Eishockey
Tigers fehlen 16 Sekunden zur Verlängerung
Der Bayreuther Top-Torjäger Ville Järveläinen (Mitte) blieb im fünften Spiel gegen Crimmitschau erfolglos. Links sein finnischer landsmann Henri Kanninen.
Der Bayreuther Top-Torjäger Ville Järveläinen (Mitte) blieb im fünften Spiel gegen Crimmitschau erfolglos. Links sein finnischer landsmann Henri Kanninen.
Peter Mularczyk
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Bayreuth – Die Eispiraten Crimmitschau haben in der ersten Play-down-Runde der DEL 2 gegen die Bayreuth Tigers wieder die Führung übernommen. Der entscheidende Treffer fiel erst 16 Sekunden vor Schluss.

In einem packenden fünften Spiel am Freitagabend vor 2861 Zuschauern bezwangen sie die Bayreuth Tigers durch ein Tor kurz vor Schluss mit 3:2. Nun können die Sachsen am Sonntag (17 Uhr) mit dem vierten Sieg in Bayreuth sich den Klassenerhalt sichern und die Tigers in die finale Play-down-Runde gegen Heilbronn oder Selb schicken. In dieser Serie sind die Selber durch einen Auswärtssieg in Heilbronn mit 3:2 in Führung gegangen.

DEL 2, Play-downs

Eispiraten Crimmitschau – Bayreuth Tigers 3:2

(1:1, 0:1, 2:0)

Beim fünften Aufeinandertreffen kehrte Dani Bindels zum Aufwärmen aufs Eis zurück. Doch dabei kam er zur Erkenntnis, dass ein Einsatz doch noch zu früh kommen würde.

Bei Crimmitschau ersetzte der finnische Angreifer Lindsten, der in dieser Serie erstmals zum Einsatz kam, den Eispiraten-Topscorer der Hauptrunde, Lemay.

Sechs Minuten waren gespielt, als Dietmann von der blauen Linie den vor dem Tor lauernden Raab sah und abzog, sodass der junge, seit vielen Spielen als Stürmer agierende, Linksschütze der Scheibe die entscheidende Richtungsänderung mitgeben konnte und diese zur Führung für die Tigers hinter Sharipov einschlug.

In der Folge nahmen Gracel sowie zwei Mal Järveläinen das Tor der Eispiraten unter Beschuss. Eine Überzahlgelegenheit der Einheimischen – Dietmann hatte die erste Strafe der Partie gezogen – überstanden die Tigers souverän.

Als Kanninen mit einer Strafe erstmals die Eispiraten in Unterzahl brachte, trafen diese zum Ausgleich. Nach einem schnellen Konter über Feser, der den mitgelaufenen Scalzo mustergültig bediente, stand es 1:1.

Dies zu korrigieren gelang den Tigers weder im noch laufenden Powerplay noch in der verbleibenden Restspielzeit des ersten Abschnitts.

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Kurz nach Wiederanpfiff scheiterte Ewanyk an Sharipov. Als der Ex-Bayreuther Tyler Gron zwei Minuten zog und die Tigers in Überzahl agierten, ließen die Bayreuther mit zu komplizierten Versuchen – die Gelegenheit liegen.

Nach 29 Minuten brachte Gracel die Scheibe in die gefährliche Zone, wo Cornet und Järveläinen im Verbund vergeblich versuchten, diese ins Tor zu arbeiten.

Cornet bringt Bayreuth in Führung

Nur eine Minute später eine ganz ähnliche Situation: Gracel von der rechten Bande mit der Rückhand in die Mitte, wo dieses Mal Cornet mehr Platz hatte und die Scheibe hoch an Sharipov vorbei zur Führung ins Tor legte. Kurz darauf musste Walters, nachdem er den Bayreuther Kretschmann offen im Feld checkte, fünf Minuten auf die Strafbank.

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Järveläinen, Roach und Gnyp verpassten es, den Vorsprung für die Tigers zu erhöhen. Als die Eispiraten wieder komplett waren, prüfte Gracel Sharipov.

Mit fast zwei Minuten Unterzahl ging man in den letzten Abschnitt, da Mieszkowski kurz vor dem Pausenpfiff auf die Strafbank geschickt worden war. Die Tigers verteidigten sehr gut und erfolgreich.

Der Ausgleich fiel erst nach einem Offensiv-Bully, den Kanninen für sich entscheiden konnte und den D’Aoust verwertete. Dies gab den Eispiraten, die im weiteren Verlauf mehr vom Spiel hatten, Auftrieb.

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Die Tigers wehrten sich nach Kräften und versuchten sich in die Overtime zu retten, was 16 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit misslang. Pohl setzte sich mit Anlauf aus der eigenen Zone über die gesamte Eisfläche durch und traf mit einem Schuss in den rechten oberen Winkel. „Gratulation an Crimmitschau, sie haben sehr gut gespielt. Heute hatten wir fast ein Déjà-vu zum zweiten Spiel. Wir waren im ersten Drittel besser. Im zweiten hatten beide Teams ihre Chancen. Das letzte Drittel waren die Eispiraten etwas besser. Das war ein super Move von Pohl 16 Sekunden vor Schluss. Es war eine Eins-gegen-Zwei-Situation, bei der wir nicht auf den Körper gespielt haben, sondern nur auf die Scheibe geachtet haben. Aber es war nur ein Spiel, wir müssen einfacher spielen“, sagte Tigers-Trainer Chernomaz.

Tore: 0:1 (6.) Raab (Dietmann), 1:1 (18.) Scalzo (Feser) SH, 1:2 (30.) Cornet (Gracel). 2:2 (45.) D`Aoust (Kanninen) 3:2 (60.) Pohl

Crimmitschau: Sharipov, Schneider – Walters (5), Thomas, Olleff, Rudert, Doherty, Scalzo – Gron (2), Walsh, Reisnecker, Böttcher, Gams, Pohl, D`Aoust, Kälble, Lindsten, Feser, Kanninen (2), Kanya

Bayreuth: Schmidt, Halverson, Appler – Schwarz, Grosse, Stephan, Gnyp, Pruden, Dietmann (2), Kurz – Roach, Järveläinen, Ewanyk, Schaefer, Bindels, Mieszkowksi (2), Cornet, Kretschmann (2), Gracel, Schumacher, Meier, Raab

Schiedsrichter: Brill, Schadewaldt – Zettl, Pletzer

Strafminuten:  9/ 6

Zuschauer: 2861

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