Im Markt Eggolsheim könnte noch in diesem Jahr der Glasfaserausbau starten, versprechen die Planer der Firma „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG), die 2020 als Joint Venture von Telefonica (O2) und Allianz gegründet wurde. Jürgen Weck und Paul Laboga zeigten in ihrer Präsentation auf, dass das Unternehmen einen Gesamtausbau in der Marktgemeinde bis auf wenige Ausnahmen wie das Gewerbegebiet „Büg“ oder Schirnaidel abdecken könnte.
Bereits 2021 beschloss der Marktgemeinderat Eggolsheim eine gemeinsame Erklärung mit der Telekom Deutschland abzuschließen, erklärte Bürgermeister Claus Schwarzmann. Auf Nachfrage seien die Baumaßnahmen immer wieder verschoben worden, und zuletzt habe auch keine Zeitschiene von der Telekom benannt werden können. Nach diesen Unsicherheiten seien Alternativen gesucht worden und in Gesprächen habe die Firma UGG Interesse gezeigt.
Die Planer der Firma mit Sitz in Ismaning bei München zeigten auf, dass UGG gerade in mehr als 350 Gemeinden bevorstehende Ausbauprojekte habe. Zusammen mit der Allianz-Versicherung, die als Investor fünf Milliarden Euro bis 2026 zur Verfügung stelle, möchten sie auch in Eggolsheim den exponentiell steigenden Datenkonsum voranbringen.
Glasfaser statt Kupfer
Glasfaser habe eine Energieeinsparung von 60 Prozent gegenüber Kupfer und sei leistungsstärker und stabiler als die bestehenden Kupferkabel. Für die Marktgemeinde wäre keinerlei Beteiligung notwendig, da der Ausbau eigenwirtschaftlich erfolge, so die Planer. UGG würde ein offenes Netzwerk mit freier Wahl des Internetanbieters für Endkunden bieten. Der Baustart könnte sofort nach Beendigung der Planungsphase starten – im Idealfall noch Ende dieses Jahres.
Jürgen Weck prognostizierte kurze Bauzeiten mit erfahrenen Bautrupps in einer offenen Grabenweise für die circa 2900 Haushalte in Eggolsheim. Für Bürger, die sich den Hausanschluss zur Bauzeit herstellen lassen, sei der Anschluss kostenlos, verbunden mit einem Vertrag bei O2. Wer sich später anschließen lassen möchte, müsse für die Kosten des Hausanschlusses selbst aufkommen.
Anbieterwechsel ist notwendig
„Werden die Bürger nur O2 wählen können oder können sie auch bei der Telekom bleiben, ohne den Vertrag zu wechseln?“, fragte Reinhard Stang (AS) die Planer. Wenn ein kostenloser Hausanschluss erstellt werde, dann bedürfe es auch den vertraglichen Wechsel zu O2, bestätigten die Planer.
Der Bürgermeister fügte hinzu, dass der Vertrag zwei Jahre laufen werde und dann zu einem beliebigen Anbieter gewechselt werden könnte. Georg Peßler (WG NBE) merke an, es gebe in den Neubaugebieten zum Teil bereits Leerrohre in den Straßen: „Werden diese dann auch verwendet?“ „Die Leerrohre wurden von der Gemeinde gelegt und können somit verwendet werden“, sicherte Schwarzmann zu.
Martin Distler (Bündnis 90/Grüne) fragte nach Referenzen im oberfränkischen Raum. „In Hausen und Heroldsbach ist UGG bereits in der Umsetzung“, führte Paul Laboga die am nächsten gelegenen Gemeinden auf.
Die Planer sicherten zu, dass die Umsetzung beginnen werde, wenn die Absichtserklärung der Marktgemeinde vorliegen würde. Die Entscheidung zu einer Absichtserklärung wurde um eine Woche auf die kommende Sitzung vertagt.
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