Gedenkgottesdienst
Worte, Kerzen und Gebete für den Frieden
Auf dem Marktplatz versammelten sich die Herzogenauracher und forderten Frieden für die Ukraine.
Auf dem Marktplatz versammelten sich die Herzogenauracher und forderten Frieden für die Ukraine.
Manfred Welker
F-Signet von Dr. Manfred Welker Fränkischer Tag
Herzogenaurach – Die Menschen zeigen sich solidarisch mit der Ukraine und fordern das Ende des Krieges.

Als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine versammelten sich die Herzogenauracher auf ihrem Marktplatz zu einem Friedensgebet im Rahmen eines ökumenischen Gedenkgottesdienstes. Mit Kerzen, zur Verfügung gestellt von der katholische Stadtpfarrei, und blau-gelben Flaggen in den Händen demonstrierten sie ihre Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine.

Die Glocken der Stadtpfarrkirche von Herzogenaurach läuteten um 18.30 Uhr den Beginn des Friedensgebets ein, das von Pater Claus Bayer für die katholische Pfarreiengemeinschaft Herzogenaurach, Pfarrer Oliver Schürrle von der evangelischen Kirchengemeinde und Pastor Timm Sautter von der Freien evangelischen Gemeinde gestaltet wurde.

Für Pastor Timm Sautter hilft eine der Klagepsalmen, der Psalm 13, bei der Schmerzbewältigung. „Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?“, frage sich der Psalmist darin. Seine Schlussfolgerung aus diesem Text lautete: „Schenke uns Hoffnung in dieser dunklen Zeit!“

Das fünfte Gebot

Für Pfarrer Oliver Schürrle gilt das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“ zu allen Zeiten und an allen Orten. Die rote Linie, die zum Tod führt, dürfe nicht überschritten werden, aber Putin habe dies getan. Für Schürrle war es ein Zeichen der Hoffnung: „Viele Menschen stehen heute zusammen, in Herzogenaurach und an vielen anderen Orten. Seine Ausführungen beendete er mit der Feststellung: „Du sollst nicht töten – das ist Gottes Wille!“

Die Fürbitten formulierte Pater Claus Bayer, der außerdem die Anwesenden dazu aufrief, jeden Tag erneut um Frieden zu bitten. Danach beteten die Anwesenden das Vaterunser. Gemeinsam sangen sie auf dem Marktplatz den Kanon: „Herr gib uns deinen Frieden.“

Für Marco Lunz von „Herzo packt an“ war die Kundgebung ein Symbol für Zusammenhalt und Frieden, außerdem ein Zeichen für die Menschen in der Ukraine. „Ihr seid nicht vergessen!“

Josefine Ziegler war sich sicher, dass viele durch den Konflikt in der Ukraine ihre demokratischen Rechte wieder zu schätzen gelernt haben. Denn andernorts gingen Menschen auf die Straße und würden dafür verhaftet, beschrieb sie. Putin zerstöre die im Aufbau befindliche Demokratie der Ukraine. Daraus könne man lernen, dass die Grundwerte der Demokratie ein schützenswertes Gut seien und man bedrohten Ländern solidarisch zur Seite stehen müsse.

Uschi Schmidt erinnerte für die Flüchtlingsbetreuung an die vielen Konfliktherde, in denen Menschen leiden.

Für Bürgermeister German Hacker setzten die Anwesenden ein Zeichen gegen den Kriegstreiber Putin. Sein Dank galt der Hilfsbereitschaft in Herzogenaurach gegen diesen unnötigen und von Gewalt begleiteten Krieg gegen Europäer. Für viele werde dadurch aber auch klar, wie verletzlich Frieden ist, sagte der Bürgermeister. Die Ukraine sei ein Land im Aufbau, nur eine Granate zerstöre alles. Hacker dankte für das starke Zeichen der Solidarität der Herzogenauracher. Die Stadt sei auf alle Situationen gut vorbereitet, versicherte er.

Ein passendes Motto stammt von der Satirikerin Sarah Bosetti: „Ich wäre gerne Putin, dann könnte ich den Krieg beenden.“ Eine Schweigeminute beschloss die Veranstaltung

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