Ausgezogene Küchla bestehen aus einem lockeren Hefeteig, der nach dem Gehen in der Mitte dünn ausgezogen wird. Das Geheimnis liegt in der richtigen Technik: Die Mitte sollte fast durchsichtig sein, während der Rand stabil bleibt. Nach dem Formen werden die Küchla in heißem Fett goldbraun ausgebacken und anschließend mit Zucker bestreut. Ein besonderer Trick: Während des Frittierens wird heißes Fett über die Mitte gegossen, damit sie nicht reißt und schön hell bleibt. Das Ergebnis ist ein Gebäck, das außen knusprig und innen fluffig ist – perfekt für süße Genießer.
In früheren Zeiten galten Ausgezogene Küchla als Festtagsgebäck, da die Zutaten wie Mehl, Hefe, Eier und Fett kostbar waren. Besonders zu Kirchweihen, Hochzeiten oder in der Faschingszeit wurden sie in großen Mengen zubereitet. Heute werden sie nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern auch als süßer Snack für Zwischendurch genossen.
Bezug zu Franken: Tradition und Vielfalt
Ausgezogene Küchla sind ein echtes Stück fränkischer Backtradition. Besonders auf Kirchweihen – den fränkischen Dorffesten – dürfen sie nicht fehlen. Der Name "Knieküchla" stammt aus der Zeit, als der Teig traditionell über dem Knie ausgezogen wurde, um die charakteristische Form zu erhalten. Heute wird der Teig meist auf der Handfläche oder einer bemehlten Arbeitsfläche geformt.
In Franken gibt es viele Namen für dieses Gebäck: Sie werden auch als "Knieküchle", "Ausgezogene" oder einfach "Küchla" bezeichnet. Je nach Region und Familie gibt es kleine Variationen im Rezept, doch die Grundidee bleibt gleich – ein süßes, knuspriges Schmalzgebäck, das mit viel Liebe zubereitet wird.
Rezept für ausgezogene Küchla
Zutaten
- ½ Würfel frische Hefe
- 200 ml lauwarme Milch
- 1 EL Sauerrahm
- 50 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2 mittelgroße Eier
- 75 g zerlassene Butter
- 500 g Mehl
- Öl oder Butterschmalz zum Frittieren
- Zucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Vorteig ansetzen:
Das Mehl in eine große Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Die Hefe in die lauwarme Milch bröckeln und darin auflösen. Den Sauerrahm unter die Hefemilch rühren und die Mischung in die Mulde geben. Mit etwas Mehl vom Rand verrühren, sodass ein dickflüssiger Vorteig entsteht. Die Schüssel abdecken und den Vorteig an einem warmen Ort etwa 15 Minuten gehen lassen, bis er Blasen wirft. - Hauptteig zubereiten:
Den Zucker, das Salz, die Eier und 50 g der zerlassenen Butter zum Vorteig geben. Alles gründlich zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig zu einer Rolle formen und in zwölf gleich große Stücke teilen. Aus den Teigstücken Kugeln formen und diese auf eine bemehlte Arbeitsfläche setzen. Die Kugeln mit der restlichen Butter bestreichen, mit einem sauberen Küchentuch abdecken und weitere 10 Minuten gehen lassen. - Küchla formen:
Die Teigkugeln zwischen den Händen oder auf der Arbeitsfläche so auseinanderziehen, dass die Mitte sehr dünn und der Rand etwas dicker bleibt. Dabei vorsichtig arbeiten, damit der Teig nicht reißt. - Frittieren:
Öl oder Butterschmalz in einem breiten Topf auf etwa 170 °C erhitzen. Die Küchla vorsichtig in das heiße Fett gleiten lassen. Während des Frittierens mit einem Löffel immer wieder heißes Fett über die dünne Mitte gießen. Dadurch bleibt die Mitte hell und bricht nicht. Die Küchla wenden, wenn die Unterseite goldbraun ist, und auch die andere Seite ausbacken. - Servieren:
Die fertigen Küchla mit einer Siebkelle aus dem Fett nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Noch warm mit Zucker bestreuen und sofort servieren. Am besten schmecken sie frisch aus dem Fett – außen knusprig und innen herrlich luftig.
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