Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann erinnerte in der jüngsten Stadtratssitzung daran, dass der Stadtrat im Juli 2020 in öffentlicher Sitzung den Aufstellungsbeschluss gefasst hat, mit dem die Fortschreibung des Flächennutzungsplans in die Wege geleitet wurde. Der seit dem Jahr 1981 gültige Flächennutzungsplan ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte insgesamt neun Mal geändert worden. In den letzten Jahren wurden bei kleineren Maßnahmen die Änderungen im sogenannten Parallelverfahren zum neuen Bebauungsplan dargestellt. „Eine große Überarbeitung mit Anpassung an die neuen Hochwassergesetze hätte schon längst erfolgen sollen. Es sollte aber der Ausgang des Rechtsstreites über das Südzuckergelände abgewartet werden. Jetzt herrscht hier Klarheit und es macht Sinn, den Plan zu überarbeiten und zu digitalisieren", sagte Stadelmann am Montag in der Sitzung.
Die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt sind eingeschränkt.
Im Süden ist eine große Fläche als Überschwemmungsgebiet, weitere Flächen sind als Schutzgebiete festgelegt. Somit gibt es nur wenig Möglichkeiten, neue Wohnflächen auszuweisen und auch bei der Erschließung für neue Gewerbeflächen sind Grenzen aufgezeigt. „Trotzdem soll Zeil eine attraktive Stadt bleiben“, erklärte der Bürgermeister.
Die Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Stadt Zeil und die Vorstellung des ersten Vorentwurfes zur 10. Änderung war am Montag der einzige Punkt auf der Tagesordnung. Der verantwortliche Stadtplaner, Diplom-Ingenieur Matthias Fleischhauer vom Teambüro Markert in Nürnberg, erläuterte in der Sitzung ausführlich den Planentwurf. Dieser beinhaltet die Einarbeitung der zurückliegenden neuen Änderungen, die Anpassung an die neue Rechtslage bezüglich Hochwasser sowie einzelne Anregungen aus den Reihen der Stadtratsfraktionen. Geplant ist, neue Baugebiete am Hainfriedhof und im Gebiet „Lange Äcker“ auszuweisen. Eine Erweiterung des Gewerbegebietes könnte östlich im Bereich „Gröbera“ entstehen. Auch eine Nachnutzung des Geländes der ehemaligen Gärtnerei Burger, das vorher landwirtschaftliche Fläche war, soll in Zukunft grundsätzlich möglich sein.
Es wird auch überlegt, eine neue Straße zu bauen
Eingearbeitet wurden in den Entwurf auch eine neue Straße, die vom Gewerbegebiet Gröbera über die Bahngleise hinüber zur Zuckerstraße führt. Außerdem wird der Weg frei gemacht für eine Begradigung der Entlastungsstraße bei dem Wäldchen nahe der ehemaligen Zuckerfabrik. Hier sprachen sich die Stadträte Michael Brehm und Marcus Fröhlich dafür aus, ein Teilstück östlich der Zuckerfabrik ebenfalls als Gewerbegebiet auszuweisen. Grundsätzlich bestehe hier zwar wegen der Hochwassergefahr ein Verbot der Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe, aber die Umgebung des dort vorhandenen Gleisanschlusses könnte eventuell als temporäre Lagerfläche genutzt werden, sofern es irgendwann einmal Interessenten gebe.
Nun können Stellungnahmen abgegeben werden
Der Stadtrat billigte einstimmig den Vorentwurf und gab somit gleichzeitig die erste Runde der Beteiligung der „Träger öffentlicher Belange“ frei sowie ebenso die erste öffentliche Auslegung zur Bürgerbeteiligung. Nach Eingang dieser Trägerbeteiligung werden die eingegangenen Anregungen und Bedenken bearbeitet und in einer öffentlichen Stadtratssitzung, voraussichtlich noch vor Jahresende, behandelt.