Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Bamberg aufgerufen, am Dienstag und Mittwoch ihre Arbeit niederzulegen. Die Stadtbusse bleiben den ganzen Tag im Depot.
Anruf-Linien-Taxis fahren nach Fahrplan
Die Anruf-Linien-Taxis fahren wie im Fahrplan beschrieben. Sie ersetzen nicht die Fahrten, die normalerweise mit Bussen durchgeführt werden, teilen die Stadtwerke Bamberg dazu mit.
Verdi-Kundgebung
Bei einer Kundgebung am Dienstag betonen die streikenden Busfahrer, dass der Streik nicht gegen die Bürger gerichtet, sondern ein notwendiger Kampf für Veränderung sei. In erster Linie fordern die Arbeiter eine angemessene Lohnerhöhung Ein Busfahrer verdiene ungefähr 1700 Euro netto pro Monat.
Die Wenigsten würden damit einen ganzen Monat zurechtkommen. Besonders wegen der Inflation hätten die Arbeiter zu kämpfen. Viele seien auf einen zusätzlichen Nebenjob angewiesen. „Jetzt ist Schluss, uns mit einem Hilfsarbeiterlohn abzuspeisen“, protestiert ein Busfahrer, und weiter: „Wir sollten endlich als Facharbeiter anerkannt werden.“
„Busfahrer haben eine große Verantwortung“
Busfahrer zu sein bedeute, große Verantwortung zu übernehmen. Immerhin transportieren sie täglich viele Menschenleben.
Des Weiteren verlangen die Arbeiter eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dazu gehören vor allem akzeptable Schichtzeiten, sodass geregelte Schlafenszeiten möglich sind. „Investition in gute Arbeitsbedingungen ist genauso viel wert wie Geld“, sagt ein Busfahrer.
Aktuell seien die Busfahrer teilweise den ganzen Tag unterwegs und hätten kaum Zeit für eine Pause.
Diese Bedingungen belasten die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmer enorm. „Es sind viele Probleme, von denen die Leute gar nichts wissen. Sie glauben, dass jeder ein bisschen Bus fahren kann“, sagt Busfahrer Otmar Kohmann (59).
Auf den Nahverkehr angewiesen
Den Busfahrern geht es dabei nicht primär um sich selbst, sondern viel mehr um die Zukunft des ÖPNV. Denn die Gesellschaft und die Klimaziele seien auf den Nahverkehr angewiesen. Selbst wenn alle Bürger ein Auto hätten, stelle sich die Frage: „Wie lebenswert ist eine Stadt voller Autos?“
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