn Prozent weniger Azubis als 2024

Bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen habe man zehn Prozent weniger als im Vorjahr, dagegen sind die Ausbildungsverträge in der Gastronomie von 138 auf 162 gestiegen. Diesem negativen Trend möchte die Industrie- und Handelskammer entgegenwirken, unter anderem mit der IHK-Kampagne „Können lernen“ möchte man in den sozialen Medien für eine berufliche Ausbildung und die Entwicklungschancen werben. Zudem – so Maresa Brückner – vermitteln Auszubildende als „IHK-Ausbildungsscouts“ in den Schulen einen praxisnahen Einblick in die betriebliche Ausbildung und geben den jungen Menschen „spannendes Insiderwissen aus erster Hand“.

Einen perfekt gedeckten Tisch zeigt Izabela Zawadzka (Kaiserhof Victoria).
Einen perfekt gedeckten Tisch zeigt Izabela Zawadzka (Kaiserhof Victoria). // Klaus Werner
Leckere Speisen kreierten die Prüflinge.
Leckere Speisen kreierten die Prüflinge. // Klaus Werner
Prüfling Izabela Zawadzka (Kaiserhof Viktoria) mit den Prüfern Jürgen Mönch und Renate Krammel
Prüfling Izabela Zawadzka (Kaiserhof Viktoria) mit den Prüfern Jürgen Mönch und Renate Krammel // Klaus Werner
Leckere Speisen kreierten die Prüflinge.
Leckere Speisen kreierten die Prüflinge. // Klaus Werner
Mit Softgetränken/Cocktail: Yasmin Wilkes (Kugelmühle, Schweinfurt)
Mit Softgetränken/Cocktail: Yasmin Wilkes (Kugelmühle, Schweinfurt) // Klaus Werner

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