Große Ehre für den Journalismus-Nachwuchs der Mediengruppe Oberfranken: Der Podcast zur Bamberger Boni-Affäre hat in der Kategorie „Junger Journalismus“ beim Wettbewerb zum Tag der Pressefreiheit des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV) gewonnen. Das Projekt wurde von angehenden Journalistinnen und Journalisten des Fränkischen Tags und inFranken.de umgesetzt.
Der Preis wurde am Montag, 8. Mai, in München im Presseclub überreicht. Inhalt der ausgezeichneten Podcast-Serie ist der Bamberger Rathausskandal.
Boni-Affäre: Darum geht es im Podcast
Gegen Ende 2020 landete ein etwa 200 Seiten starker Bericht beim Fränkischen Tag Bamberg, der die Stadt belastet hat. Der Beginn der Bamberger Boni-Affäre. Der Vorwurf damals: Knapp eine halbe Millionen Euro öffentliche Gelder soll die Stadt an Mitarbeitende der Verwaltung, Tarifbeschäftigte und Beamte scheinbar ohne rechtliche Voraussetzung gezahlt haben. Die Staatsanwaltschaft Hof erlässt im Juli 2022 schließlich Strafbefehle gegen Oberbürgermeister Andreas Starke und drei weitere Mitarbeiter.
In sechs Podcast-Folgen arbeiten die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten die Geschehnisse und die Berichterstattung darüber auf und ordnen sie ein. Im Fokus der Auszeichnung stand vor allem die letzte Folge der Reihe.
Die journalistische Arbeit im Fokus
Unter dem Titel „Die Berichterstattung – Handwerk oder Hexenjagd?“ beleuchten die Volontärinnen und Volontäre in der sechsten Episode die Berichterstattung über die Boni-Affäre kritisch.
Es kommen unter anderem die FT-Redakteure Sebastian Schanz und Michael Wehner zu Wort, die den Skandal mit aufgedeckt und immer wieder darüber berichtet haben. Außerdem spricht Kommunikationswissenschaftler Hendrik Michael von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg über die Rolle der Medien als vierte Gewalt.
Alle Folgen des Podcasts gibt es hier zum Anhören:
Mit dem Preis des BJV werden Beiträge ausgezeichnet, die sich besonders mit der Pressefreiheit befassen. Der Sonderpreis „Ukraine“ ging an den Kameramann und Regisseur Marcus Lenz aus Berlin und seine Co-Autorin Mila Teshaieva für ihre Dokumentation „Hoffnung und Trauma – Leben nach Butscha“.
Weitere Auszeichnungen gingen an Caroline Schmidt und Lennart Banholzer für den Film „Russische Exil-Journalist:innen im Kampf gegen Zensur“ der im Norddeutschen Rundfunk (NDR) beim Medienmagazin Zapp ausgestrahlt wurde (Platz 1), an Alexander Fanta von netzpolitik.org für seine Investigativrecherche zum Thema Technologiekonzerne und Lobbying (Platz 2) und an Bastian Raabe von der Leipziger Zeitung für seine Reportage „Die Feindbilder der Demonstranten“ über Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten bei Protesten in Sachsen (Platz 3).