Breitensport
Eissporthalle nimmt die nächste Hürde
Das Eissportzentrum soll ganzjährig betrieben werden.
Das Eissportzentrum soll ganzjährig betrieben werden.
Visualisierung: ESC Höchstadt
F-Signet von Tina Meier Fränkischer Tag
Höchstadt a. d. Aisch – Mit einer deutlichen Mehrheit von 95 Prozent haben die Mitglieder des ESC Höchstadt den Plänen für ihre neue Trainingsstätte zugestimmt.

Diesmal wanderten die Hände nicht während, sondern erst nach der Abstimmung in die Höhe, als das Projektteam des Höchstadter Eis- und Schwimmsport-Clubs (ESC) in Jubel ausbrach. In den Minuten vorher entschieden einige Klicks über ihr geplantes Millionenprojekt. Die Mitglieder des ESC haben per Abstimmung in einer Videokonferenz und mit einer klaren Mehrheit den Plänen zum Bau des neuen Eissportzentrums Nordbayern zugestimmt.

Nadja Müller, die Vorsitzende des Höchstadter Vereins, freut sich über die breite Unterstützung aus allen acht Sparten. „Es ist eine Gesamtentscheidung des Vereins“, sagt Müller und betont: „Das war uns wichtig. Wir haben uns daher auch bewusst für eine digitale Versammlung entschieden, damit alle Mitglieder die Möglichkeit haben, abzustimmen. So erreichten uns sogar einige Stimmen aus dem Urlaub in Malta, Italien und der Türkei.“

Das Projektteam selbst hatte sich zur außerordentlichen Mitgliederversammlung im Kommunbrauhaus versammelt und mit allen anderen digital vernetzt. Die Moderation des Abends übernahm Irene Häusler (JL), Stadträtin und Unterstützerin der neuen Sportstätte. Das Projekt habe sie dazu bewegt, Mitglied im ESC zu werden, und sie bewundere die Leidenschaftlichkeit, Kreativität und Professionalität des Teams. Häusler richtete sich an die virtuell Teilnehmenden: „Meine Zustimmung habt ihr. Nun liegt es an euch, für eure Kinder, den ESC, Höchstadt und die Region die Zukunft zu gestalten.“

Detaillierte Pläne

Wie diese Zukunft aussehen könnte, hatte im Vorfeld eine Ausstellung im Heizhaus der Fortuna Kulturfabrik illustriert. Dort teilte das Projektteam des ESC seine Vision mit Vereinsmitgliedern, Stadträten sowie allen Interessierten. Wo heute auf dem Vereinsgelände eine Holzbaracke steht, könnte in wenigen Jahren ein modernes Eissportzentrum mit Community-Center seine Pforten öffnen. Als einzige Halle deutschlandweit könnten dort Training und Wettkämpfe aller Eissportarten ganzjährig stattfinden.

„Wir möchten damit die Brücke zwischen Amateur- und Hochleistungssport schließen. Dass es einen großen Bedarf gibt und wir genau den richtigen Weg eingeschlagen haben, hat sich in allen unseren Gesprächen bestätigt hat – ob mit dem Bayerischen Eissportverband, dem deutschen Eishockey-Bund oder dem Innenministerium“, erläutert Trixi Meier, die Zweite Vorsitzende des ESC.

Die neue Sportstätte umfasst aber nicht nur eine Eishalle, die neben Eiskunstlauf und Eishockey weitere Eissportarten wie Shorttrack, Curling und Eisstockschießen ermöglichen würde, sondern auch ein Bistro und Räume für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Events, Fitness und Gymnastik. „Die Berücksichtigung der vielen kleinen und großen Details zeigt mir, dass bei der Planung die Bedürfnisse der Sportlerinnen und Sportler im Vordergrund stehen“, sagt Melanie Blume, die seit 24 Jahren Mitglied des ESC ist. Die Eishockeyspielerin lobt auch, dass die neue Trainingsstätte ganzjährigen Eissport vor Ort mit einer nachhaltigen Nutzung von Energie und Ressourcen vereint. Blume fasst zusammen: „Eine großartige Sportstätte von Sportlern für Sportler.“ Diesen Mehrwert scheinen auch die Mitglieder des Vereins erkannt zu haben, die am Montagabend die erste große Hürde mit ihrer Zustimmung gemeinsam meisterten und damit zu einem, laut Müller, „historischen Abend für unseren Verein“ beigetragen haben.

Stadt müsste Bürgschaft übernehmen

Um den weiteren Weg des Projekts zu ebnen, braucht es noch die Entscheidung des Stadtrats darüber, ob die Stadt unter anderem einer Änderung des Bebauungsplans zustimmt und eine Bürgschaft übernehmen würde. Wenn der Stadtrat am 20. September grünes Licht gibt, ist das Projektteam bereits darauf vorbereitet, in die nächste Arbeitsphase zu starten – gestärkt durch den Rückhalt im Verein. „Uns begeistert es am meisten, dass neben einer top ausgestatteten Eishalle auch reichlich Platz fürs Vereinsleben zur Verfügung stehen wird und man das ganze Jahr zusammenkommen kann“, sagt beispielsweise Marc Felber, dessen ganzen Familie sowohl im Eis- als auch Schwimmsport aktiv ist. Seine Frau, Stefanie Felber, fügt hinzu: „Wir freuen uns aber vor allem darauf, dass wir, aber auch unsere drei Kinder, ganzjährig unserem geliebten Sport nachgehen können.“

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