Was ist nun krank? Die Corona-Getesteten, die ohne Symptome Zuhause in Quarantäne ausharren müssen, oder ein System, dessen sperrige Regularien sich dem gesunden Menschenverstand zunehmend entziehen?
Am 20. März fallen die Regelungen
Alles deutet auf die Lockerungen hin, die viele Menschen am „Freiheitstag“ herbeisehnen. Viele Wissenschaftler sind sich einig, dass die Durchseuchung mit dem Corona-Virus wohl kaum mehr zu vermeiden ist, und in Alten- und Pflegeheimen bricht das Chaos aus. Aber nicht, weil die Coronaerkrankung Angestellten und Heimbewohnern derart massiv zusetzen würde, sondern weil die rechtlichen Bestimmungen die ohnehin dramatische Lage verschärfen.
Der Pflegenotstand in Bayern ist ein alter Hut. Das aktuelle Ausbruchsgeschehen beweist nur, wie drastisch er ist. Das Haus St. Elisabeth in Ebern ist längst kein Einzelfall. Viele unterfränkische Einrichtungen sind betroffen, vor allem im vollstationären Alten- und Behindertenbereich. Manches Haus kann den Betrieb nur durch Ausnahmegenehmigungen aufrechterhalten.
Das nennt man dann „Arbeitsquarantäne“
Coronapositiven Mitarbeitern mit geringer Virenlast und ohne Symptome wird es erlaubt, in Bereichen zu arbeiten, in denen infizierte Bewohner leben. Aber diese Fachkräfte dürfen die Isolation nur zur Arbeit verlassen. Das nennt man dann „Arbeitsquarantäne“. Und die gibt es, wie gesagt, nur ausnahmsweise.
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Wo das nicht möglich ist? Da sollen Ehrenamtliche herhalten. Freiwillige, auch wenn ihnen die nötige Fachkompetenz fehlt. Ihre Mitmenschlichkeit macht’s wett. Diese guten Geister müssen sich eben bewusst sein, dass sie sich trotz Einhaltung aller Hygieneregeln mit infizieren können. Eigenes Risiko! Selbst schuld!? Unfassbar!