wallfahrt
Die Pfarrei Höchstadt fühlt sich dem Versprechen von 1639 verpflichtet
Pilger in der Kirche Maria im Sand Dettelbach.
Pilger in der Kirche Maria im Sand Dettelbach. // Gemeindearchiv Ramsthal
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Höchstadt a. d. Aisch

Am Wochenende 27./28. September findet zum 386. Mal die Dettelbacher Gelöbniswallfahrt statt. Die St.-Georg-Pfarrei Höchstadt fühlt sich dem Versprechen ihrer Vorfahren während der Jahre des Dreißigjährigen Krieges bis heute verpflichtet.

392 Jahre sind es her, dass Höchstadt durch den Schwedenüberfall dem Erdboden gleichgemacht und eingenommen wurde. Die Bevölkerung Höchstadts war 1633 auf neun oder zehn Familien gewaltsam reduziert worden. Nach sechs schweren Jahren des Wiederaufbaus und der Erneuerung gelobten die Höchstadter Bürger, ab dem Jahr 1639 alljährlich eine Wallfahrt zum Hauptwallfahrtsort der Diözese Würzburg nach Dettelbach.

Höchstadt zählte bis ins 19. Jahrhundert kirchlich zum Bistum Würzburg. Obwohl es in den Kriegsjahren immer wieder viele Gefallene gab, blieb Höchstadt seither von den Wirren des Krieges und einer Zerstörung überwiegend verschont und ebenso von großen Gewalttaten, Naturkatastrophen oder Rassenhass. Bei den Wallfahrtsgebeten geht es daher jedes Jahr vorrangig um den Frieden in der Welt, heuer besonders um den Frieden in der Ukraine, in Europa und im Nahen Osten.

Das diesjährige Motto der Wallfahrt lautet: „Und immer wieder geht die Sonne auf“. Am Freitagabend vor der Wallfahrt um 19 Uhr stimmen sich die Wallfahrer mit Diakon Georg Paszek in einem Bußgottesdienst in der Pfarrkirche auf die Wallfahrt ein. Am Samstag um 16 Uhr ist Beichtgelegenheit in der Stadtpfarrkirche.

Fußwallfahrt mit zwei Varianten

Am Samstag früh um 6 Uhr sendet Stadtpfarrer Kilian Kemmer die Fußwallfahrer in der Pfarrkirche auf ihren 60 Kilometer weiten Weg aus. Für Lauftüchtige nehmen die Wallfahrtsleiterin Karola Lorz, Telefon 09193/2658, oder Wolfgang Dorsch, 0173/2560705, noch Anmeldungen entgegen. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Wer nicht ganz so weit laufen will, kann am Sonntag früh um 7.30 Uhr an der Aischtalhalle mit einem Bus bis Stadtschwarzach fahren, von wo aus mit der großen Fußwallfahrergruppe die letzten drei Kilometer gepilgert werden. Anmeldungen hierfür nimmt das Katholische Pfarramt an.

Am Sonntag früh um 8.45 Uhr ziehen die Buswallfahrer aus der Pfarrkirche zu den Bussen, die am Fuß des Kellerberges bereitstehen. Anmeldungen für die Buswallfahrt nimmt ebenfalls das Pfarrbüro entgegen. Mit dem Unkostenbeitrag von fünf Euro soll allen Interessierten eine Teilnahme an der Buswallfahrt ermöglicht werden.

Auch heuer wird eine Fahrradvariante für die Wallfahrt angeboten. Die unbedingt notwendige Anmeldung nimmt Elmar Gerner entgegen, Telefon 0157/70293394.

Der gemeinsame Einzug aller Fuß-, Rad- und Buswallfahrer ist für 10 Uhr in Dettelbach geplant, damit der festliche Wallfahrtsgottesdienst in der Basilika pünktlich um 10.15 Uhr begonnen werden kann. Die musikalische Umrahmung übernehmen der Kirchenchor, die Stadtkapelle, die NGL-Band mit Sr. Ester und Henning Schwarz an der Orgel. Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm wird mit seinen beiden Stellvertretern das Gelöbnis aus dem Jahre 1639 erneuern.

Für Familien mit Kindern wurde ein eigenes Programm erarbeitet. Das detaillierte Wallfahrtsprogramm liegt in der Stadtpfarrkirche aus. red

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