Dem Wortsinne nach führen Cheerleader den Beifall an. Mit Elementen aus dem Turnen, der Akrobatik und dem Tanzen versuchen sie einerseits, die Zuschauer einer Partie zum Anfeuern zu animieren, andererseits heben sie die Motivation ihrer Mannschaft damit selbst. „Die Teams finden es cool, wenn sie mehr als nur drei Fans hören“, berichtet Sophia Engert von den Raptors Cheerleaders der Basketballgemeinschaft (BG) Litzendorf. Manchmal entstehe ein Lautstärkenwettstreit, wenn die gegnerischen Anhänger Trommeln dabei haben.
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Die Cheerleaderinnen des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin wurden 2019 quasi entlassen. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass der Eindruck entstanden sei, die Frauen seien für die tanzende Pausenunterhaltung zuständig, während die Männer Basketball spielten. „Wir sind da anderer Meinung“, sagt Engert.
„Auf den ersten Blick tanzen Mädels bauchfrei und mit kurzen Röcken, aber es steckt großer Sport dahinter.“ Die BG Litzendorf kommentierte seinerzeit: „Für uns ist diese Sportart ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil.“ Cheerleading bestehe aus sportlichen Höchstleistungen. „Wer diese Ansicht nicht vertritt, darf sich gerne ein Live-Bild davon machen.“
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Dank männlicher Beteiligung gehen die Raptors ohnehin mit gutem Beispiel voran, wenngleich Lukas Mahler momentan der Hahn im Korb ist. „Ich kann mir Schlimmeres vorstellen“, sagt der 28-Jährige grinsend. Dennoch würde er sich über männliche Unterstützung freuen.
Cheerleading wurde in den USA erfunden
Die Anfänge des Cheerleadings waren sogar rein maskulin: Beim Endspiel im American Football in den USA 1898 feuerten ausschließlich Männer an. In den 1980er-Jahren feierte die Sportart hierzulande ihren Durchbruch, aktuell gibt es zwei bundesweite Verbände. Bei Wettkämpfen wird zwischen Allgirl- (Mädchen oder Frauen) und Coed-Teams (gemischtgeschlechtlich) unterschieden.
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Sophia Engert holte bei den Euro-Cheer-Masters vor zehn Jahren mit den Raptors den ersten Platz. „Allerdings hatten wir in unserer Kategorie nur einen Konkurrenten“, gibt die 26-Jährige aus Weilersbach zu. Denn die Tanzgruppen werden auch noch in sieben verschiedene Level eingeteilt.













