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Bürgerentscheid
Ergebnis: Kommt die Stadt-Umland-Bahn oder nicht?
Visualisierung der Stadt-Umland-Bahn
Die Visualisierung des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn (StUB) zeigt die Haltestelle Gebbertstraße in Richtung der Erlanger Innenstadt, wie sie nach Umsetzung der Pläne für die Tram durch die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach einmal aussehen könnte. // Claus Hirche/ZV StUB/dpa/Archivbild
Erlangen – Kaum ein Projekt hat die Diskussion in und um Erlangen in den letzten Monaten so geprägt wie die StUB. Nach heute steht fest, wie es mit den Plänen zur Stadt-Umland-Bahn weitergeht.

Ob mit der StUB eines der größten deutschen Straßenbahnprojekte umgesetzt werden soll, dazu konnten am Sonntag rund 83.000 Wahlberechtigte in Erlangen per Bürgerentscheid ihre Stimme abgeben. 2016 war schon einmal über das Projekt abgestimmt worden. Damals hatten sich rund 60 Prozent der Menschen für die Aufnahme der Planungen ausgesprochen. 

Erstes Ergebnis Bürgerentscheid StUB

Inzwischen liegen erste Zahlen aus der Abstimmung vor. 17 von 98 Gebieten wurden bisher ausgezählt (Stand 19.55 Uhr). Nach diesem vorläufigen Stand haben 49,4 Prozent „Ja“ und 50,6 Prozent mit „Nein“ gestimmt. Die Frage lautete: „Sind Sie dafür, dass die Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn (Stadt-Umland-Bahn – StUB) durch die Erlanger Innenstadt bis zum Bahnhof und weiter nach Herzogenaurach auf Basis der vorliegenden Planungen gebaut wird?“


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Update, 20.09 Uhr: Ergebnis dreht sich

Inzwischen sind 35 von 98 Gebieten ausgezählt. Nach aktuellem Stand gibt es 52,6 Prozent Stimmen für das Projekt, 47,4 Prozent dagegen.

Update, 20.20 Uhr: Es bleibt knapp

46 von 98 Gebieten sind ausgezählt. Die Befürworter der StUB liegen noch immer mit 51,6 Prozent vorne. Die Gegner liegen aktuell bei 48,4 Prozent. 

Update, 20.39 Uhr: Befürworter weiter vorne

Bereits 63 von 98 Gebieten sind ausgezählt. Aktueller Stand: 51,4 Prozent „Ja“, 48,6 Prozent „Nein“

Update, 20.51 Uhr: Nur noch 20 Gebiete

20 Gebiete müssen noch ausgezählt werden. Dann steht das vorläufige Ergebnis fest. Der bisherige Stand bleibt kaum verändert: 51,8 Prozent „Ja“ und 48,2 Prozent „Nein“. 

Update, 21.06 Uhr: Ergebnis bleibt stabil

92 von 98 Gebieten sind ausgezählt. Demnächst sollte also feststehen, wie der Bürgerentscheid ausgeht. Die Befürworter erreichen inzwischen 52,5 Prozent. Die Gegner liegen bei 47,5 Prozent. 

Update 21.25 Uhr: 97 von 98 Gebieten ausgewählt

Auch, wenn es sehr knapp war, zeichnete sich im Laufe der Auszählung bereits eine Tendenz ab. 

Update, 21.29 Uhr: Grünes Licht für die StUB

Über 54.000 gültige Stimmen wurden zum Bürgerentscheid über die Stadt-Umland-Bahn abgegeben. Inzwischen sind alle 98 Gebiete ausgezählt. Am Ende konnten sich die Befürworter der StUB mit 52,4 Prozent eine knappe Mehrheit sichern. Die Stimmen gegen das Projekt lagen am Ende bei 47,6 Prozent

Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) wirbt seit Monaten für die StUB.
Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) wirbt seit Monaten für die StUB. // Stephan Großmann

OB Janik: „Und jetzt bauen wir eine Straßenbahn“. 

„Großartig“, sagt Oberbürgermeister Dr. Florian Janik über das Ergebnis der Abstimmung. Erlangen sei die einzige Stadt in Deutschland bei der so ein Projekt sogar zwei Mal mit einer Mehrheit beschlossen worden sei. Er danke sowohl dem Team als auch den Bürgerinnen und Bürgern. Die Entscheidung für die StUB sei ein riesen Schritt hin zu besserem Nahverkehr und Klimaschutz. „Und jetzt bauen wir eine Straßenbahn“. 

52,4 Prozent seien eine deutliche Mehrheit. „Der Auftrag ist klar, nämlich bauen“, betont Janik. 

Zum Hintergrund: 

Was ist die StUB?

Die Stadt-Umland-Bahn soll als 26 Kilometer lange Straßenbahn die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach über das sogenannte L-Netz verbinden. 31 Haltestellen soll es geben, 19 in Erlangen, sieben in Herzogenaurach. Eine weitere Route soll Richtung Eckental, durchs Schwabachtal führen. Auch die Gemeinden Spardorf, Buckenhof, Uttenreuth, Dormitz, Neunkirchen am Brand, Kleinsendelbach und Eckental sollen an die Verbindung angeschlossen werden.  

Pro und Contra StUB

Befürworter der StUB erhoffen sich von dem Projekt eine positive Wirkung auf Unternehmen und Innenstädte. Größere Arbeitgeber wie Adidas, Puma, Schaeffler und Siemens wären an das Netz angebunden. 

Gegner der StUB befürchten, dass die Kosten für das Projekt unverhältnismäßig hoch sein könnten und, dass die neuen Strecken nicht genügend Fahrgäste anziehen könnten. Die Kosten für das Projekt werden auf rund 640 Millionen Euro geschätzt, die allerdings zu 90 Prozent von Bund und Land übernommen werden würden. 

Zudem befürchten Kritiker den Wegfall von Parkplätzen wegen der StUB. Ein großere Kritikpunkt ist außerdem der Verlauf der Strecke. Diese könnte über die Wohrmühlbrücke durchs Regnitztal führen. Diese Variante würde eine neue Brücke durch den eher unberührten Regnitzgrund erfordern. 

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