„Pfiffer-Racing“, „Zündapps letzte Rache“, „Kolbenglüher“, „Drecksau“ und die „Spätzünder“: Kaum eine Sportart kann wohl so kreative Teamnamen vorweisen wie das Mofa-Cross. Am kommenden Pfingstwochenende treten diese Teams auf der „Alm“ im Eberner Stadtteil Bramberg beim „Mofa-Cross der Nationen“ an. Der Bramberger Motorsport Club (BMC) richtet damit den „Opener“ für die diesjährige Serie mit 35 Teams aus, die am 12. August in Meggesheim und am 19. August in Neukirchen fortgeführt werden wird.
Der BMC selbst geht mit sieben Teams an den Start – besonders spannend wird es für die „Spätzünder“ (Michael Müller und Fabian Valtin). Seit 2013 verteidigen die beiden Fahrer den 1. Platz. Sie starten in der seriennahen Klasse. Das gilt auch für die einheimischen Teams „Bordwendt Motorsport“ mit Alexander Precht und Lukas Dietz, „Pfiffer-Racing“ mit Jens Hofmann und Hannes Dietz, „Sachs-Racing“ mit René Werner und David Eichelsdörfer sowie „Kolbenglüher“ mit Luis Reitwiesner und Lukas Welsch.
In der Original-Klasse darf man sich auf das Team „Drecksau“ mit Peter Reitwiesner und Klaus Wohlfahrt freuen, während in der Tuning-Klasse „Flying Hercules“ Matz Bortenlänger und Bernhard Ospel in das Rennen gehen.
Bramberger Motorsport Club hat die Jugend im Blick
Der BMC will zukünftig noch mehr auf die Jugend setzen und dazu sei die Einsteigerklasse mit Original-Mofas am besten geeignet. Auch früher habe man so angefangen und einfach eine alte Maschine aus der Scheune herausgezogen und aufgerüstet.
„Was früher möglich war, sollte doch auch jetzt möglich sein. Deswegen muss man nicht neue Mofas aufbauen, sondern alte Mofas reaktivieren“, sagt Jugendbetreuer Alexander Precht. „Einige Jugendliche haben sich dazu entschlossen. Mit wenig finanziellem Aufwand kann man in dieser Klasse schon ab 15 Jahren dabei sein.“
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Doch grundsätzlich ist in dieser Originalklasse jede Altersgruppe willkommen: Der 51-jährige Peter Reitwiesner ist schon seit der Einführung im Jahre 2000 aktiv dabei und bildet mit Ehrenvorstand Klaus Wohlfahrt das Team „Drecksau“. „Auch wir haben uns zu Beginn verschiedene Fahrzeuge beschafft, die wir aufgearbeitet haben. Natürlich kann es an der einen oder anderen Stelle schon einmal Probleme geben – wie bei der Gabel, die ja eigentlich nur für den Straßenverkehr gedacht ist. Manchmal muss man deswegen auch am Rahmen etwas stabilisieren.“
Der erfahrene Fahrer weiß, wie anstrengend das Mofa-Cross ist: „Auf das Rennen muss man sich schon etwas vorbereiten, denn wenn man seine Runden in dem Drei-Stunden-Rennen auf den 50ccm-Mofas dreht, geht das auf die Knochen und am Lenker auch in die Hände. Dazu bekommt man am Anfang schon ordentlich Adrenalin. Aber der große Vorteil ist auch in diesem Alter: Wer nicht mehr kann, der fährt in die Box und es findet der Fahrerwechsel statt.“
Beim Mofa-Cross sind alle wie eine große Familie
Die Mofafahrer sind wie eine Familie: Sie helfen sich untereinander mit Zahnrädern, Ketten oder Ritzeln aus. Vorsitzender Matthias Huppmann erinnert an ein vergangenes Rennen, bei dem ein Fahrer seinem Konkurrenten sein einziges Ersatzteil in die Hand drückte. „Auch bei Reparaturarbeiten sind die Mofa-Cross-Fahrer recht familiär und ein zusammengewürfelter Haufen, wo einer dem anderen hilft. Deswegen ist man trotzdem auf der Strecke Konkurrent und es wird hart um die meisten Runden oder Punkte gekämpft.“
Die Mitglieder des BMC haben auf der „Alm“ alles bestens vorbereitet und dabei 36 Stunden gebaggert und 14 Stunden gemulcht. Dann wurde die Strecke mit Waschbrettpiste, schnellen Kurven und engen Kehren eingepflegt.
Das Programm
Samstag, 27. Mai, von 14 – 18 Uhr: Training
Sonntag, 28. Mai, von 9-11 Uhr: Training und Abnahme
14 Uhr: Start des Drei-Stunden-Rennens
18 Uhr: Siegerehrung und Aftershowparty
Der Eintritt ist frei.
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