„Los, damit ärgern wir den Dan!“, meinte einer der Schüler. Nach dem Unterricht beschrifteten die Jugendlichen den Ball in fetten Buchstaben mit dem Namen ihres Schwarzen Mitschülers Dan und bemalten ihn mit einem Gesicht, das dem Dans ähnelte. Voller Stolz standen sie um den Ball und feixten. Einer der Schüler lachte: „Kommt, da setzen wir noch einen drauf!“ Was damit gemeint war, sollte sich einen Tag später herausstellen. Dan erhielt eine WhatsApp-Nachricht, mit der er erpresst werden sollte. Er solle innerhalb von fünf Tagen 50 Euro zahlen, sonst würde der Klassensprecher Thomas ein Foto des bemalten Balls auf Instagram posten. Thomas sollte für dieses Vorhaben gewonnen werden: „Komm, mach mit! Du bist doch bei Instagram und kannst das Foto dort posten.“ Thomas machte sich Gedanken. Einerseits hatte er Angst, ein Außenseiter in der Klasse zu werden, andererseits fand er das Vorhaben seiner Klassenkameradinnen und -kameraden sehr gemein. „Hey, was treibt ihr da?“, fragte er sie. „Ist doch nur ein Spaß“, meinten sie und erklärten ihm in allen Details, was sie gemacht hatten und nun vorhatten. „Da mach ich nicht mit!“, antwortete Thomas. Schließlich überwand er sich, fasste allen Mut zusammen und berichtete dem Schulleiter von der geplanten Aktion. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler mussten sich im Disziplinarausschuss für ihre Tat verantworten und wurden mit der Androhung der Entlassung bestraft. Außerdem mussten sie sich bei Dan entschuldigen. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in der Klasse war der Meinung, dass das Mobbing gegen Dan unfair war und die Strafe zu gering ausfiel. Dans Eltern waren entsetzt und stellten wegen Rassismus und versuchter Erpressung Strafanzeige gegen die Jugendlichen.
Hinweis: Der Text ist fiktiv. Der darin geschilderte Vorfall ist frei erfunden. Dieser und die anderen Artikel zum Thema wurden von Schülerinnen und Schülern der Klasse 7d des Coburger Gymnasiums Ernestinum im Rahmen des Schülerwettbewerbs zur politischen Bildung 2025 der Bundeszentrale für politische Bildung geschrieben.










