Dass man sich im Lager der Tigers die sogenannte „fünfte Jahreszeit“ etwas anders vorgestellt hat, ist nicht zu verleugnen. Mit einem namhaften Kader wollten die Tigers die Play-offs der DEL 2 erreichen – doch nach einer desaströsen Saison geht man als Tabellenletzter in die Play-downs.
Am Mittwoch starten die Bayreuther bei den Eispiraten Crimmitschau in die erste Play-down-Runde, die über maximal sieben Spiele geht. Wer zuerst vier Siege eingefahren hat, darf den Klassenerhalt feiern. Der Unterlegene trifft in der zweiten Play-down-Runde auf den Verlierer der Serie zwischen Heilbronn und Selb. In der vergangenen Saison vermieden die Bayreuther erst im K.o.-Duell mit Bad Tölz den Abstieg in die Oberliga – und heuer?
DEL 2, Play-downs
Eispiraten Crimmitschau – Bayreuth Tigers
Die Sachsen beendeten die Hauptrunde auf dem elften Tabellenplatz und verpassten mit einem Punkt Rückstand auf Regensburg nur knapp die Pre-Play-offs. Erstmals seit sechs Jahren müssen sie wieder in die Abstiegsrunde.
Bei Crimmitschau musste im Februar Marian Bazany seinen Hut nehmen. Für den ehemaligen DEL-Verteidiger aus Bratislava übernahm der bis dahin als Assistenzcoach agierende Jussi Tuores das Kommando. Mit vier Siegen bei zwei Niederlagen weist der Finne eine positive Bilanz auf.
Knapp 140 Kilometer liegen zwischen Bayreuth und Crimmitschau. Die Eishockey-Klubs beider Städte duellieren sich seit sieben Jahren in der DEL2, wobei die Bayreuther Bilanz noch knapp positiv ist. In der aktuellen Saison verloren die Tigers aber beide Heimspiele (2:6, 2:3 n.V.). Im Sahnpark von Crimmitschau holten sie einmal die volle Punktausbeute (3:0), bevor sie sich im Februar an selber Stelle mit 3:5 geschlagen geben mussten. Dabei verbrachten die Tigers-Akteure 30 Minuten auf der Strafbank, die Eispiraten mit nur 26 Minuten etwas weniger. Zwei ihrer zehn Treffer erzielten die Tigers im Powerplay. Die Sachsen trafen drei Mal in Überzahl.
Lesen Sie auch:
Järveläinen ist erneut der Top-Scorer
Top-Scorer der Teams sind aufseiten der Tigers Ville Järveläinen, der mit 22 Toren und 32 Vorlagen auf 54 Punkte kommt, auf der anderen Seite Mathieu Lemay, der 20 Treffer sowie 23 Assists (43 Punkte) vorweisen kann und damit der „schwächste“ Top-Scorer im Ligavergleich ist.
Die Zahlen sind ähnlich
Unter den Verteidigern ragt bei den Gästen – nicht nur was die Körpergröße von 2,03 Metern betrifft – Taylor Doherty heraus. Er erzielte fünf Tore und legte 22 auf. Simon Gnyp, der beste Bayreuther Verteidiger, kommt auf elf Zähler.
Mit einer Fangquote von 91,7 Prozent liegt Ilya Sharipov knapp vor seinem Konkurrenten aus Bayreuth, Brandon Halverson (90,91). Bei den Special-Teams liegt man, was das Powerplay anbetrifft, nah beieinander: Überschaubare 17,8 Prozent Erfolgsquote der Tigers übertreffen die Eispiraten leicht mit 18,9 – beim Penalty-Killing liegen die Sachsen jedoch mit 78,4 Prozent (8. Platz in der Liga) deutlich vor den Tigers (66,7). Lediglich 6,9 Minuten je Partie verbrachten die Eispiraten auf der Strafbank, was sie zum fairsten Team der Liga macht. Die Tigers hingegen müssen im Schnitt drei Minuten länger pro Partie in Unterzahl spielen (9,7 im Schnitt).
Mit 2,6 Toren je Partie treffen die Sachsen nur unwesentlich öfter als die Bayreuther (2,4). In der Defensive ist der Unterschied dagegen eklatant: Mit „nur“ 155 Gegentoren liegen die Eispiraten ligaweit auf Rang 7, im Kasten der Tigers schlugen dagegen satte 206 Pucks ein. Auch wenn dies alles ab Mittwoch Makulatur erscheint, so zeigt es, dass beide Klubs in dieser Saison nicht allzu weit auseinanderliegen.
Halverson steht im Tor
Sicher ist bei den Bayreuth Tigers nur, dass Brandon Halverson im Tor stehen wird. Coach Rich Chernomaz kann bis auf die Langzeitverletzten Bindels, Fabian und Blomqvist alle Akteure einsetzen.
Lesen Sie auch: