Die Landesbibliothek Coburg lädt alle Interessierten zur nächsten Präsentation von ausgewählten historischen Büchern am Dienstag, 31. Oktober, um 18.15 Uhr, im Andromedasaal auf Schloss Ehrenburg ein. Die Diplom-Bibliothekarin Isolde Kalter, auch Heimatpflegerin der Stadt Neustadt, wird unter dem Titel „Bestattungs- und Trauerbräuche der Frühen Neuzeit in Büchern der Landesbibliothek Coburg“ einen ungewöhnlichen Buchbestand vorstellen. Das teilt Bibliotheksdirektor Sascha Salatowsky mit. Der Eintritt ist frei.
Der Adel und seine Bedeutung
Thema ist dieses Mal der Umgang mit dem Tod, der in der Frühen Neuzeit stets präsent war. Eine Weise des Umgangs bestand darin, in Bücher Beschreibungen und Abbildungen von Tod und Trauer und die damit verbundenen Gebräuche aufzunehmen. In Werken vor 1800 geht es dabei im Allgemeinen nicht um die Dokumentation von Brauchtum, sondern eher um Repräsentation und Memoria: mit dem Wachhalten der Erinnerung an eine Person stellte sich gleichzeitig die Familie, insbesondere die adlige oder fürstliche, dar und verwies auf ihre besondere Bedeutung.
Eine ganze Reihe von Bänden im Bestand der ehemaligen Herzoglichen Hof- und Staatsbibliothek, häufig in schwarzem Samt gebunden, enthält Kupferstiche aus diesem Themenbereich. Trauerzüge, Porträts der Verstorbenen, mit Vanitas-Motiven geschmückte Kirchen, aber auch Leichenpredigten und barocke Figurengedichte wurden entworfen und gedruckt, um die Erinnerung zu verewigen.
Eine Auswahl aus diesem Bestand wird bei der Präsentation im Original vorgestellt. red