CSU
Scharfe Kritik geübt
Schenker und Beschenkte beim „Aascher Mittwoch“: Matthias Groß, Ute Salzner, Nico Kauper und Thomas Menter (von links).
Schenker und Beschenkte beim „Aascher Mittwoch“: Matthias Groß, Ute Salzner, Nico Kauper und Thomas Menter (von links). // Johanna Blum
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Adelsdorf

Die CSU Adelsdorf hat zum „Aascher Mittwoch“ ins Aischer Fischerheim in Aisch eingeladen. Da gab es das typische Fastengericht: Sahneheringe oder Bratheringe mit Kartoffeln.

Natürlich waren fast alle CSU Gemeinderäte sowie etliche CSU Mitglieder gekommen. Als Gäste begrüßte Vorsitzender Matthias Goß die Bezirksrätin Ute Salzner und Thomas Menter, den kaufmännischen Leiter des Kreiskrankenhauses Höchstadt.

Die ärztliche Versorgung im Einzugsgebiet Höchstadt stand im Mittelpunkt des Abends. Nico Kauper, der Fraktionssprecher der CSU, war der versierte Moderator. Er sei stolz auf den mittlerweile zur Tradition gewordenen „Aascher Mittwoch“, der auch stets gut besucht ist. Kurz ging er auf einige örtliche Themen ein: Der Plan eines Funkmast in Weppersdorf durch eine Berliner Firma sei aufgegeben. Zu den Spannungen bezüglich des Naturschutzes rund um das geplante Wellnesshotels einer 300 Jahre in Neuhaus ansässigen Unternehmerfamilie erklärte er: „Wir stehen ganz am Anfang und entschieden wird noch nichts.“

Kurz streifte er den Haushalt 2025 und die erhöhten Kitagebühren, wo noch nichts beschlossen wurde. „Es muss geändert werden, aber einfach wie ist noch nicht klar“. Schade sei es, dass das geplante Gymnasium nicht nach Adelsdorf komme, „aber Hessdorf liegt einfach zentral.“ Natürlich ging er auch auf die Bundestagswahl ein. „Das Ergebnis war nicht fulminant, aber wir haben unseren Kandidaten Konrad Körner hineingebracht.“ Die AfD im Aischgrund sei stärker geworden und man müsse dies intensiv beobachten und versuchen deren Wähler zurückholen.

Die Krankenhausreform sei auch nicht so gut gelaufen. Damit ging es zum Thema. Thomas Menter ist nun seit fünf Jahren kaufmännischer Leiter des Krankenhauses. Er blickt auf bewegende und spannende Zeiten zurück. „2024 hatten wir die höchste Patientenzahl seit Bestehen und in 2023 kamen wir nach Corona langsam wieder in den regulären Betrieb.“

Strafzahlungen

Er ging auf die gute Qualität des hiesigen Krankenhauses ein. „Das Ziel der Krankenhausreform erschließt sich mir noch immer nicht.“ Er berichtet von Strafzahlungen und von der Kooperation mit der Uniklinik Erlangen. Diese werde positiv wahrgenommen. Die „Innere“ sei breit aufgestellt und im MVZ sind viel Ärzte da.“ Eine große Bitte hatte er: „Schauen Sie nicht nur zu! Stehen Sie zum Krankenhaus. Es gibt nur „one way„ und kein Zurück. Auch unser Defizit ist lächerlich gegenüber anderen Krankenhäusern.“ Das Höchstadter Krankenhaus sei ein „non profit“ Unternehmen und es müsse nicht unbedingt Gewinn machen. Wieder erklärte er: „Ich brauche die Krankenhausreform nicht. Höchstadt hat alles richtig gemacht. Wir sind so aufgestellt, dass wir es hinkriegen.“ Die Krankenhausreform sei kein Gewinn und der Patient werde es ausbaden. Ute Salzner, Bezirksrätin, Kreisrätin und Stadträtin informierte über die Bezirksklinik Erlangen, neben den Standorten Ansbach und Engelthal, eines der drei Kommunalunternehmen Mittelfrankens, welche über 3000 Beschäftigte sowie 45 000 Patienten pro Jahr zählen. Auch hier gab es schon „Strafzahlungen“. Beim Thema niedergelassene Ärzte stehe Adelsdorf gut da.

In der anschließenden Diskussion ging es um die Probleme der Rettungsdienste und deren oft lange Wege beispielsweise bei akuten Notfällen. „Höchstadt kann wegen Dienstzeiten keine Notärzte abstellen.“

Die Abrechnung eines Krankenhauses kam zur Sprache genauso wie das Fallpauschalensystem.

Die Frage nach der Notwendigkeit so vieler Krankenkassen und der Aufnahmefähigkeit eines Krankenhauses kam auch noch auf. Thomas Menters Fazit sieht so aus: „Die jetzige Krankenhausreform brauchen wir nicht. Hier hofft man einfach, dass so manche Klinik verschwindet.“ Johanna Blum

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