Knapp tausend Impfdosen sind gesichert, der Ansturm kann also kommen. Am Mittwoch (5. Januar) erlebt der Großparkplatz vor dem Freizeitbad Atlantis eine besondere Impfpremiere: Es wird die erste Drive-In-Impfaktion über die Bühne gehen.
Initiator ist der Mediziner Dr. Thomas Ackermann aus Niederndorf. Er ist gleichzeitig Arzt der Feuerwehr in Herzogenaurach, die ihn bei der ambitionierten Aktion unterstützt. Sie findet statt von 11.30 bis 20 Uhr.
Vor allem Booster-Impfungen
Die Idee ist schnell beschrieben. Dem 42-Jährigen geht es vor allem darum, an diesem Tag möglichst viele Booster-Impfungen durchzuführen. Er richtet sich damit vor allem an alte und ältere Menschen, die noch auf ihre Auffrischung warten. „Viele haben Schwierigkeit, längere Wege zu laufen“, sagt Ackermann. Sie können entweder „ganz bequem im Auto bleiben oder einfach ins Impfzelt kommen“, sagt er. Beides ist auf dem Atlantis-Parkplatz am Mittwoch möglich.
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Freilich erfordert eine Aktion in dieser Größenordnung eine entsprechende Logistik. 600 oder 700 Impfungen seien problemlos ohne große Wartezeiten zu bewältigen, sagt er, dafür seien die Kapazitäten ausgerichtet. Aber auch mehr seien zu schaffen. Dem Leiter stehen mehrere Ärzte zur Seite, vier bis sechs, je nach Andrang. Dazu sind noch Notfallsanitäter, Krankenschwestern und Pfleger mit dabei, und die Feuerwehr kümmert sich um das reibungslose Drumherum.
Anfahrt in Schleifen
Für die Drive-in-Impfung werden für die anfahrenden Autos Schleifen eingerichtet – auf dem wegen der derzeitigen Atlantis-Schließung ohnehin leeren Parkplatz kein Problem. Um sich ein Bild von der zu erwartenden Menge machen zu können, werden die Teilnehmer gebeten, sich zu registrieren. Das ist über die Homepage der Privatpraxis Ackermann möglich.
Registrierung über Homepage
Dort finden sich entsprechende Formulare, die man ausdrucken sowie ausgefüllt und unterschrieben zur Aktion mitbringen soll. Das erspart laut Ackermann die zeitraubende Erfassung vor Ort. So aber sei alles ganz einfach: „Sie fahren mit dem Auto ein, bleiben bequem sitzen, wir kümmern uns um den Rest“. Danach verbringen die Geimpften 15 Minuten in der Wartezone zur medizinischen Nachsorge und Beobachtung.
Freilich werden nicht nur Booster-Impfungen verabreicht, auch Ungeimpfte würde Ackermann selbstverständlich gerne begrüßen. Das wäre sogar besonders toll. Auch Kurzentschlossene sind willkommen: „Die Impfung ist spontan ohne vorherige Registrierung möglich. Jedoch ist dann mit Wartezeiten zur rechnen“.
Verwendet werden Spikevax® (Moderna) und Comirnaty® (BioNTech), man kann auswählen. Wichtig: Bei Booster-Impfungen muss mindestens ein Abstand von drei Monaten zur letzten Impfung bestehen. Das heißt, die zweite Impfung muss vor dem 5. Oktober stattgefunden haben.
Über 10 000 Mal geimpft
Es ist nicht die erste Sonderaktion, die der Niederndorfer durchführt. Unter anderem hat er bei der Rewe in Weisendorf rund 300 Menschen geimpft. Aber es ist sein erster Drive in. Thomas Ackermann ist Anästhesist auf der Intensivstation im Klinikum Nürnberg. „Ich habe die Menschen dort sterben sehen“, sagt er. Auch ein Grund für die Aktionen in seiner Freizeit. Da er auch in Impfzentren aktiv ist, habe er insgesamt schon mehr als 10 000 Impfungen verabreicht, sagt er.