Offroad-Trends Das sind die aktuellen Trends auf der Abenteuer & Allrad Rhönspecht baut aus lokalem Holz individuelle Ausbauten für jedes Fahrzeug. // Riccarda Rascher von Jürgen Wittrin von Riccarda Rascher TEILEN  20.06.2025 Bad Kissingen – Komfort trifft Abenteuerlust: Offroad-Trends begeistern mit Innovationen. Wir beleuchten die spannendsten Entwicklungen der Branche. Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Die Aussteller der diesjährigen Abenteuer-Allrad offenbaren einige neue Trends im Offroad-Bereich. Die Redaktion hat sich die Messe mal genauer angesehen und die neuesten Entwicklungen zusammengetragen. Das Abenteuer Offroad Für viele der Besucherinnen und Besucher der Abenteuer & Allrad steht Offroad für Freiheit und Abenteuer. Die Seabridge Motorhome Tours organisiert Reisemobiltouren in Europa, Afrika, Asien und dem Orient. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können getrost als Abenteuerjunkies bezeichnen – im positivsten Sinne. Konstantin Abert ist Teil der Geschäftsleitung und war selbst auf vielen der Reisen dabei. Diese Fahrten verbinden, man wird „zu einer fahrenden Gemeinschaft“, sagt er. Auch Freundschaften entstehen auf den Touren. Jürgen Hiltenmeier und Manfred Weber sind zwei Pioniere der Seabridge Touren. Als Teilnehmer waren sie schon ganz früh dabei. Die Touren bedeuten für sie immer wieder neue Menschen und neue Länder. Das macht einen Teil des Reizes aus. Für Jürgen Hiltenmeier gingen seine bisherigen Reisen mit der Erkenntnis einher, „wie nah sich die Menschen eigentlich ohne Regierung sind.“ Wo er auch war, ihm wurde immer geholfen. Konstantin Abert (rechts) bietet Abenteuertouren um die Welt an, Manfred Weber (Mitte) und Jürgen Hiltenmeier sind seit 20 Jahren dabei. // Riccarda Rascher // Riccarda Rascher Neue EU-Sicherheitsbestimmungen Seit dem Jahr 2024 gelten für alle Neuzulassungen in der Europäischen Union neue generelle Sicherheitsregulierungen – die General Safety Regulation (GSR). Die Verordnung trat bereits 2022 für alle neuen Fahrzeugtypen der Klassen M2, M3 (Kfz mit mindestens vier Rädern zum Zweck der Personenbeförderung), N2 und N3 (Kfz zum Zweck der Güterbeförderung) in Kraft. Bei vielen der Offroad-Fahrerinnen und -Fahrer sind diese Regulierungen nicht gerne gesehen, da sie mitunter zusätzlichen Aufwand in Form von Überprüfungen bedeuten. Gleichzeitig geht es vielen von ihnen gerade darum, die Regulierungen des Alltags hinter sich zu lassen. Ralf Steffan baut mit seinem Team Offroadfahrzeuge. // Riccarda Rascher Die Kunden haben mehr Gespür für Qualität Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Kundschaft. Das sei spürbar und hänge mit der Corona-Pandemie zusammen, meint Ralf Steffan von der Firma Iveco. Während der Pandemie gab es eine hohe Nachfrage von Menschen, die selbst wenig Ahnung von Offroad hatten. Dieser Trend hat sich wieder gedreht. „Die Kunden wissen, worum es geht, da es sich um ihren Lebensplan handelt“, sagt er. Immerhin sind mit dem Kauf von Neuwägen, aber auch dem Aus- oder Umbau hohe Kosten verbunden, die bis in den sechsstelligen Bereich gehen können. Es gibt Kundinnen und Kunden, die das Geld haben, andere verkaufen dafür ihr Haus. Tendenziell handelt es sich bei den Käuferinnen und Käufern oft um ältere Menschen. Das hängt bei großen und schweren Fahrzeugen oft auch damit zusammen, dass frühere Generationen noch einen Führerschein der Klasse 3 besitzen. Dennoch ist die Kundschaft hinsichtlich des Altersspektrums im Allgemeinen durchmischt. Ein Umstand, der sich auch bei den anderen Ausstellern beobachten lässt. Innovationsgeist und Investment Michael Iglhaut baut Allradlösungen unter Mercedes Sprinter. // Riccarda Rascher Die im Kitzinger Landkreis ansässige Firma Igelhaut setzt bei ihren Sprintern auf Innovation. Statt bei ihren fünf Komma fünf Tonnern wie oft üblich Zwillingsreifen zu verwenden, haben sie sich nun auch für Singlereifen entschieden. Im Offroad-Bereich bringt das für die Nutzerinnen und Nutzer vor allem zwei Vorteile. Mit den Zwillingsreifen entstehen auf Sand oder Schnee mehr Spuren, die wiederum für mehr Widerstand sorgen. Das sorgt auch für mehr Spritverbrauch. Probleme, die sich mit den Singlereifen minimieren lassen. Die Umsetzung dieses Projekts war mit Zeit und hohen Kosten verbunden. Das neue Modell kam gerade erst von der Überprüfung. Geschäftsführer Michael Igelhaut verriet, dass sie vor der Aufgabe standen, die Traglast der fünf Komma fünf Tonnen Klasse auf die Singlereifen zu komprimieren. Eigens für seine Firma wurde eine Stahlfelge entwickelt, die der Last standhalten kann, ohne das Fahrzeug ablassen zu müssen. „Zwei Jahre haben wir darauf hingearbeitet“, sagt Michael Igelhaut. Weniger Gewicht, mehr Komfort Viele der schweren Fahrzeuge werden aufgrund von Auflagen und Verordnungen leichter und kleiner. Zur selben Zeit wünschen sich Kundinnen und Kunden mehr Komfort und Leistung. Auf der Abenteuer Allrad präsentieren sich nicht nur längst etablierte Firmen. Die noch junge Rhönspecht GmbH mit Sitz in Poppenhausen baut Camper aus. In der Regel bringt die Kundschaft ihr eigenes Fahrzeug für die individuellen Ausbauten vorbei. Joel Felder und Marlee Schmietenkopp sind Teil des Startups Rhönspecht. // Riccarda Rascher Das Ausstellermodell auf der Abenteuer Allrad „wog im leeren Originalzustand 2,5 Tonnen“, sagt Geschäftsführer Joel Felder. Nach dem Ausbau ist das Fahrzeug nur 3,1 Tonnen schwer und verfügt unter anderem über Küche, Bett und Solaranlage. In den Ausbau flossen mehr als 750 Arbeitsstunden. Insgesamt ist erkennbar, dass die Kundschaft mehr Batterieleistung fordert, um zum Beispiel komfortabel kochen oder warm duschen zu können. „Abenteuer & Allrad“ Offroad-Messe zeigt in Bad Kissingen nachhaltiges Reisen Über 400 Aussteller zeigen vom 19. bis 22. Juni auf der Messe „Abenteuer & Allrad“ unter anderem umweltfreundliche Technologien und Ausrüstungen für Camper und Weltenbummler. Abenteuer & Allrad 2025 Wieso die Camp-Area für vier Offroader unverzichtbar ist Die Camp-Area füllt sich, 10.000 Menschen werden während der Messetage hier erwartet. Vier Besucher verraten, warum der Campingbereich eine ganz eigene Welt ist.