Es begann vor 22 Jahren mit Tränen und verzweifelten Menschen, die deutschen Soldaten erleichtert um den Hals fallen. Heute herrscht im Kosovo große Dankbarkeit für die weiterhin andauernde friedensunterstützende Operation der Nato, die mit der Entsendung der KFOR-Truppen am 12. Juni 1999 begann. Mit der Bedeutung dieses Bundeswehreinsatzes beschäftigte sich nun eine Online-Veranstaltung, an der auch der Vorsitzende des deutsch-albanischen Kulturvereins Dardania Bamberg, Florim Gashi, der parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Thomas Silberhorn (CSU), und der Vorsitzende der Organisation deutsch-albanischer Akademiker (ODA) Hamburg, Muhamet Idrizi, teilnahmen.
KFOR-Veteran Mersel Ljatifi erzählte in dieser Runde von der explosiven Lage in der Anfangszeit: „Paramilitärs waren allenthalben unterwegs. Wir mussten Minen räumen, zerstörte Infrastruktur wieder intakt stellen.“ In bester Erinnerung geblieben sei ihm der Jubel der Menschen beim Eintreffen der deutschen Bundeswehr. Dank ihr sollte das Zurückdrängen der Paramilitärs und die Sicherung des Friedens möglich sein. Dieser militärische Schutzschild sei nach wie vor notwendig, waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig und begrüßten die jüngste Verlängerung des Einsatzes durch den Bundestag.
"Traurig, dass sie gehen"
Auch MdB Silberhorn berichtete von persönlichen Erlebnissen, etwa bei der Übergabe des Feldlagers in Prizren im Kosovo vor drei Jahren. Eine junge Mutter mit ihrem Kind auf dem Arm habe damals gesagt: „Wir sind dankbar dafür, dass die deutschen Soldaten unseren Kindern eine Zukunft gegeben haben und traurig, dass sie gehen.“ Eine andere habe ergänzt: „Die Deutschen waren unsere Helden und unsere Retter.“
In seinem Schlusswort dankte Florim Gashi jedem der 130.000 Deutschen, die „einen Beitrag im Rahmen der KFOR-Mission im Kosovo in den letzten 22 Jahren geleistet haben“. Er wünsche sich „ein zukünftiges erfolgreiches Miteinander“ zwischen Deutschland und dem Kosovo. Nachzuhören ist das gesamte Gespräch online auf https://www.facebook.com/odahamburg/.