So ein wunderschöner Tag: Man fliegt, fliegt wie ein Flieger und die Freiheit muss grenzenlos sein. 600 Besucher „flogen“ quer durch den Landkreis Erlangen-Höchstadt und landeten direkt in seiner Mitte – sozusagen auf dem Bauchnabel – in Höchstadt. Nach zweijährigem Entzug ließ es der Landkreis beim Seniorenfasching in der Aischtalhalle richtig krachen.
Die Fränkische Dialekt-Sommelière
Emmi Weiss, Herzogenauracher Original, Kabarettistin und Musikerin, führte durch das dreistündige Spektakel. Als „Fränkische Dialekt-Sommelière“ ist sie sozusagen eine „Nativ Speaker(in)“. Die fein-herben Geschmacksnuancen des fränkischen Idioms kennt sie daher bestens. Bereits nach dem ersten „Humba, Humba“ war Stimmung in der Halle. „Und etz die Fähnla in die Höh“, tönte die Entertainerin, und Hunderte der Wimpel mit dem weiß-roten Rechen folgten ihrem Aufruf.
Die schönsten Motive in einer Bildergalerie
Der Rektor mit Pilzkopf
Der Ritter-von-Spix-Schulrektor Michael Ulbrich hatte – als 68er mit Pilzkopf – seinen Chor gut im Griff, dank Maria Canelos, die als Dirigentin temperamentvoll anfeuerte. Die Gäste sparten nicht mit Beifall. Von Eckental bis Vestenbergsgreuth gekommen, waren auch jede Menge Bürgermeister darunter. „Bei der nächsten Bürgermeisterversammlung möchte ich euch alle sehen“, rief der Landrat Alexander Tritthart in die Menge. Er war eine Weile auch im Dreigestirn zu sehen: ihm zur Seite Höchstadts Chef-Cowboy „Beppo“ Brehm und ein durch das Bier etwas Grün angehauchtes Münchner Kindl alias Landrat-Stellvertreter Manfred Bachmeyer.
Das Lob redlich verdient
Die Akteure hinter der Bühne hatten sich Trittharts Lob verdient, allen voran Organisatorin Christina Süßmeyer-Jeller für die Vorbereitung, Nadja Müller als Vorsitzende des Eis- und Schwimmsportclubs und die Schüler der Ritter-von-Spix-Schule für Verpflegung und Service sowie alle, die dafür sorgten, dass das Spektakel reibungslos über die Bühne gehen konnte.
Fastnachtsprofi Susanne Nix
All dies war ganz im Sinne von Fastnachtsprofi Susanne Nix. Die Bezirksjugendleiterin im Fastnachtsverband Franken dankte insbesondere den Trainern und Betreuern, die auch während der faschingslosen Zeit ihre Schützlinge motiviert hätten. Auf der Bühne begeisterten die Juniorgarden der „Blummazupfer“ aus Weisendorf, der Röttenbacher Besenbinder, des KC Herzogenaurach und der Buckenhofer Seku-Narren mit akrobatischen Darbietungen und Showtänzen. Immer wieder feuerte Emmi Weiss zu einem „dreifachen Helau“ an. Die Gäste selbst trugen mit fantasievollen wie auch komischen Masken zu einem bunten Bild bei.
Armin und Oliver Mangold in der Bütt
In die Bütt stiegen Armin und Oliver Mangold, Letzterer Präsident der Seku-Narren. 30 Jahre habe sie treue Dienste geleistet, jetzt galt es, Mangolds Schreibmaschine zu reparieren. „Updaten“ erwies sich als unmöglich und selbst „Word“ vermisste der Junior. Rein gar nichts fehlte hingegen bei „Puck“, dem Kinder- und Jugendzirkus aus Buckenhof. Die von Sönke Jädicke geleiteten Jugendlichen zeigten sich als wahre Bewegungskünstler.
Trinklieder und Kabarett
Trinklieder, Kabarett, Potpourries und Schunkelrunden brachten die Stimmung zunehmend auf Hochtouren, Tanzmariechen wirbelten über die Bühne. „Der heilige Dingsbums“, den Emmi Weiss zum Schutzpatron aller Vergesslichen ausrief, hatte an diesem Nachmittag praktisch frei. Zusammen mit ihrem Teufelsgeiger Fritz Rabenstein rief die Moderatorin spontan eine „Senioren-Landkreiskapelle“ ins Leben, die sogleich ihren ersten Liveauftritt zum Besten gab.
Sieben Leichtmatrosen
Sieben Leichtmatrosen von Erlangens (oder Deutschlands?) ältester Boy Group, den „Stad’l Harmonists“, schipperten musikalisch von Höchstadt nach New York. Gegen Ende der Veranstaltung kam Glitzer und Glamour in die Halle: Die „Pop-Körner“ der Seku-Narren schwebten in zarten Tutus über die Bühne. Ein Rausch in Federn und Farben war der Märchentanz der Weisendorfer „Blummazupfer“.
Tänzerinnen aus Uraha
Aus „Uraha“ (erste Siedlung von Herzogenaurach) kamen Miva und Julina, die trotz ihres jungen Alters perfekte Tänze hinlegten. Schließlich gab es noch eine „Landkreisgarde“, die Landrat Tritthart mit Stolz erfüllte. Die Koordination von Röttenbacher Besenbindern, Seku-Narren, „Blummazupfern“ und des KC Herzogenaurach klappte vorzüglich.
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