Spannend, emotional, fantastisch: Pünktlich um 20 Uhr senkte sich am vergangenen Samstag das Licht im Kronacher Kreiskulturraum. Die Show „Best of Musical“ des „Theater & Musicalensembles Tettau“ feierte Premiere.
Mystische Klänge und düsteres Licht stimmten auf den ersten Teil der Show ein: „Tanz der Vampire“. Zusammen mit seinem schüchternen Assistenten Alfred (Felix Kaufmann) machte sich der namhafte Vampirforscher Professor Abronsius (Bernd Heinz) auf die Reise in das ferne Transsylvanien. Das Ziel des ungleichen Paares: Die Vampire, die der Sage nach in einem geheimnisvollen Schloss wohnen sollen, zu finden und zu töten. In einer Schenke stoßen der Professor und sein Assistent auf Unmengen von Knoblauch – ein sicheres Zeichen für die Existenz von Vampiren. Und in der Tat gibt es einen Verantwortlichen für die zahlreichen mysteriösen Vorkommnisse im Dorf: den mächtigen Vampirgrafen von Krolock (Benjamin Baier). In den folgenden Szenen überschlugen sich die Ereignisse, allerdings zu Gunsten der dunklen Kreaturen. Eine Serie von erfolglosen Annäherungs- und Vampirtötungsversuchen findet ihren Höhepunkt auf dem Mitternachtsball im Schloss. Doch dann gab es eine überraschende Wendung. Es triumphierten schließlich doch die Vampire.
Gänsehaut-Momente auch beim „Medicus“: Nach einer kurzen Verschnaufpause entführte das „Theater & Musicalensemble Tettau“ in das 11. Jahrhundert. Der Medicus handelt vom jungen Engländer Rob Cole (Lucian Treuner), der im London des frühen Mittelalters aufwächst und die Geheimnisse der Medizin erlernen will. Rob begibt er sich auf eine gefährliche, mehrere Jahre dauernde Reise nach Persien, um dort bei Ibn Sina (Hans Kaufmann), dem größten Medicus seiner Zeit, zu studieren. Weil ihm dies als Christ jedoch versagt bleibt, gibt sich Rob (im Verlauf des Stückes dann Benjamin Baier) als Jude aus und riskiert damit sein Leben.
Bei der Inszenierung ist Baier, dem künstlerischen Leiter des Ensembles, das nahezu Unmögliche gelungen: Ohrwürmer und Gänsehautmomente wechseln sich mit herzzerreißenden Szenen ab. Neben den turbulenten Massenszenen treffen vor allem die Balladen genau ins Schwarze. Witzige Pointen, gekonnt platziert, phantastische Bühnenbilder und hochprofessioneller Gesang zauberten einigen Gästen Tränen in die Augen. Auch bei „Sister Act“: Die Sängerin Deloris van Cartier (Nancy Baier) wird Zeugin eines Mordes. Ihr Liebhaber Vince LaRocca (Niko Kaufmann) gibt seinen Gefolgsmännern den Auftrag, nun auch sie auszuschalten. Sie flüchtet in ein Kloster. Der Funke sprang sofort auf die Gäste im Kreiskulturraum über, die mit „Standing Ovations“ den über 40 Darstellern mit frenetischem Applaus für den gelungenen Abend dankten.