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Motten
Ausweichverkehr ausbremsen
Der Autobahn-Ausweichverkehr nervt die Bewohner aller drei Mottener Ortsteile, für Schulkinder ist er zudem gefährlich. Die Gemeinde prüft die Einrichtung von Zebrastreifen.
Der Autobahn-Ausweichverkehr nervt die Bewohner aller drei Mottener Ortsteile, für Schulkinder ist er zudem gefährlich. Die Gemeinde prüft die Einrichtung von Zebrastreifen. // Stephanie Elm
Motten – Problemlösung  Wegen der langen Sanierung der Talbrücke Römershag der Autobahn 7 müssen die Anwohner aller drei Mottener Ortsteile viele Pkw und Lkw ertragen. Nun soll gehandelt werden, besonders im Sinne der Schulkinder.

Das große Thema der Gemeinde Motten ist fast täglich sicht- und hörbar: der Autobahn-Ausweichverkehr. Da sich die Sanierung der Talbrücke Römershag bis 2028 hinziehen wird, wird die Belastung der Anwohner aller drei Mottener Ortsteile kurzfristig nicht besser werden. Die Vorverlegung der einspurigen Straßenführung auf der Autobahn 7 half laut Gemeinderat Florian Rehm (WG Speicherz) nicht, da die Autos bei der Anschlussstelle Volkers wieder auf die Autobahn fahren und es dadurch zu größerem Rückstau komme.

Die offizielle Umleitung über Gersfeld werde ignoriert, die Ausweichstrecke parallel zur A 7 durch die angrenzenden Orte ist ja kürzer. Hinzu kommen begleitende Probleme wie Wildpinkeln und Müll. „Ohne Maßnahmen wird es so bleiben“, so Rehm.

Gespräche mit Autobahn GmbH

Auch das Überqueren der Straße ist schwierig geworden, in erster Linie für die Schulkinder. Fußgängerüberwege könnten eine mögliche Verbesserung darstellen. „Wenigstens für die Kinder, dass sie sicher über die Straße kommen“, betonte Gemeinderat Michael Slawiak (WG Speicherz) energisch. Erste Bürgermeisterin Katja Habersack (CSU) versicherte: „Wir wissen um die enorme Belastung der Anwohner und nehmen alle Sorgen und Beschwerden ernst“. Die Gemeinde will Gespräche zur Verminderung der Belastungen führen, unter anderem mit der Autobahn GmbH. Die Einrichtung von Fußgängerüberwegen müsse mit dem Landratsamt geklärt werden.

Im April hatte der Gemeinderat das Feuerwehrhaus in Effeldorf (Lkrs. Kitzingen) besichtigt und dessen Leichtbauweise für das neue Feuerwehrhaus in Speicherz als „eine gute Option“ angesehen. „Es hat uns sehr gut gefallen und wir können uns diese Bauweise für Speicherz vorstellen“, sagte die Rathauschefin. Derzeit liegen dem Gemeinderat eine Skizze des Effeldorfer Feuerwehrhauses und verschiedene Planvarianten vor. Diese sollen eine erste Grundlage für weitere Gespräche mit den Aktiven der Speicherzer Wehr, der Kreisfeuerwehrführung und der Regierung von Unterfranken sein, damit entsprechende Planentwürfe und Kostenermittlungen erstellt werden können. Laut Verwaltungsbetriebswirt Markus Jahn sei eine Änderung des Bebauungsplans nicht nötig. Die Oberzeller Straße, in der das neue Feuerwehrhaus geplant ist, ist ein Allgemeines Wohngebiet, in dem „Sonderbauten, wenn sie der Versorgung des Gebietes dienen, ohne Änderung möglich sind“, so Jahn.

Die Gemeinderäte diskutierten, ob es ratsam sei, sich jetzt schon auf ein Gebäude mit nur einem Stellplatz festzulegen, weil zwei Stellplätze nicht gefördert würden. Zudem sei der Entwurf vom Feuerwehrhaus in Effeldorf heutzutage nicht mehr genehmigungsfähig, da die Zufahrt zum Gebäude über den Parkplatz führt. Habersack erklärte, dass man sich mit allen Beteiligten abstimmen werde, damit die Planungsleistungen beauftragt werden können.

Betriebsführung neu strukturieren

Die Trägerschaft für die beiden Kindergärten in Kothen und Motten wurde zum Jahresende gekündigt. Die Kirchenverwaltungen St. Matthäus und St. Bartholomäus gaben personelle Gründe und „immer komplexer werdende Aufgabengebiete“ an. Die Nachricht habe die Gemeinde „überraschend erreicht“, so Habersack. Für sie sei es „verständlich, aber schade, dass sich die Kirche aus ihrem jahrzehntelangen Engagement zurückzieht“. Die Betriebsführung müsse nun neu strukturiert werden – grundsätzlich nichts Außergewöhnliches, doch hat die Gemeinde Motten hierfür nur ein halbes Jahr Zeit. Die Kirchenverwaltungen würden die Übernahme der Trägerschaft durch den Kreiscaritasverband begrüßen, doch Gespräche fanden hierzu bislang noch nicht statt.

Für den 1. September sind Ann-Katrin Schmidt zur neuen Kassenverwalterin und Laura Kraus zu ihrer Stellvertreterin bestellt, da Petra Kraft Ende des Monats in Rente geht.

Die Nachbargemeinde Kalbach hat die Änderung des Flächennutzungsplans mit Bebauungsplan in Kalbach für ein Mischgebiet beschlossen und die Gemeinde Wildflecken hat den Bebauungsplan „Oberer Kapellenweg“ geändert und erweitert. Beide Beschlüsse betreffen in Motten keine gemeindlichen Belange und wurden vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet. Auch eine Reihe von Bauanträgen passierten den Gemeinderat ohne Einwände: In der Auersbergstraße wird eine Gerätehalle an ein bestehendes Nebengebäude gebaut und Am Strauch wird eine Doppelgarage mit Geräteschuppen errichtet. Hier liegen Befreiungen bezüglich der Gebäudehöhe, der Gebäudelänge und der Dachgestaltung vor. Auch in der Gartenstraße wird eine Doppelgarage gebaut und in der Haubenstraße wird ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung und Carport errichtet.

Über den Bau eines Einfamilienwohnhauses im Johannisplatz in Kothen wurde der Gemeinderat lediglich in Kenntnis gesetzt, seine Zustimmung zum Bau war nicht erforderlich.

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