Präzision und Planung Wirtschaftlichkeit und Tierwohl in der Region Lichtenfels Mit der Pfahlramme lässt sich ein fester Zaun installieren. // M. Auchter/AELF Coburg-Kulmbach von Redaktion TEILEN  20.06.2025 LKR Lichtenfels – Weidehaltung kann Tiere und Geldbeutel gleichermaßen schonen, birgt aber Herausforderungen. Ein Seminar im Kreis Lichtenfels zeigte Lösungen und Strategien. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Kreis Lichtenfels/KödnitzDie Weidehaltung bietet zahlreiche Vorteile für Tierwohl und Wirtschaftlichkeit, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Das wurde bei einem Praxisseminar des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach deutlich, das in Zusammenarbeit mit der Bioland-Beraterin Ulrike Koch und dem Zaunbauexperten Siegbert Lamparter organisiert wurde. Laut einer Pressemeldung hatten die teilnehmenden 18 Landwirte dabei die Möglichkeit, sich umfassend über Weidestrategien und den Aufbau hütesicherer Zäune zu informieren. Im Gasthof Opel in Himmelkron erläuterte zunächst die tierische Fachberaterin Marina Auchter vom AELF die Chancen der Weidehaltung. Diese bringe nicht nur Vorteile für das Tierwohl, wie etwa bessere Fruchtbarkeit und Klauengesundheit, sondern könne auch wirtschaftlich attraktiv und absatzfördernd sein. Weidehaltung in der Region Lichtenfels: Weidesysteme im Vergleich Ulrike Koch stellte verschiedene Weidesysteme vor, die auf die individuellen Gegebenheiten eines Betriebs zugeschnitten sein sollten. Sie zeigte auf, dass Weidehaltung oft kostengünstiger als alternative Haltungssysteme ist. So seien etwa für die Haltung von 70 Kühen in einem Laufhof Kosten von rund 57.000 Euro zu erwarten, während bei einer Weidehaltung mit 600 Quadratmetern pro Tier Investitionen von etwa 7000 Euro ausreichend sein könnten. Typische Herausforderungen wie Trockenheit, Futterknappheit, Weideflucht und unwegsame Strukturen wurden ebenfalls thematisiert. Koch betonte, dass gezielte Planung, sichere Zaunanlagen und Zufütterungsstrategien dabei helfen können, diese Probleme zu lösen. Ein entscheidendes Thema war die Wasserversorgung: Kühe benötigen durchschnittlich 70 Liter Wasser pro Tag und sollten auf der Weide nicht mehr als 150 Meter bis zur nächsten Tränke zurücklegen müssen. Weidehaltung in der Region Lichtenfels: Welche Förderungen gibt es? Außerdem wies Koch auf Fördermöglichkeiten hin, etwa für die Errichtung von Herdenschutzzäunen oder Jungviehweiden im Rahmen des Bayerischen Bergbauernprogramms. Ziel sei es, eine praxisnahe, effiziente und nachhaltige Weidehaltung zu erreichen. Im Anschluss präsentierte Siegbert Lamparter die Grundlagen eines sicheren und langlebigen Zauns zum Schutz der Tiere. Der Experte erklärte, wie moderne Elektrozäune aufgebaut sein sollten, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Besonders wichtig sei dabei eine korrekte Erdung sowie die Auswahl der richtigen Materialien. Lamparter empfahl, Litzen mit Edelstahl- und Kupferanteil einzusetzen und diese in regelmäßigen Abständen mit Querverbindungen zu versehen, um Stromverluste zu vermeiden. Weidehaltung in der Region Lichtenfels: Pfahlrammen im Einsatz Auf dem Betrieb Sack in Ködnitz (Kreis Kulmbach) konnten die Seminarteilnehmer schließlich praktische Erfahrungen sammeln. Sie testeten verschiedene Zaunaufbauten und erfuhren, wie moderne Pfahlrammen das Setzen von Zaunpfählen effizient und materialschonend gestalten können. Dieses praktische Wissen soll den Landwirten helfen, die Weidehaltung auf ihren Betrieben langfristig erfolgreich umzusetzen. Das könnte Sie auch interessieren: Schwürbitz Der Rosengarten von Schwürbitz Die Reihe „Blick über den Zaun“ macht am 4. Juni Station im abwechslungsreichen Garten der Familie Flieger in Schwürbitz. Tipps zur Rosenpflege gehören zum Programm. Sanierung mit Herzblut Sanierung der Kapelle: Seubersdorf baut für die Ewigkeit In Seubersdorf wird derzeit die Kirche St. Michael mit ehrenamtlichen Arbeitsstunden umfassend renoviert. Vor allem der Altar wird grundlegend überarbeitet. Abschied Rudi Ahles beendet sein Ehrenamt als „Kapellenpfleger“ Vierzig Jahre Pflege, Zerstörung und Wiederaufbau: Rudi Ahles tritt als Kapellenpfleger zurück. Ein Nachfolger wird dringend gesucht.