Trotz einer starken ersten Halbzeit, einer beruhigenden 3:1-Pausenführung und der abgeklärteren Spielweise reichte es für den SV Friesen am Samstag nicht zum erhofften Auftaktsieg in der Landesliga Nordwest. Die Mannschaft von Trainer Armin Eck stellte sich in der Schlussphase derart ungeschickt an, dass sie kurze Zeit später mit hängenden Köpfen den Rasen verließen. Die Gegentore waren unnötig wie ein Kropf, kosten aber zwei wertvolle Punkte.
Landesliga Nordwest
SV Memmelsdorf –
SV Friesen 3:3 (1:3)
Die erste Halbzeit war aus Memmelsdorfer Sicht zum Vergessen. „Richtig schlecht“, sagte Co-Trainer Markus Saal: „Friesen war uns in dieser Phase um zwei Klassen überlegen. Wir können froh sein, dass es zur Pause nur 1:3 stand.“ Und er hatte recht, denn die Gäste vergaben weitere Chancen und hätten das Spiel schon vorzeitig entscheiden können. Dass die Gastgeber nicht wirklich auf der Höhe waren, zeigte sich schon nach zwei Minuten: Nach einem Einwurf von der Mittellinie und zwei Querpässen stand Nikolai Altwasser alleine vor dem Tor und schob zum 1:0 ein. Auch beim zweiten Treffer assistierte der SV Memmelsdorf unfreiwillig, als Max Schülein nach einem Ballverlust freie Bahn hatte und noch Keeper Thomas Schuberth umkurvte (22.). Zehn Minuten später verkürzte Philipp Grasser zwar, nach dem 3:1 durch Rico Nassel (39.) ging Friesen dennoch mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Memmelsdorfer Kabinenpredigt fruchtete
„So konnte es nicht weitergehen, das war uns in der Kabine klar“, sagt Saal. Fortan zeigte Memmelsdorf ein anderes Gesicht und bot Friesen einen offenen Schlagabtausch mit vielen Gelegenheiten auf beiden Seiten. Ein kleines Wunder, dass angesichts der Chancenfülle lange Zeit kein weiterer Treffer mehr fallen sollte – bis zur 88. Minute.
Nach einer Flanke aus dem Halbfeld nickte Fabian Trunk zum 2:3-Anschluss ein. Die Hausherren warfen nun alles nach vorne und verursachten in der 90. Minute ein großes Kuddelmuddel im Strafraum. Ob Torwart oder Verteidigerbein, der Ball wollte nicht rein. Nach der anschließenden Ecke allerdings schon: Spielertrainer Michael Wernsdorfer schraubte sich nach oben und besorgte kurz vor dem Schlusspfiff per Kopf den 3:3-Ausgleich.
Während die „Grünen“ bedient waren, meinte Saal: „Bei so späten Treffern ist es natürlich ein glückliches Remis. Friesen hätte sich den Sieg nicht nehmen lassen dürfen. Auf unserer zweiten Halbzeit lässt sich aufbauen.“ Der SV Friesen sollte dagegen an einer gewissen Konzentration bis zum Schlusspfiff arbeiten. SV Memmelsdorf: Th. Schuberth, Kühm, Horn, Nöth (61. Saal), Krüger, Ott (83. Simitci), Wernsdorfer, Trunk, Grasser, L. Schuberth L., Schwinn / SV Friesen: Bauerschmidt, Roger, Altwasser (45. Daumann), Graf, Baier A. (56. Riedel), Pflaum, Nützel, Firnschild, Müller (68. Mosert), Schülein (76. Kunz), Nassel (85. Neubauer) / SR: Emmert (TSV Flachslanden) / Zuschauer: 200 / Tore: 0:1 Altwasser (2.), 0:2 Schülein (22.), 1:2 Grasser (32.), 1:3 Nassel (39.), 2:3 Trunk (88.), 3:3 Wernsdorfer (90.)