0
Südumfahrung
Schon mehr als tausend Einwendungen
Viele Plakate, wie bei Peter Simon, wurden aufgestellt.
Viele Plakate, wie bei Peter Simon, wurden aufgestellt. // bp
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Niederndorf – Die Bürgerinitiative „Stopp Südumfahrung“ eine erste, positive Zwischenbilanz.

Nachdem die erste große Stimmensammelaktion für das Bürgerbegehren zum Stopp der Südumfahrung offiziell abgeschlossen ist, zieht die Bürgerinitiative „Stopp Südumfahrung“ eine erste, positive Zwischenbilanz. Das geht aus einer von dem grünen Stadtrat Peter Simon versandten Pressemitteilung hervor.

„Mehr als 1000 Einwendungen sind bei der Regierung von Mittelfranken eingegangen. Wir sind überwältigt vom großen Zuspruch aus der Bevölkerung“, sagt die Sprecherin der Initiative, Martine Herpers (Grüne). „Mittlerweile stehen die Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Grünen, FDP, FW und Die Partei geschlossen hinter dem Bürgerbegehren, ebenso Zweiter Bürgermeister Georgios Halkias und Dritter Bürgermeister Michael Dassler“, führt sie weiter aus. Ebenso habe sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD) der Initiative angeschlossen. Damit sind mit dem Bund Naturschutz (BN), Igel (Interessengemeinschaft der Eigentümer und Landwirte), Parents for Future, „HerzoSüd bewahren“ und Fridays for Future sechs verschiedene Bürgervereinigungen Teil der Initiative.

Fürth und Erlangen

Unterstützung erfahre das Bürgerbegehren zudem aus den Nachbargemeinden, berichtet die Sprecherin weiter. Denn sowohl die Stadt Fürth als auch Erlangen haben laut Herpers Einwände gegen die Südumfahrung erhoben. Sie monieren erheblich vollere Straßen auf ihrem Stadt- oder Landkreisgebiet und beklagen, dass der Neubau den Umstieg auf den ÖPNV behindere. Der Naturschutzbeirat der Stadt Erlangen habe wegen der Naturzerstörung und mangelnder Berücksichtigung des Klimaschutzes das Vorhaben mit großer Mehrheit abgelehnt.

„Wir brauchen unbedingt Entlastung für die Niederndorfer, ebenso für andere hoch belastete Straßen in Herzogenaurach. Dazu hat es höchste Priorität, den Autoverkehr zu halbieren. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass dies für eine klimagerechte Mobilitätswende notwendig ist“. Das stellt Horst Eisenack vom Bund Naturschutz in Herzogenaurach fest, ein weiterer Sprecher der Initiative. Das bedeutet für ihn einen massiven Ausbau des ÖPNV. Dieser müsse, wie es auch Ministerpräsident Söder nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz gefordert habe, massiv beschleunigt werden. Die Stadt-Umland-Bahn reicht für Eisenack dazu nicht aus, sie werde den Individualverkehr laut aktueller Planung nur um zwei bis drei Prozent reduzieren.

Bürgerinitiative bleibt dran

Robert Erhardt (Igel) erklärt die weitere Vorgehensweise der Bürgerinitiative: „Mit unserer ersten Aktion konnten wir bereits über die Hälfte der angestrebten 2000 Unterschriften für das Bürgerbegehren sammeln. Ein toller Erfolg angesichts der Tatsache, dass wir bisher nicht aktiv auf die Bürger zugehen konnten. Wir werden das tun und weitersammeln, sobald es die Corona-Situation zulässt.“

Alle Bürgerinnen und Bürger könnten ihre Stimme für das Bürgerbegehren weiterhin jederzeit bei der Initiative abgeben oder in die Sammelboxen werfen. Man könne sich auch der Initiative stopp-suedumfahrung.de anschließen, berichtet Erhardt. red

Inhalt teilen
  • kopiert!