Die Mitglieder des Ausschusses für Bau und Verkehr des Kreistags Haßberge befassten sich deswegen mit möglichen Standorten für künftige Photovoltaikanlagen. Geplant ist eine Größe von 1512,44 KilowattPeak (kWp) sowie eine Investition von 2,065 Millionen Euro.
Wo der Kreis mitmischt
Peter Friedrich, Sachgebietsleiter im Kreishochbau, stellte fest, dass der Landkreis mit 15,3 Prozent am Windpark in Sailershausen beteiligt ist. Auf dem Gebäudeteil A der Berufsschule Haßfurt befindet sich ferner eine Photovoltaik (PV)-Anlage mit 32,1 kWp . Ferner wird auf dem Dach des zweiten Bauabschnitts am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern eine PV-Anlage mit 40 kWp errichtet. Weitere Anlagen sind laut Friedrich derzeit nicht möglich, weil diese auf den Eigenbedarf beschränkt sind und Kommunen keine Konkurrenz für die freie Wirtschaft darstellen sollen.
Flankierend bereitet sich der Landkreis aber auf eine Gesetzesänderung vor. Dann sind mehr PV-Anlagen auf kommunalen Liegenschaften möglich. Und dann könnte man die Projekte schnell platzieren und umsetzen. Peter Friedrich stellte die Landkreisgebäude vor, auf denen Photovoltaikanlagen stehen könnten: Landratsamt (69,750 kWp), Berufsschule Haßfurt (61,500 kWp), F-Bau der Berufsschule in der Goethestraße (94,55 kWp), Realschule/Spothalle Eltmann (440,630 kWp), Gymnasium Ebern (325 kWp), Realschule mit Hallenbad in Ebern (320,060 kWp) sowie die Realschule Hofheim (201 kWp). Somit eine Gesamtgröße von 1512,440 kWp. Schlüsselfertig könnten sie sein nach derzeitigem Stand mit einer Investition von 2,065 Millionen Euro.
Gleichzeitig liefen Gespräche mit den Gemeinden, um dort Projekte anlaufen zu lassen. Sie seien auch deswegen interessant, weil nach dem Jahressteuergesetz die Umsatzsteuer auf solche Anlage wegfallen. Die Ersparnis werde sich aber durch Preissteigerungen wieder relativieren. „Sobald das Gesetz beschlossen ist, wollen wir die Mittel in den Haushalt einstellen und an die Umsetzung der Bauanlagen gehen. Damit wollen wir auch das Klimaschutzkonzept nach und nach realisieren.“
Über den Baufortschritt am Neubau des Friedrich-Rückert-Gymnasiums berichtete dann Ralf Röckelein-Sarre vom Hochbauamt. „Wir liegen mit unseren Kosten relativ gut und das unterstreicht, dass wir solide kalkuliert haben.“ Man sei derzeit bei Kosten von 26,38 Millionen Euro gegenüber der Kostenprognose von 27,4 Millionen Euro und habe damit ein positives Delta von 1,046 Millionen Euro (berechnet 2019).
Es fehlen noch der Abbruch des Naturwissenschaftlichen Trakts sowie die Gestaltung der Außenanlagen. „Wir stehen also recht gut da trotz der ganzen Entwicklung der letzten zwei Jahre. Allerdings haben wir noch einige Unwägbarkeiten bei den Außenanlagen. Hier könnten noch etwas Mehrkosten auf uns zukommen“, meinte Landrat Wilhelm Schneider dazu.
Ralf Röckelein-Sarr ging auf den Bauzeitenplan ein, in dem die Fertigstellung des Bauteils 2 zu Beginn des nächsten Schuljahres 2023/24 vorgesehen sei. Danach werde der naturwissenschaftliche Trakt geräumt, so dass man 2024 an die Außenanlagen gehen könne. „Es sieht also mit dem Baufortschritt sehr gut aus.“
Berufsschule in der Zielgeraden
Mit den 17 Millionen Euro im Plan
Trotzdem sei man mit derzeitigen Kosten von 17,05 Millionen Euro im Plan („positives Delta von 480.393 Euro). Thomas Stadelmann (SPD) lobte Hochbauamt und Verwaltung: „Ihr seid immer am Kämpfen und macht eine gute Arbeit.“ Rainer Baumgärtner (ÖdP) regte an, die Bauwerke mit „Wasserwarnmeldern“ aufzurüsten. In Ebern sollte die Schule bei Starkregenereignissen besser geschützt sein.
Landrat Wilhelm Schneider meinte, dass er mit dem Bauteil F und B doch noch etwas Wasser in den Wein gießen wolle. Solche Baumaßnahmen sein oft nicht einfach und es könnten hier noch Probleme auftauchen.