Mit dem Bau des Schlosses errichteten die Grafen von Höchstadt auch eine Stiftung – ein Benefizium – für einen Geistlichen. Dieser sollte die St. Nikolauskapelle im Schloss betreuen. Neben der Seelsorge an der gräflichen Familie mussten auch alle Schlossangestellten der Grafen sowie die Menschen, die um das Schloss herum, entlang der Aisch siedelten, von diesem Priester betreut werden.
Längst bevor es eine eigene Kirche und Pfarrei in Höchstadt gab, stellte die St. Nikolauskapelle im Schloss das erste Gotteshaus im Ort dar. Längst vergangen sind die Zeiten der Grafen und ihres eigenen Hausgeistlichen. Die ehemalige, baulich völlig veränderte Schlosskapelle dient heute dem Landratsamt als Lagerraum.
Das Benefizium der einstigen Grafen existiert aber noch. Nach dem Ende der Grafenzeit gelangte in der Folge der Errichtung einer Pfarrei und dem Bau der Stadtpfarrkirche St. Georg die Stiftung in die Verwaltung der katholischen Kirche.
Die Stiftungsaufsicht liegt bis heute beim erzbischöflichen Ordinariat Bamberg. Meist pensionierte Geistliche betreuten bis 1980 das Nicolaibenefizium vor Ort. Ab dann suchte die Kirchenverwaltung Verwalter, die mit Sachverstand die Prinzipien der Stiftung verfolgten.
Seit 2013 übte Alois Plätzer die treuhänderische Verwaltung aus, der bereits seit 2008 der Kirchenverwaltung angehörte. In diesem Jahr übergab er das verantwortungsvolle Amt in jüngere Hände, teilt die Stiftung in einer Pressemeldung mit. Allein 30 Familien, die auf dem Grund und Boden der Stiftung wohnen, galt zu betreuen. Letzte große Herausforderung seiner Amtszeit war die Errichtung der St. Nicolai-Höfe am Kieferndorfer Weg. In der dem Benefizium eigenen Begegnungsstätte St. Hildegund befinden sich in der Steinwegstraße der Verwaltungssitz des Seelsorgebereichs Höchstadt, die Kindergartenverwaltung sowie Räume, die von sozialen Einrichtungen und der Pfarrei St. Georg genutzt werden. Auch ein Wohnhaus in Nutzung der Barmherzigen Brüder für Menschen mit Beeinträchtigung gehört zum Sprengel des Nicolaibenefiziums.
Diese umfassende, ehrenamtliche Verwaltung des Benefiziums verteilte Stadtpfarrer Kilian Kemmer zusammen mit der Kirchenverwaltung nun auf mehrere Schultern und deren Fachexpertisen. Die neue Verwaltung des Benefiziums liegt in den Händen von Martina Löhr, Anja Hübschmann und Jörg Nährig, die den Rat und die Erfahrung von Alois Plätzer auch in Zukunft nicht missen wollen.
Dank und Anerkennung erhielt Alois Plätzer durch eine Ehrenurkunde des Bamberger Erzbischofs Herwig Gössl. red









