Haßfurt Unfall
Poller bewahrt junge Leute vor dem Ertrinken
Glück im Unglück hatten vier junge Leute, die im Bereich des Haßfurter Hafens in einem Kleinwagen saßen. Nicht auszudenken, was möglicherweise passiert wäre, wäre der Wagen ins Hafenbecken gerollt.
Glück im Unglück hatten vier junge Leute, die im Bereich des Haßfurter Hafens in einem Kleinwagen saßen. Nicht auszudenken, was möglicherweise passiert wäre, wäre der Wagen ins Hafenbecken gerollt.
Christian Licha
F-Signet von Christian Licha Fränkischer Tag
Haßfurt – Ein spektakulärer Unfall ereignete sich am Sonntagabend am Haßfurter Hafen. Ein Fahranfänger steuerte seinen vollbesetzten VW Golf die Böschung hinab. Ein Poller stoppte die Fahrt ins Nass.

Die Feuerwehr Haßfurt war schnell am Unfallort, denn zum Zeitpunkt der Alarmierung befand sich die Mannschaft gerade bei einem weiteren Unfall auf der Maintalautobahn, der exakt eine Stunde zuvor geschah. So konnten die dort nicht mehr benötigten Einsatzfahrzeuge sofort zu dem weiteren Einsatz starten.

Unfall mitbekommen

Kurz vor 20.30 Uhr waren mehrere Personen in einem Schlauchboot auf dem Main unterwegs. Sie entdeckten das Geschehen am östlichen Rand des Hafens. „Die vier Insassen konnten eigenständig das verunglückte Auto verlassen", sagte ein junger Mann, der auch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt per Notruf verständigte.

Wie sich der Unfall genau ereignete, ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Zumindest waren nach Auskunft einer Beamtin der Polizeiinspektion Haßfurt weder Alkohol noch Drogen im Spiel. Fest steht jedenfalls, dass der 18-jährige Fahrer aus dem Landkreis Haßberge mit drei weiteren Jugendlichen an Bord die Straße Am Hafen aus Richtung des früheren Naturfreundehauses stadteinwärts befuhr.

In Höhe der Malzfabrik kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab und fuhr die Böschung hinunter. Dabei wurde eine Förderleitung aus der Verankerung gerissen, ehe der VW Golf gegen einen Poller an der Schiffsanlegestelle fuhr und danach auf diesem zum Stehen kam. An dem Auto älteren Baujahres, das von einem Abschleppunternehmen geborgen wurde, entstand ein wirtschaftlicher Totalschaden (rund 5000 Euro).

Die Feuerwehr Haßfurt sicherte das Unfallfahrzeug bis zum Eintreffen eines Abschleppunternehmens gegen Wegrollen.
Die Feuerwehr Haßfurt sicherte das Unfallfahrzeug bis zum Eintreffen eines Abschleppunternehmens gegen Wegrollen.
Christian Licha

Zusätzlich schätzt die Polizei den Sachschaden an der Förderleitung auf etwa 250 Euro. „In der Erstmeldung war von Geräuschen am Unfallort die Rede, die sich wie austretendes Gas anhören sollen“, sagte Kommandant Christian Meisch, der aber nach der Erkundung mit Gasmessgeräten Entwarnung gab. In der beschädigten Förderleitung befanden sich keine Gefahrstoffe, denn diese wird nur von der Malzfabrik nur bei Bedarf zum Entladen der per Schiff gelieferten Rohstoffe verwendet. Die 15 Männer und Frauen der Haßfurter Feuerwehr sicherten das Unfallauto gegen Wegrollen ab und stellten fest, dass kein Motoröl ausgelaufen war. Lediglich etwas Kühlerflüssigkeit drang aus dem Motorraum, die aber nicht in den Main gelangte.

In der Erstmeldung für de Feuerwehr war von eventuell austretendem Gas die Rede. Die beschädigte Förderleitung enthielt jedoch keine Gefahrstoffe und wird nur zum Entladen von Schiffen verwendet.
In der Erstmeldung für de Feuerwehr war von eventuell austretendem Gas die Rede. Die beschädigte Förderleitung enthielt jedoch keine Gefahrstoffe und wird nur zum Entladen von Schiffen verwendet.
Christian Licha

Alarmiert war auch ein Rettungswagen des BRK Eltmann, dessen Notfallsanitäter aber nicht eingreifen mussten. Alle vier Personen blieben unverletzt und kamen mit dem Schrecken davon.

Blechschaden auf der Maintalautobahn

Bereits um 19.25 Uhr wurde die Feuerwehr Haßfurt auf die A70 alarmiert. Dort waren mehrere Fahrzeuge zwischen den Ausfahrten Haßfurt/Theres und Knetzgau in Fahrtrichtung Bamberg in einen Unfall verwickelt. Die Insassen wurden glücklicherweise nur leicht verletzt und es entstand hauptsächlich Blechschaden. Bis zum Eintreffen der Abschleppfahrzeuge beschränkte sich die Aufgabe der Feuerwehr im Wesentlichen auf die Verkehrsabsicherung, wobei eine Vollsperrung der Autobahn nicht notwendig wurde.

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