Benedikt gestorben
Diözesanrat: Lob und Kritik für Benedikts Leistung
Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Bamberg bei Erzbischof Ludwig Schick. Vlnr.: Oskar Klinga, Astrid Schubert, Ludwig Schick, Juliana Sitzmann, Günter Heß
Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Bamberg bei Erzbischof Ludwig Schick. Vlnr.: Oskar Klinga, Astrid Schubert, Ludwig Schick, Juliana Sitzmann, Günter Heß
Erzbistum Bamberg
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Bamberg – Nicht nur lobende Worte findet der Diözesanrat des Erzbistums Bamberg für den verstorbenen Papst Benedikt. Welche Erwartungen der Papst konkret enttäuscht hat.

Der Diözesanrat um die Vorsitzenden Günter Heß und Astrid Schubert erinnert daran, wie groß 2005 auch im Erzbistum Bamberg die Freude war, dass nach rund 500 Jahren wieder ein Deutscher Papst wurde. „Benedikt XVI. erwies sich als großer Theologe, wie seine Bücher aus seiner Zeit als Professor zeigen.“ Sie seien sein Vermächtnis.

„Viele Erwartungen, die mit ihm als Reformer während des zweiten Vatikanischen Konzils verknüpft waren, erfüllten sich nicht. Erfüllte er als Papst aus dem Land der Reformation nicht, gerade im Hinblick auf die Ökumene. Vielmehr betrieb er häufig eine eher rückwärts gewandte Personalpolitik“, schreibt das Gremium.

Vorgefertigte Texte des Papstes

Auch bei seinen Reisen nach Deutschland hinterließ er demnach einen zwiespältigen Eindruck, wenn auch der Weltjugendtag 2005 in Köln ein beeindruckendes Ereignis war. „Es war schon enttäuschend, dass bei allen Begegnungen und Gottesdiensten nur vorgefertigte Texte von ihm verlesen wurden – in seinem Heimatland und in seiner Muttersprache.“

Andererseits bewertet der Diözesanrat seinen Schritt 2013 zurückzutreten als mutig und zukunftsweisend. „Auch ein Papst kann sein Amt niederlegen, was bis dahin undenkbar schien – das zeigt, dass auch manches andere, das immer noch unverrückbar erscheint, geändert werden könnte.“ Wieweit ihn persönliche Schuld bei der Bearbeitung von Missbrauchsfällen trifft, werde erst die historische Aufarbeitung zeigen.

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