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Mann verunglückt
Tödlicher Unfall am Badesee
Die Feuerwehr konnte  den Mann nicht mehr rechtzeitig bergen.
Die Feuerwehr konnte den Mann nicht mehr rechtzeitig bergen. // Fuerwehrverband Erlangen Höchstadt
Baiersdorf – Ein Mann verunglückt im Ausee bei Baiersdorf – ohne Wasseraufsicht. Und die Feuerwehr muss wieder einmal Gaffer zurechtweisen.

Ein unbekannter Mann ist am vergangenen Dienstagnachmittag im Ausee bei Baiersdorf tödlich verunglückt. Wie der Kreisfeuerwehrverband Erlangen-Höchstadt mitteilte, war der 74-Jährige, der den Badeweiher zusammen mit seiner Frau besucht hatte, beim Schwimmen plötzlich von der Wasseroberfläche verschwunden.

Rettungskräfte konnte den Mann zwar in relativ kurzer Zeit bergen und auch erste Wiederbelebungsmaßnahmen zeigten Wirkung. Im Krankenhaus erlag der Mann jedoch Stunden später seinen Verletzungen.

Todesursache unklar

Warum der Mann, der laut Polizei aus der Region stammt, plötzlich von der Wasseroberfläche verschwunden war, ist bislang unklar. Auch zur Todesursache gibt es keine Angaben, die Kriminalpolizei habe den Fall übernommen. 

Nach Angaben der Feuerwehr haben Taucher den Mann nach gut 15 Minuten aus rund drei Metern Tiefe mit einem Seil bergen können.  Wie Kreisbrandmeister Sebastian Weber erklärte, haben die Rettungskräfte den Kreislauf des Mannes am Unfallort stabilisieren können, auf dem Weg ins Krankenhaus habe sich sein Zustand allerdings gravierend verschlechter.

Rund 25 Einsatzkräfte waren an der Rettung beteiligt, darunter die Feuerwehren aus Baiersdorf und Röttenbach sowie ein Rettungshelikopter, der die notärztliche Versorgung sicherstellte.

Gaffer am Ufer und im Wasser

Unbegreiflich ist für Weber, dass die Badegäste während der Rettungsaktion den Ausee nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, verlassen haben, sondern weiter unbeirrt auf der Wiese saßen. Manche seien während der Rettungsaktion sogar im See geschwommen, weshalb man die Wiederbelebungsmaßnahmen nicht nur mit einem Tuch vor den Badegästen am Ufer, sondern auch vor den Badenden im See abschirmen musste, berichtet Weber. 

In einem Post, den die Feuerwehr noch am Unfallabend veröffentlich hatte, wendete man sich an die Gaffer: „Sagt mal Leute, gehts noch? Habt ihr den letzten Funken Anstand verloren? Kann man sich da nicht einfach dezent anziehen, aus dem Weg gehen und den Rettungskräften den Weg frei machen?“

Zwar sei es aufgrund der Schaulustigen nicht zu einer Behinderung der Einsatzkräfte gekommen, wie Weber klarstellt.  Dennoch: „Normalerweise meidet man das Rettungsgebiet, aber inzwischen ist da keine Scham und die Neugier groß.“

Parkgebühren, aber keine Badeaufsicht

Auch Baiersdorfs Bürgermeisterin Eva Ehrhardt-Odörfer (SPD) verurteilt die störenden Blicke und zeigte sich angesichts des „überaus tragischen Unfalls“, der sich an dem Badeweiher zugetragen hatte, schockiert. Ihre Beileidsbekundungen gelten der Familie und den Angehörigen, sagte die Lokalpolitikerin auf Anfrage.

Dass der Ausee, der im Sommer zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region zählt, kein öffentlicher Badesee ist und deshalb keine Wasseraufsicht beschäftigt, die in solchen Fällen eingreifen könnte, merkt auch die Feuerwehr an.  Pläne, daran etwa zu ändern, gibt es laut Bürgermeisterin aber nicht.  „Das war ein eindeutiger Stadtratsbeschluss.“  Schließlich handle es sich um ein Naherholungsgebiet, in dem das biologische Gleichgewicht bewahrt werden solle, sagt Ehrhardt-Odörfer.

Verpachtet ist der Weiher an den Fischerverein. Die Parkgebühr, die die Gemeinde am See erhebt, komme der Pflege des Naherholungsgebietes zugute, erklärt die Bürgermeisterin. 

Angesichts der steigenden Temperaturen steigt die Zahl Badegäste und damit auch die Anzahl der Badeunfälle. Die Feuerwehr warnt daher vor unbeaufsichtigten Badestätten. 

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