Haushalt
Baumaßnahmen und Stromkosten treiben die Ausgaben und Schulden in die Höhe
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Ramsthal

Die Pro-Kopf-Verschuldung in Ramsthal wird steigen, das zeigt der Haushaltsplan 2023, der der zentrale Punkt auf der Agenda der letzten Gemeinderatssitzung war. Kämmerin Brigitte Amberg von der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Euerdorf hatte die Ratsmitglieder im Vorlauf der Beratung mit einem umfangreichen Vorbericht über die finanzielle Situation der Gemeinde informiert.

Das Haushaltsvolumen des vorgelegten Plans für 2023 beträgt im Verwaltungshaushalt 2.609.600 Euro (Vorjahr 2.518.563 Euro), im Vermögenshaushalt 1.845.250 Euro (VJ 686.483 Euro) und Gesamt 4.454.850 Euro (VJ 4.454.850 Euro). Bei den Einnahmen bilden der erwartete Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 700.000 Euro neben den Schlüsselzuweisungen mit 518.840 Euro die größten Posten. Weitere bedeutende Zuweisungen gibt es unter anderem für die Kindertagesstätte (285.400 Euro) und den Einkommensteuerersatz (55.000 Euro). Für den Straßenunterhalt erhält die Gemeinde 17.500 Euro Zuweisung. Bei den Benutzungsgebühren und ähnlichen Entgelten bilden das Abwasser mit 82.700 Euro, das Wasser mit 76.000 Euro und der Kindergarten mit 25.000 Euro die gewichtigsten Posten. Grund- und Gewerbesteuer liegen zusammen im Ansatz bei 101.500 Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen in Ramsthal sind mit 85.000 Euro eher bescheiden (2019: 152.468 Euro). Bei Mieten und Pachten werden 81.750 Euro (VJ 70.018 Euro) erwartet. Deutlich erhöht wurde die Erwartung im gemeindlichen Wald. Hier wird mit 34.000 Euro (VJ 13.691 Euro) geplant. Beim Wohnmobilstellplatz werden 1500 Euro erwartet.

Im Verwaltungshaushalt fallen besonders die steigenden Personalausgaben der Gemeinde auf. Nach 446.149 Euro im Vorjahr werden im laufenden Jahr 556.860 Euro geplant. Neben tariflichen Erhöhungen wirken sich hier neue Zulagen und die Erhöhung der Kindergartenstellen von 3,25 (30.06.22) auf 6,2 durch die Schaffung einer dritten Kindergartengruppe aus. Auch die Stellen für Praktikanten sollen von zwei auf drei erhöht werden.

Zuschuss für Kindertagesstätten

Die Kreisumlage erhöht sich von 474.018 Euro auf 499.830 Euro. Der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand reduziert sich im Ansatz auf 481.150 Euro (VJ 519.100 Euro). Ursache ist hierfür der reduzierte Betriebskostenaufwand der Kläranlage. Mehr als verdreifacht haben sich in diesem Bereich die Stromkosten auf 32.760 Euro (VJ 9.094 Euro). Die VG-Umlage erhöht sich auf 242.350 Euro (VJ 236.535 Euro). Für die Kindertagesstätten gewährt die Gemeinde einen Zuschuss von 155.000 Euro, in dem der staatliche Anteil von 93.200 Euro enthalten ist. Die Schülerbeförderung im Bereich der Einhard-Grundschule Euerdorf, der Johannes-Petri-Schule in Langendorf und der Mittelschule Hammelburg kostet die Gemeinde für 39 Schüler 58.770 Euro.

Erhebliche Veränderungen gab es bei den Ausgaben im Vermögenshaushalt. Die geplanten Baumaßnahmen liegen bei 1.632.200 Euro (VJ 131.487 Euro). Den größten Anteil haben hierbei der Ansatz für ein Straßensanierung „Reichlersweg“ mit 500.000 Euro und der Bau der Regenrückhaltung mit 800.000 Euro sowie die Straßensanierung im Bereich der PV-Anlage/Aussiedlerhöfe.

Aus 2022 wurden 1.114.112 Euro an Haushaltsausgaberesten in 2023 übertragen.

Für 2023 sind weitere Kreditaufnahmen in Höhe von 950.000 Euro vorgesehen, wodurch sich die Pro-Kopf-Verschuldung von 457 Euro (31.12.2022) auf 1.316,98 Euro (31.12.2023) erhöhen wird und damit 90,3 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 692 Euro liegt.

Da auch in den kommenden Jahren unaufschiebbare Investitionen in die kommunale Infrastruktur erforderlich sind, wird die Verschuldung noch weiter steigen.

Der Gemeinderat beschließt den Haushalt in der vorgelegten Form. hla

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