Von Klanggewaltig bis sanft, von fröhlich-beschwingt bis dramatisch – das Frühlingskonzert der Sing- und Musikschule im Landkreis Kronach bzw. der Berufsfachschule für Musik Oberfranken hat inzwischen schon Tradition. Am Sonntag präsentierten zahlreiche Solisten sowie Ensembles einen ebenso abwechslungsreichen wie klangschönen musikalischen Blumenstrauß. Viele Zuschauer waren der Einladung an diesem frühlingshaften Sonntag in den Kreiskulturraum gefolgt, um Einblick in die Arbeit des Kompetenzzentrums in Sachen Musik zu nehmen.
Eröffnet wurde das herrlich beschwingte Programm vom Mini-Orchester, das ganz konzentriert die Eigenkomposition „Die Glocken“ ihres Lehrers Johannes Enders und das Traditional „What shall we do“ zum Klingen brachte. Die Jungen und Mädchen der Musikalischen Früherziehung von Rosalie Heckel ehrten ihr Lieblings-Kuscheltier mit Musik und Tanz, bevor sie als klangholzklappernde Minigeister im Licht des Mondenscheins umher kreisten.
Solisten zeigten ihr Können
Schaurige Ereignisse kündigte auch Philipp Mitter an, der sein Publikum auf „Die schrecklichste Geschichte der Welt“ vorbereitete. Mit coolem Swing in der Stimme, reich an Gestik und Mimik, baute der junge Sänger die Spannung immer weiter auf, um dann am Ende treuherzig einzuräumen, die Geschichte vergessen zu haben. „Habt ihr ein Glück,“ stellte er fest. Das Publikum tobte.
Die Herzen im Sturm eroberte auch Fee Stosch. Vor Energie sprühend offenbarte sie ihrem Liebsten zwar die vermutlich lückenhafte Aufzählung ihrer Affären; versicherte aber gleichzeitig mit zuckersüßer Verführungskraft in der Stimme: „Aber treu bin ich nur Dir“.
Auf hohem Niveau bewegten sich auch die Instrumental-Beiträge. Die einzelnen Gruppen und Solisten spielten höchst unterschiedliche Werke verschiedenster Stilrichtungen und Musikepochen. Verdiente Bravo-Rufe bekam die wunderbare Pauline Kempf am Klavier, die die Besucher mit technisch anspruchsvollen Variationen über ein Thema von Paganini zum Staunen brachte.
Kopfkino pur erzeugten die warmen Blockflötenklänge von Amos Wagner mit „Hedwig´ s Theme“ aus den Harry-Potter-Filmen. Rockig wurde es bei den coolen Drummern Leo Degel und Tom Spindler, während sich Benny Plitzner und Beat Backer als Könner der „schwingenden Plättchen“ am Xylophon präsentierten.
Für Fernweh sorgten das Akkordeon-Duo Lucas Brückner und Christian Köhler mit „Biscaya“ sowie Johanna Dietrich (Flöte) und Timon Schultheiß (Gitarre) mit „Pacoca“. Durchwegs zauberhafte Klänge entlockte auch das Gitarren-Trio (Arthur Backer, Laurenz Bätz und Ben Müller) ihren Instrumenten, genau wie das Trompeten-Quartett (Jan Schnappauf, Hanna Bittermann, John Schwarz und Benedikt Renk).
Das Klarinetten-Quartett Maria Burger, Christian Franz, Magdalena Schuberth und Kilian Wagner zeigte mit dem „Quartett in F-Dur“ von Carl Böhm sein großartiges Können. Sie hatten erst kürzlich einen 1. Preis mit Weiterleitung beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ erspielt.
Gleich mehrere Auftritte mit Bravour meisterte das Blockflöten-Orchester „rec´time“, darunter auch „When I´m gone“, begleitet von einer auf den Punkt genauen Becher-Percussion. Sehr harmonisch setzte das Sextett Kimara Höfner (Flöte), Zoe Höfner (Violine), Ronja Gerstner und Finn Reinhardt (Cello), Ben Müller (Gitarre) und Gustav G. Milazzo (Klavier) „Turkey in the straw“ sowie „Way down upon the Swannee River“ in musikalische Bilder um. Gleiches gilt auch für das Junior-Streichensemble, das mit „Blow the Wind southerly“ und „Ungarn“ auf musikalische Weltreise ging.
Seinen krönenden Abschluss fand der Abend mit dem Global Folk Ensemble und seiner fast schon hypnotischen Version des traditionellen Volkslieds „Ojos Azules“ aus den Anden, wobei sie authentische vokale Effekte verwendeten und Schlaginstrumente einsetzen.
Die Vorfreude auf den Frühling kam beim Publikum an. Donnernder Applaus war der verdiente Lohn für alle Beiträge.