Ganz aktuell sei der Bezug, das betonte Anne Kraft, Sachgebietsleiterin Museum beim Bezirk, bei der Eröffnung der Ausstellung im Kunsthaus in Haßfurt. Der ökumenische Verein „Bibelwelten“ hatte die Ausstellung zum Thema Migration nach Haßfurt geholt und die Stadt hatte gerne das Kunsthaus zur Verfügung gestellt.
Was Migration zum heutigen Leben in Unterfranken beigetragen hat
In vielen individuellen Geschichten zeigt die interaktive Ausstellung, was Migration zum heutigen Leben in Unterfranken beigetragen hat – von den irischen Wandermönchen bis zu den Kriegsflüchtlingen der heutigen Zeit. Gleichzeitig haben Unterfranken aber auch selbst ihre Heimat verlassen aus den unterschiedlichsten Gründen.
Zur Entstehung dieser Ausstellung trugen ganz wesentlich Menschen bei, die der Einladung des Museums für Franken gefolgt waren und ihre ganz eigene Migrationsgeschichte erzählt oder Hinweise auf solche Geschichten gegeben hatten. DDR-Flüchtlinge, Auswanderer, Gastarbeiter aus der Zeit des Wirtschaftswunders, Nachfahren von Hugenotten, aber auch Flüchtlinge, die 2015 kamen.
In der Ausstellung gehe es einerseits darum, was ein Ort braucht, damit Menschen sich dort heimisch fühlen, andererseits geht sie der Frage nach, was die Neuankömmlinge über die Geschichte hinweg mitgebracht haben. Wie haben sie Sprache und Kultur beeinflusst, ihre Bräuche oder auch Rezepte weitergegeben?
Durch den Ukraine-Krieg gibt es wieder eine Fluchtbewegung
„Noch als wir über eine mögliche Vergabe nach Haßfurt redeten, haben wir nicht gedacht, dass durch den Ukraine-Krieg wieder eine Fluchtbewegung neue Aktualität bringt“, sagte Anne Kraft. Pfarrer Stephan Eschenbacher und der Bibelwelten-Vorsitzende Gerhard Winkler betonten, dass die Bibel voller Flucht- und Migrationsgeschichten sei bis hin zu Jesus. So habe man die Ausstellung auch ein bisschen im Blick auf die Bibel angepasst, was nach Meinung von Anne Kraft gut gelungen sei. Christ zu sein, das bedeute auch zu helfen, sagte Pfarrer Eschenbacher. Bürgermeister Günther Werner dankte „Bibelwelten“ dafür, die Ausstellung nach Haßfurt geholt zu haben.
Vortrag und Veranstaltung für Kinder gibt es im Rahmenprogramm der Migrationsausstellung
Es gibt zwei Veranstaltungen als Rahmenprogramm: Zu dem Vortrag „Flucht und Vertreibung im Märchen“ am 30. Juli um 14.30 Uhr ist keine Anmeldung erforderlich, für den Projektnachmittag „So weit wie das Märchenland“ am 3. August von 14 bis 16 Uhr (für Kinder von acht bis zwölf Jahren) ist eine Anmeldung unter jesusausstellung@bibelwelten.de erforderlich. Ansonsten ist die Ausstellung bis zum 26. August immer dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.