Es gibt sie, diese Tage.
An denen sich Zungen nach Ewigkeiten noch am Kaffee verbrühen, an denen Brote stets auf der Butterseite landen, unter sich mit ihrem kugelschreiberminenzersetzenden Fettfilm den Zettel mit der immens wichtigen Notiz begraben, die am Abend über Familienglück oder Ehekrach entscheiden könnte.
Tage, an denen der Kollege whatsappt, dass man auf Grund einer Unpässlichkeit seinen Aktenstapel erben wird.
Tage, an denen man schon am Frühstückstisch genervt und mit der Erkenntnis gestraft zurückgelassen wird, doch lieber einfach im Bett geblieben zu sein. Heute könnte dieser Tag sein.
Freut euch, der 3. April ist ein Montag
Denn es ist Montag.
Für viele Arbeitnehmer schon ohne Butterbrotfall und Aktenberge ein Grund, sich wieder ins heimelige Haus zu wünschen, statt sich durch den Berufsverkehr quälen oder die Stunden von 40 an abwärts zählen zu müssen.
Jenen fröhlichen Zeitgenossen sei ein wahrhaftig unnötiger Fakt verraten, der ihnen den heutigen Tag weiter verschlimmern könnte.
Trommelwirbel… heute ist der Tag der Arschkarte!
Bundesligageschichte von 1971 noch heute präsent
Zugegeben, dieser ranghohe Gedenktag geht nicht auf leidgeplagte Erzeuger des Bruttoinlandproduktes zurück.
Vielmehr ist der (gesetzlich noch nicht verankerte) Feiertag royalen Ursprungs. König Fußball sei’s gedankt, dass wir seit 52 Jahren über Arschkarten sprechen.
1971 war das, 3. April, Frankfurt gegen Braunschweig, die erste rote Karte der Bundesligageschichte gleitet aus der Gesäßtasche.
Seither erlebt der Verweis auf die vier Buchstaben seinen Siegeszug auch durch fußballferne Welten.
Mal wieder Pech gehabt? Arschkarte gezogen.
Chef hat dich aufm Kieker? Arschkarte gezogen.
Du besinnst dich, dass heute wieder Montag ist?
Arschkarte gezogen.
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