Wunderschön, aber gefährlich Invasion der Lupinen in der Rhön und Bad Kissingen Eine invasive Augenweide aus Lupinen in allen Farben bietet sich gerade auf einer Wiese zwischen Nordring und der Rückseite der Kisssalis in Bad Kissingen. // Karl Kovacs von Susanne Will TEILEN  27.05.2024 Bad Kissingen – Die Pflanze breitet sich in jedem Sommer aus und verändert die einzigartigen Bergwiesen in der Rhön. Einziges Mittel gegen die Plage: rausreißen. Blumenfans aber sind entzückt über die bunten Flächen. Die Wiese unterhalb der Therme Kisssalis in Bad Kissingen ist derzeit ein kunterbuntes Blumenmeer: Dicht an dicht stehen Lupinen in rosa, pink, lila, blau und rot. Wer sich einen Strauß pflückt, der nimmt die regengrasnasse Hose gern in Kauf. Nicht ans Pflücken, sondern ans Vernichten denken derzeit die Naturexperten in Rhön. Denn: Die Lupine ist ein invasives Gewächs, sie verhindert, dass andere, heimische Arten sich entfalten. Die Lupine bedroht die Biodiversität Auf der Homepage des Biosphärenreservats Rhön heißt es: Die invasive Stauden-Lupine bedroht die Biodiversität der artenreichen Bergwiesen im Unesco-Reservat. Im Rahmen eines Projekts der Universitäten Gießen und Kassel werden Konzepte für die langfristige Erhaltung der Artenvielfalt der Bergwiesen erarbeitet. Gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), erprobt das Projektteam Maßnahmen, die Bergwiesen zu erhalten. Lupine wurde in den 1930er Jahren angesät In der Rhön wurde die Stauden-Lupine bereits in den 1930er Jahren großflächig zur Standortverbesserung ausgesät. Insbesondere wurde sie dabei als Untersaat in neu angelegten Fichtenwäldern und zur Befestigung von Straßenrändern verwendet. Dass sie sich seit zwei Jahrzehnten verstärkt in den Bergwiesen der Rhön ausbreitet, hängt mit einem Nutzungswandel in der Grünlandbewirtschaftung zusammen. Die Pflanze schleudert ihre Samen bis zu sechs Meter weit Die schnelle Ausbreitung der Lupine liegt unter anderem in ihrem hohen Potential zur Selbstausbreitung begründet. Sie ist in der Lage, ihre Samen selbstständig bis zu sechs Meter weit zu schleudern, so informiert das Biosphärenreservat. Auf Wiesen verdrängt die Stauden-Lupine für die Rhön typische niedrigwüchsige Arten. Zudem verschlechtert die Stauden-Lupine die Futterqualität des Bergwiesenheus erheblich und kann es unbrauchbar als Futter für Pferde, Rinder und andere Nutztiere machen. Naturschützer entfernen die Pflanze mühsam per Hand Derzeit ziehen viele Naturschützer - darunter auch Pfadfinder aus Münnerstadt - durch die Rhöner Wiesen und versuchen, die Pflanze zu bekämpfen. Welche Methode angewendet wird, Mähen per Hand oder mit landwirtschaftlichem Mähwerk, Ausstechen der einzelnen Pflanzen samt Wurzel oder Abschneiden der Samenstände, hängt von Standort und Vegetationszeitpunkt ab. Mehr Texte über das Biosphärenreservat Rhön: Veranstaltung Was es bei der Sternenreise in Bad Brückenau zu sehen gibt Monika Koch ist Sternenparkführerin. Am 1. Juni bietet sie in Bad Brückenau eine Sternenreise an. Dabei gibt es nicht nur Himmelskörper zu sehen. Von einer Frau, deren Herz für Astronomie schlägt. Kernzonentag Führungen durch die Rhöner „Urwälder“ In Bayern, Hessen und Thüringen gibt es beim Kernzonentag am 12. April interessante und spannende Führungen. Ein Ziel ist der Gangolfsberg. Vogelschutz Warum Marder und Waschbär in der Rhön bejagt werden müssen Prädatorenmanagement als wichtige Begleitmaßnahme im Schutz bedrohter Offenland-Vogelarten: Unter diesem Titel stand eine Weiterbildungsveranstaltung, die das Life-Projekt „Rhöner Bergwiesen“, die... Für Muttertag und Co. Bunter Wiesenstrauß: Darf ich Blumen einfach pflücken? Es blüht so schön am Wegesrand und auf der Wiese. Warum also nicht einfach einen Strauß als Deko für zu Hause oder als Mitbringsel pflücken? Doch Vorsicht: Nicht immer ist das erlaubt. Natur Die Misteln müssen raus Die Rhön mit ihren schönen Streuobstwiesen prägen die ländlichen Gegenden. Was jedoch in den letzten Jahren sehr häufig zu sehen ist und was eine Gefahr für wertvolle Streuobstwiesen ist, sind die... Natur «Kein Disneyland» - Zu viele Touristen beim Sternenpark Rhön Wenig Lichtverschmutzung zum Schutz von Natur und Nacht - das ist Ziel des Sternenparks Rhön. Teilweise geschieht jedoch genau das Gegenteil.