Energiepolitik
Hallerndorfs Waldbesitzer sind wütend auf Habeck
Typische Felsen in der Fränkischen Schweiz.
Typische Felsen in der Fränkischen Schweiz.
Patty Varasano
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Hallerndorf – Unter den Waldbesitzern brodelt es. Dass Berlin im neuen Gebäudeenergiegesetz das Heizen mit Holz nicht als klimaneutral einstuft, regt sie auf.

Der Ton wird merklich schärfer. An der Jahreshauptversammlung der großen Waldbesitzervereinigung (WBV) Kreuzberg mit mehr als 1200 Mitgliedern aus sechs Gemeinden machte der Vorsitzende Georg Rothlauf unmissverständlich deutlich, was er von den Plänen der Bundesregierung mit dem Gebäudeenergiegesetz und der damit verbundene „Diskriminierung“ von Holzheizungen hält: „Wir Waldbesitzer dürfen nicht die Deppen der Nation sein“, rief er wütend den vielen Mitgliedern in der Hallerndorfer Schulsporthalle zu.

„Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft, hier wird das seit Jahrhunderten praktiziert“, stand MdL Michael Hofmann (CSU) den Waldbesitzern der WBV zur Seite. „Warum soll das Heizen mit Holz plötzlich nicht mehr nachhaltig sein?“, äußerte der Landespolitiker sein Unverständnis.

Die Zeit drängt

„Die größte Sorge sind unseren jetzigen Politiker in Berlin“, pflichtete der stellvertretende Landrat Otto Siebenhaar (FW) seinen Vorrednern bei. „In den letzten Jahren haben wir bei uns im Landkreis Schulen mit Biomasseheizwerken umgebaut“, gab er zu bedenken, „Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff.“

Der Leitende Forstdirektor Michael Kreppel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg betonte die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Waldumbaus hin zu klimatoleranten Beständen. „Dafür haben wir nicht mehr viel Zeit“, mahnte er an.

Die Worte des Forstdirektors griff Gregor Aas, Direktor des Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth auf. Das Thema seines Hauptreferates an diesem Abend: „Feld-Ahorn und Libanon-Zeder? Baumarten in Zeiten des Klimawandels“. Für ihn dabei besonders wichtig ist die Förderung von heimischen, trockenheitstoleranten Baumarten.

Neue Baumarten im Fokus

Als er Beispiele wie etwa die Stiel- und Traubeneiche oder die Elsbeere mit ihren Vor- und Nachteilen an der großen Leinwand präsentierte und seine fachliche Expertise dazu gab, war es mucksmäuschenstill in der Halle. So kamen auch Baumarten zur Sprache, die bislang eher ohne große forstliche Bedeutung waren, etwa die Flaum-Eiche.

Der WBV-Vorsitzende Georg Rothlauf zeichnete gemeinsam mit seinem Vorstandsteam langjährige und verdiente Mitglieder aus. 

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